Titel: Zuckersand
Autor: Jochen Schmidt
Verlag: C.H. Beck
Erschienen: Februar 2017
Seitenzahl: 205
ISBN-10: 340670509X
ISBN-13: 978-3406705090
Preis: 18.00 EUR
Das sagt der Klappentext:
Karl, zwei Jahre alt, entdeckt die Welt und sein Vater möchte ihm dabei nicht im Wege stehen. Karls Expeditionen in die Gegenstandswelt von Wohnung und Straße, Spielplatz und Geschäften, die sein Vater liebevoll begleitet, lösen zahlreiche Erinnerungen und Betrachtungen über dessen eigene Kindheit und deren Gegenstandswelt aus. Der Vater will nicht nur Karls Kindheitsglück, sondern auch die Dinge seiner eigenen Kindheit retten und bewahren. Dies ist nicht der einzige Konflikt in seiner innigen Beziehung zu Karls Mutter Klara, die in der Denkmalschutzbehörde arbeitet, und aus dem Büro per SMS Anweisungen zu Karls Erziehung schickt. Und die Aussicht, endlich eine gemeinsame Wohnung zu beziehen, gefährdet zugleich die "Wunderkammer" voller bedeutungsvoller Gebrauchs gegenstände, die der Ich- Erzähler zu Hause hütet ...
Der Autor:
Jochen Schmidt studierte Informatik, Germanistik und Romanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1999 erhielt er den Open-Mike-Literaturpreis der Literaturwerkstatt Berlin. Im selben Jahr gründete er die Lesebühne Chaussee der Enthusiasten mit. 2002 wurde er mit dem Publikumspreis des Steirischen Herbstes ausgezeichnet und 2004 mit dem Förderpreis zum Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor. 2007 wurde er für den Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb nominiert.
Meine Meinung:
„Zuckersand“ ist der Titel dieses Romans. „Zuckersüß“ wäre vielleicht ein passenderer Titel gewesen. Alles wirkt weichgespült – und daher auch oftmals ziemlich unrealistisch.
Volker Weidermann schrieb in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN SONNTAGSZEITUNG über dieses Buch:
„Jochen Schmidt schreibt so zärtlich, als wäre er in jedes einzelne Wort verliebt und in die Bilder, die er sich von der Welt macht.“
Mir ging es nicht so wie dem Herrn Weidermann.
So wie Jochen Schmidt schreibt, würde ich ihn als Weichei bezeichnen. Er scheint jemand zu sein, der sich die Realität selbst verklärt, sie rosarot anmalt und sich darin dann auch noch wohlfühlt.
Meine Güte, Kinder können manchmal auch sehr anstrengend sein – da ist nicht immer alles nur schön, süß und was-weiß-ich-sonst-noch.
Irgendwie zur Mitte hin, nervte der Roman ein wenig. Man könnte fast sagen, ein „Klein-Mädchen-Poesie-Album“ würde seine Auferstehung feiern.
Nee – kein Buch für mich. Für andere vielleicht, aber für mich absolut nicht. 5 Eulenpunkte für eine Leseenttäuschung.
Kinder sind etwas Großartiges – aber sie können eben auch echte Nervensägen und Tyrannen sein. Und man muss ihnen nicht alles nachsehen und alles was sie machen großartig finden. Und schon gar nicht sollte man sie heroisieren und verklären.
Hier schreibt ein Weichei – und man kann nur hoffen, dass er seinen Sohn Karl nicht auch zu einem solchen Weichei erzogen hat.
ASIN/ISBN: 340670509X |