Nicola Yoon - the sun is also a star - ab 14

  • Autorin: Nicola Yoon
    Übersetzerin: Susanne Klein
    Verlag: Dressler
    Seiten: 400
    Alter: ab 14 Jahre


    Inhalt:
    Es geht um zwei Jugendliche. Natasha und Daniel. Daniel verliebt sich in Natasha, doch beide haben nur einen Tag Zeit, denn am Abend soll Natasha aus Amerika abgeschoben werden.


    Beide treffen sich zufällig in New York. Oder gibt es keine Zufälle? Eine Frage, die in dem Buch beleuchtet wird. Wenn bestimmte Dinge an diesem Morgen, so wohl bei Daniel als auch bei Natasha, nicht geschehen wären, hätten beide sich nicht getroffen. Daniel muss wegen UBahn Problemen früher aussteigen. Natasha dagegen wird aufgehalten.
    Man bekommt auch Einblicke in die Personen, die zu der Situation beigetragen haben, dass Natasha und Daniel sich treffen.


    Das Buch handelt nicht nur von einer Liebesgeschichte. Es geht auch um Immigration, Rassismus, Schubladen-Denken,~ Zukunftsfragen.
    Ich erzähle nicht so viel mehr, da ich finde, dass das Buch von seinen überraschenden Wendungen lebt.


    Besonderheit:
    Das Buch ist in kurze Abschnitte eingeteilt, die jeweils die Perspektive einer Person zeigt. Daniel, Natasha, der UBahn-Fahrer usw.
    Immer wieder werden auch sachliche Abschnitte eingefügt. ZB ein sachlicher Abschnitt zum Thema Schicksal.


    Autorin:
    Die Autorin kommt selbst aus Jamaika, das Land, wohin Natasha abgeschoben werden soll. Frau Yoons Eltern sind Immigranten in den USA. Man spürt, dass die Figuren dadurch eine andere Glaubwürdigkeit bekommen.


    Meine Meinung:
    Am Anfang tat ich mich etwas schwer. Man merkt, das Buch ist eindeutig an jüngere Leser gerichtet. Etwas unrealistisch fand ich auch, die Schnelle der hochgradigen Verliebtheit.
    Aber mir hat der Schicksalsgedanke sehr gefallen. Auch die sachlichen Abschnitte zwischen durch. Fand ich das Buch am Anfang noch etwas holprig, durch die vielen Perspektivenwechsel, nahm es irgendwann rasant an Tempo zu und ich habe beim Lesen alles um mich herum vergessen. Es war nicht mehr so wichtig, ob die Verliebtheit in der Geschwindigkeit ein bisschen unrealistisch wäre. Ich habe einfach nur noch mitgefiebert für die beiden. Ich war aufeinmal völlig verliebt in diese Geschichte. Ich war am Ende wirklich richtig geflasht.


    Leider, leider hebte die Autorin das Gefühl bei mir mit dem letzten Kapitel und dem Epilog wieder auf. Ich finde den Epilog wirklich albern. Das letzte Kapitel und der Epilog zerstören für mich einen großen Teil der Geschichte.

  • Zufall oder Schicksal?


    In „The Sun is also a Star – Ein einziger Tag für die Liebe” erzählt die Autorin Nicola Yoon die Geschichte von Natasha und Daniel, die beide in New York City leben und sich eines Tages zufällig begegnen. Wie der Klappentext bereits verrät, treffen diese beiden zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt aufeinander, denn Natasha soll noch an diesem Abend abgeschoben werden.
    Die Kapitel in „The Sun is also a Star“ werden nicht nur abwechselnd aus Sicht der beiden Hauptpersonen dieser Geschichte (nämlich Natasha und Daniel) erzählt, auch die Menschen, die Natashas und Daniels Weg an diesem Tag auf die eine oder andere Art kreuzen, erhalten ihre eigenen Kapitel. Außerdem werden bestimmte Informationen in Form von Kapiteln in die Geschichte eingebunden. Dies ermöglicht es dem Leser, die Handlung besser einzuordnen und ist definitiv ein geschickter Schachzug von Nicola Yoon. Der Schreibstil der Autorin verleiht dabei sowohl Natasha als auch Daniel eine eigene Stimme. Besonders witzig fand ich die „Schlagzeilen“ mit denen die Kapitel von Daniel hin und wieder eingeleitet werden – dabei verpasst Daniel selbst dem gerade erlebten eigene Headlines, die einen mehr als einmal während der Lektüre von „The Sun is also a Star“ zum Schmunzeln bringen.
    Der Spannungsbogen in „The Sun is also a Star“ wird relativ zügig aufgebaut und wird über die gesamte Handlung hinweg konstant gehalten. Der Roman beschäftigt sich meiner Meinung nach nicht nur mit dem Thema Abschiebung, sondern wirft noch weitere Fragen auf. Unter anderem geht es natürlich um Liebe, aber auch um die mitunter komplizierten Beziehungen innerhalb der Familie, um Hoffnungen und Träume und etliches mehr.
    Dabei driftet der Roman meiner Meinung nach keineswegs ins Kitschige ab, sondern erzählt eine berührende Geschichte.
    In einer Gesamtbewertung komme ich daher auf 10 von 10 Sternen und kann „The Sun is also a Star“ definitiv weiterempfehlen.

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

    Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904






    :lesend

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