'Die jüngste Miss Ward ' - Kapitel 12 - 16

  • Ich fand die Idee gut durch Briefe die weitere Geschichte zusammenzufassen. Wie es scheint, bekommt die liebe Lady Ursula nun ihr früheres Verhalten zurück - keiner will sie haben. Ein bisschen schadenfroh war ich da schon...
    Bei Frances...nunja, wie man sich bettet... Sie hat sich leider blenden lassen und nun hat sie ihr Elend. Bei Mansfield Park lief das doch anders ab oder? Ich kann mich einfach nicht mehr erinnern...
    Der Breifwechsel mit Camber scheint der lieben Hatty besser zu tun als sie ahnt, ich glaube ja, die beiden werden noch ein Paar.
    Erstaunlich, das Sydney immer noch so beharrlich ist und sie unbedingt heiraten will. :wowWarum nur? Sie hat keine Mitgift, und seine angebliche Verliebtheit kaufe ich ihm nicht ab.


    Trotz ihrer "reizenden" Verwandten scheint sich Hatty arrangiert zu haben, und die Ausbildung der Mädchen scheint ihr etwas Freude zu bereiten. Sie hat wahrscheinlich mehr Zugang zu den Mädchen als sonst wer. Nur Marcel scheint noch besser mit ihnen klarzukommen. Ihm traue ich nicht recht über den Weg...
    Das Hatty noch keinen Lohn erhalten hat wundert mich nicht. Ich denke, die feine Familie ist pleite. Die Mutter gibt sich dem Laudanumrausch hin und die Töchter verwahrlosen.

  • Vorletzter Abschnitt. Irgendwie wirkt der auf mich wie die berühmte Ruhe vor dem Sturm.


    Hattie jedenfalls ist zu bewundern, wie sie sich in die Lage fügt und das Beste daraus macht.


    Zunächst einmal geht es in Briefen weiter. Das erinnert mich an den Kommentar zu SuV, in dem es hieß, daß im zweiten Teil des Buches ein guter Teil der Handlung ebenfalls in Briefen fortgeführt bzw. erzählt wurde. Ob das eine Anlehnung an Jane Austen sein soll? Ich nehme es stark an. Etwas schade, daß die Briefe überhaupt nicht mit Daten gekennzeichnet sind, so ist es schwer, ein Gefühl für die verstrichene Zeit zu gewinnen. Und - wenn ich an den ersten Brief von Lord Camber an Hattie und dessen Konfiszierung durch den Onkel denke - erstaunlich, daß alle Briefe die Empfänger erreichen.


    Mrs. Norris bleibt sich jedenfalls treu, bzw. ist hier schon so, wie sie in Mansfiel Park auftauchen wird: arrogant und geizig.


    Der Besuch in der Strohdachhütte war für Hattie sicher eine Erholung, Barbara hat sich teilweise etwas seltsam benommen. Ob das nur an ihrer Art liegt oder ob da mehr dahinter steckt? Jedenfalls bin ich mir nicht sicher, ob sie Hattie daraus irgendwann einen Strick drehen will.


    Barbara ist also eine Kleptomanin (vgl. S. 280), ob ich darauf aber so reagiert hätte wie Hattie - das denke ich eher nicht.


    Dann kommt der seltsame Abbé, aus dem ich nicht ganz schlau werde, zu Besuch. Er „kann“ gut mit den beiden Mädchen, auch mit Mylady, ist auch nett zu Hattie. Aber ich habe das Gefühl, als ob da irgendetwas im Hintergrund noch ist, was bisher nicht zutage trat. Jedenfalls können seine nachgestellten Schlachten die beiden Mädchen begeistern und sie lernen daraus sogar!


    Seltsam auch der Besuch von Sydney. Weshalb fragt der Hattie erneut, ob sie ihn nicht doch heiraten möchte? Desgleichen die Frage nach der Besitzurkunde von Lord Cambers „Strohdachhütte“. Was steckt da dahinter? Jedenfalls blitzt er wieder ordentlich ab - es ist ihm von Herzen gegönnt. :grin



    Zitat

    Original von nofret78
    Wie es scheint, bekommt die liebe Lady Ursula nun ihr früheres Verhalten zurück - keiner will sie haben. Ein bisschen schadenfroh war ich da schon...
    Bei Frances...nunja, wie man sich bettet... Sie hat sich leider blenden lassen und nun hat sie ihr Elend. Bei Mansfield Park lief das doch anders ab oder? Ich kann mich einfach nicht mehr erinnern...


    Yep, nicht nur ein bißchen schadenfroh... :chen Obwohl, wer weiß, was das für Folgen hat, wenn sie nirgendwo unterkommt...
    Doch, das stimmt mit „Mansfield Park“ überein. Dort kommt Fanny - die älteste Tochter - ja nach Mansfield Park, weil ihre Mutter sie wegen Geldsorgen nicht mehr versorgen kann, weil die Verhältnisse so sind, wie sie hier beschrieben werden.



    Zitat

    Original von nofret78
    Erstaunlich, das Sydney immer noch so beharrlich ist und sie unbedingt heiraten will.


    Ja, das ist in der Tat seltsam und paßt nicht zu ihm, außer es gibt Hintergedanken.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Als ich diesen Abschnitt anfing, war ich etwas irritiert. Die Briefe kamen mir wie ein Epilog vor.
    In MP hatte Frances doch 5 Kinder, oder? Hier ist sie erstmal mit Fanny guter Hoffnung.
    Der Abbe ist mir auch nicht geheuer. Er muss ja total haesslich sein, so wie Hattie ihn beschreibt, aber sehr charmant zu den Damen. ob er und die Gräfin?

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    In MP hatte Frances doch 5 Kinder, oder? Hier ist sie erstmal mit Fanny guter Hoffnung.
    Der Abbe ist mir auch nicht geheuer. Er muss ja total haesslich sein, so wie Hattie ihn beschreibt, aber sehr charmant zu den Damen. ob er und die Gräfin?


    Nun ja, da dieses Buch vor Mansfield Park spielt, ist es nur natürlich, daß noch nicht alle Kinder auf der Welt sind.


    Und der Abbé ist ein Fall für sich...

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich fand die vielen Briefe am Anfang dieses Abschnittes auch eher irritierend. Mich hat es im Lesefluss gebremst, und ich war direkt froh, als es dann mit der normalen Handlung weitergegangen ist.


    Hatty kommt erstaunlicherweise ganz gut zurecht als Lehrerin der beiden seltsame Mädchen. Sie hat anscheinend wirklich ein gutes Händchen als Lehrerin.
    Das Sydney noch mal auftaucht und seinen Antrag wiederholt hätte ich auch nicht gedacht. Aber anscheinend hat er sich doch wirklich in Hatty verliebt. Anders kann ich es mir nicht vorstellen.


    Was ich ja mal wieder richtig unfair gefunden habe: Hatty wird nicht mal mitgeteilt, dass ihre Tante verstorben ist. Und dabei schreibt sie ihr die ganze Zeit noch Briefe. Und keiner macht sich die Mühe und gibt ihr Bescheid, dass sie schon längst tot ist. Das ist ja eine nette Familie.:fetch



    Zitat

    Original von SiCollier


    Dann kommt der seltsame Abbé, aus dem ich nicht ganz schlau werde, zu Besuch. Er „kann“ gut mit den beiden Mädchen, auch mit Mylady, ist auch nett zu Hattie. Aber ich habe das Gefühl, als ob da irgendetwas im Hintergrund noch ist, was bisher nicht zutage trat. Jedenfalls können seine nachgestellten Schlachten die beiden Mädchen begeistern und sie lernen daraus sogar!


    Ich bin mir auch nicht sicher, was ich von diesem Abbe halten soll. Er bringt auf jeden Fall wieder etwas frischen Wind in die Geschichte rein. Aber er ist mir auch suspekt und nicht ganz geheuer. Ich bin mir nicht sicher, wieso er sich dort wirklich so lange aufhält und was er im Schilde führt.

  • Zitat

    Original von Rouge
    Was ich ja mal wieder richtig unfair gefunden habe: Hatty wird nicht mal mitgeteilt, dass ihre Tante verstorben ist. Und dabei schreibt sie ihr die ganze Zeit noch Briefe. Und keiner macht sich die Mühe und gibt ihr Bescheid, dass sie schon längst tot ist. Das ist ja eine nette Familie.:fetch


    Ich kann mir gut vorstellen, dass man Hatty schlichtweg vergessen hatte. Schliesslich ist sie nur ein Mädchen und somit unwichtig. Aus den Augen aus dem Sinn. MAn hielt es wohl schlichtweg nciht für nötig sie zu informieren. :rolleyes

  • Zitat

    Original von nofret78
    Aus den Augen aus dem Sinn.


    So habe ich das aufgefaßt, nach dem Motto "mit der wollen wir nichts mehr zu tun haben und wir vermeiden alles, was diesen Vorsatz ins Wanken bringen könnte".

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Die Briefe haben mir gefallen, sie waren angenehm zu lesen und lockerten die Geschichte auf.


    Was Sidney da im Schilde führt, ist mir schleierhaft. Genau wie dieser Abbé, ein sehr unsympathischer Zeitgenosse.


    Ich bin auf den letzten Abschnitt gespannt, dieser Abschnitt scheint mir auch ein wenig wie die Ruhe vor dem Sturm.