'Die jüngste Miss Ward ' - Kapitel 05 - 08

  • In diesem Abschnitt passiert ja einiges.
    Zunächst fand ich es schön, dass Hatty mit ihrer Tante Polly jemanden hatte, der ihr etwas Zuneigung entgegenbrachte. Ebenso wie Ned, zu dem sie eine Art Vertraute wurde.
    Tom erscheint zu wenig auf der Bildfläche um mir ein richtiges Bild von ihm machen zu können.
    Das mit den Zwillingen ist tragisch, vorallem aber, dass es niemanden zu interessieren scheint.
    Und Burnaby die alte Hexe schafft es doch tatsächlich, das Hatty des Hauses verwiesen wird...
    Gerade dieser Abschnitt zeigte mir erschreckend, wie hilflos man doch damals als Frau/Mädchen auf die Güte diverser lieber Verwandten man doch angewiesen war.
    Was mir noch gefällt ist, dass Lord Camber Hatty um ihretwillen und auch ihre Gedichte schätzt. Er nimmt sie ernst - selten zu jener Zeit.

  • Hm, irgendwie geht das Lesen so in einem Fluß, daß ich gar nicht so recht weiß, was ich schreiben soll. Oder „kann“ ich keine Leserunden mehr, da mir das jetzt schon ein paar Mal passiert ist?


    Hatty muß also quasi als Hausherrin einspringen, als ihre Tante krank wird. Nur gedankt wird ihr das von niemandem. Als dann die Masern ausbrechen, geschieht das, was aus „Mansfield Park“ schon bekannt ist: Frances brennt mit einem Price durch.


    Seltsam fand ich, daß Mr. Ward den Brief an Hatty selbst laut vorlas und ihn ihr dann nicht geben wollte. Und er kritisiert anscheinend alles, was er nicht selbst macht.


    Der älteste Sohn Sydney ist ja ein ganz unangenehmer Zeitgenosse, und arrogant obendrein. Sein „Antrag“ an Hatty hatte fast schon die „Qualität“ des ersten von Mr. Darcy an Elizabeth, aber eben nur fast. :grin Dumm nur, daß diese Mrs. Burnaby das anscheinend mitbekommen hat, wer weiß, was die daraus macht!


    Die Zwillinge tun mir leid, was soll aus denen werden? Wie kann man die nur dermaßen nicht beachten und verkommen lassen?!


    Kapitel 7
    Na, jetzt kommt es ja knüppeldick! Nun ist klar, was Mrs. Barnaby aus dem beobachteten Antrag macht - sie verdreht ihn, lügt - und weiß, daß Mr. Ward ihr glauben wird. So erschleicht sie sich also weitere Beschäftigung durch Lug und Trug. Paßt zu Mr. Ward.


    Hatty soll also zurück in ihr Elternhaus. Das kann ja nichts Gutes bedeuten. Wenn ich ehrlich bin, fängt das Buch langsam an, mir zu mißfallen. Es wird mir etwas zu düster. Hoffentlich trügt dieser Eindruck. Ich fürchte allerdings nicht.


    Dann die Reise zurück, die im Schnee und im Haus von Lord Camber endet. Der wurde von seinem Vater also mit einer List zurückgehalten. Nur auf Dauer wird er wohl nicht bleiben. Jedenfalls bin ich gespannt, ob die Begegnung irgend eine Folge für das weitere Schicksal von Hatty hat.



    Stimmt, Lord Camber sticht sehr positiv heraus. :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier, mir ging das auch so. Irgendwie las es sich einfach weg, ich konnte es gestern Nacht kaum aus der Hand legen.


    Hat Frances in "Mansfield Park" Price geheiratet? Ich kann mich partout nicht mehr daran erinnern...

  • Zitat

    Original von nofret78
    Hat Frances in "Mansfield Park" Price geheiratet? Ich kann mich partout nicht mehr daran erinnern..


    Da ich jetzt nicht weiß, wo was steht, spoilere ich lieber: [sp]Nein, denn sie heiratet ihn hier in diesem Buch. In "Mansfield Park" heißt sie ja Price, und ihre Tochter Fanny Price kommt nach Mansfield Park, weil sie selbst nicht das Geld hat, sie aufzuziehen.[/sp]

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Abschnitt.
    Aber ich finde es schon ziemlich heftig für Hatty, wie sie plötzlich für den gesamten Haushalt alleine verantwortlich gemacht wird, und keiner scheint es ihr zu danken. Es wird als ganz selbstverständlich hingenommen, dass sie sich ab sofort um alles alleine kömmert. Und ihr Onkel behandelt sie weiterhin ziemlich unfreundlich, obwohl sie sich dann sogar noch um die ganzen Kranken in dem Haus kümmern muss.


    Als die Zwillinge sterben, war ich sogar ein wenig erleichtert. Es hat sich ja doch niemand um sie gekümmert und ihre Zukunftsaussichten waren ja nicht gerade heiter.


    Und nun muss Hatty also das Haus ihres Onkels auch wieder verlassen. Nur weil diese gemeine Barnaby Lügen erzählt und Hatty bei ihrem Onkel anschwärzt.
    Ich hoffe mal, Hatty hat irgendwann mehr Glück in ihrem Leben...

  • Zitat

    Original von Rouge
    Als die Zwillinge sterben, war ich sogar ein wenig erleichtert. Es hat sich ja doch niemand um sie gekümmert und ihre Zukunftsaussichten waren ja nicht gerade heiter.


    Erleichtert ist für mich jetzt zwar nicht gerade der Ausdruck, den ich im Kopf hatte, allerdings hatte ich mich auch schon gefragt, was aus den Zwillingen denn später einmal werden soll. Viele Chancen und Möglichkeiten hatten sie ja nicht, und irgendwann wären sie nicht mehr in Kinderstühlen zu halten...

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Die armen Zwillinge, wie können einem eigene Kinder so egal sein?
    Gut, dass Hatty sie beschäftigt hat und denen das Schach spielen beigebracht hat; sie mussten Schach sehr geliebt haben, da sie sogar beim Sterben daran gedacht haben.
    Mr. Ward ist genauso geizig und arrogant wie sein Bruder (Hattys Vater), und Sydney ist auch nicht weit vom Stamm gefallen.

  • So ich bin noch dabei in der LR, nur finde ich fast keine Zeit zum Lesen :-(


    Ein spannender Abschnitt, mir besonders hängen geblieben ist Sydney mit seiner arroganten Art.
    Dass die Zwillinge wohl nicht alt werden dachte ich gleich zu Beginn als sie auftraten, damals waren so feine Persönchen ja sehr anfällig für Erkrankungen und die Sterberate schon sehr hoch.


    Schicksal dass Hatty bei ihrer Heimreise eine Zwischenstation machen muss bei Lord Camber....?