Das letzte Bild der Sara de Vos - Dominic Smith

  • Titel: Das letzte Bild der Sara de Vos
    Autor: Dominc Smith
    Erscheinungsdatum: 10.03.2017


    Inhalt
    Gefälschte Gemälde; eine holländische Künstlerin; eine gescheiterte Ehe; eine talentierte Frau im 17. Jahrhundert, die um Anerkennung durch ihre Gilde kämpft; ein Kunstraub; eine falsche Identität.


    Dies und noch viel mehr findet sich im Roman „Das letzte Bild der Sara de Vos“ von Dominic Smith. Die Schicksale der zwei Hauptpersonen Marty, dessen wertvollster Kunstbesitz unter mysteriösen Umständen durch eine Fälschung ersetzt wird, und Ellie, die ihre Dissertation über eine Künstlerin schreibt, von der nur wenige Werke bekannt sind; sind verbunden mit der Geschichte der Sara de Vos, die im 17. Jahrhundert Kunstwerke malt und versucht, ihre Familie über Wasser zu halten.


    Die Handlung spielt sich auf drei verschiedenen Zeitebenen ab: 1636/37, 1957/58 und im Jahr 2000. Alle handelnden Personen verbindet eines: die Kunst. Ohne zunächst erkennbare Reihenfolge wechseln sich diese Handlungsstränge ab, was den Roman gleichzeitig vorantreibt, aber auch die Handlung aufhält. Einerseits fügen sich die Details auf faszinierende Weise wie Puzzleteile zusammen, andererseits ist man als Leser auch immer gespannt, wie es jetzt in dem einzelnen Zeitabschnitt weiter geht. Während zu Beginn des Buches die Handlung zunächst eher schleppend vorangeht, nimmt sie dann Fahrt auf, so dass man spätestens ab dem ersten Drittel das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.


    Schreibstil


    Der Autor schafft es, auch einem Kunstbanausen die Schönheit des Malens und der Kunstwerke näher zu bringen. In sehr detaillierten Ausführungen beschreibt er Kunstwerke und ihren Entstehungsprozess. Es mag zuerst befremdlich sein, eine Seite nur Details über ein Bild zu lesen, aber je tiefer man in das Buch und die Handlung einsteigt, desto mehr begeistert man sich selbst dafür. Das Buch besteht vorwiegend aus erzählter Handlung, an einigen Stellen wird diese aber gekonnt unterbrochen durch Dialoge, bevor beim Leser Langeweile aufkommen kann. Lediglich der Anfang ist etwas schwerfällig, aber das gibt sich nach einigen Seiten, wenn die Handlung ins Rollen kommt.


    Eigene Meinung


    Zunächst war es für mich wirklich schwierig, mitzukommen, in welcher Zeitebene wir uns gerade befinden und was zu der Zeit schon geschehen ist oder erst noch geschehen muss. Der Leser erhält viele Informationen, die man sich selbst zu einem Puzzle zusammensetzen muss. Auch wenn über den Kapiteln jeweils steht, in welchem Jahr die kommende Handlung spielt, so musste ich mich doch anstrengen, mir zu merken, in welcher Reihenfolge alles bisher passiert ist. Doch gerade das machte dann irgendwann der Reiz für mich als Leser aus. Ich war gespannt, was noch alles aus der Vergangenheit aufgedeckt wird und wollte unbedingt verstehen, wie alles zusammenhängt. Spätestens, wenn Marty seine eigenen Nachforschungen über den mysteriösen Schwund seines Gemäldes anstellt, nimmt die Handlung Fahrt auf und ich wollte das Buch gar nicht mehr weglegen. Die Details über Kunst stören den Fluss der Handlung meiner Meinung nach nicht, sondern sind vielmehr notwendig, so dass man auch versteht, worum es wirklich geht. Auch die Atmosphäre der einzelnen Epochen/Zeitabschnitte ist meiner Meinung nach gut gewählt, so dass man als Leser gleich fühlen kann, wie die Charaktere fühlen. Auch wenn viele Personen vorkommen, so ist eigentlich immer klar, wen man hauptsächlich im Auge behalten muss und der Spannungsbogen bleibt bis zum Ende erhalten.



    Fazit: Das Buch hat mich sehr überrascht und ich werde es sicherlich nochmal lesen (vor allem jetzt im Wissen des „kompletten Puzzles“ um nochmal alles aufzusaugen, was evtl. schon eine kleine Andeutung (foreshadowing) war. Auch wenn der Anfang etwas schleppend ist, es lohnt sich, weiterzulesen, denn die Verwicklung der drei Zeitebenen und auch die Geschichte ist elegant geschrieben! Ein gelungener Roman für gemütliche Abende!

  • intuitive Geschichte - gute Unterhaltung


    Inhalt (Klappentext):
    Sara de Vos ist 1631 die erste Malerin, die in die Meistergilde in Amsterdam aufgenommen wird. 300 Jahre später ist nur noch ein einziges ihrer Gemälde erhalten. Das Bild hängt über dem Bett eines reichen, etwas ruhelosen New Yorker Anwalts. Ohne böse Absichten kopiert eine junge Australierin das Bild. Doch die Kopie wird in Umlauf gebracht, mit erschütternden Konsequenzen. Jahrzehnte später treffen die beiden Bilder, die Fälscherin und der Anwalt noch einmal aufeinander …


    Mein Fazit:
    Das Buch hatte mich schon ziemlich bald überzeugt und in seine Fänge. Ich finde insbesondere das Thema der Geschichte sehr intuitiv gewählt - keine 0815 Geschichte. Ich habe mich durch das ganze Buch hindurch sehr gut unterhalten gefühlt - und die spannende Verwicklung über Jahrhunderte hat mich auch an das Buch gefesselt. An einigen Stellen wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
    Man sollte aber wirklich sehr genau lesen, denn in meinen Augen ist die Geschichte auch etwas komplex bzw. gibt es viele Kleinigkeiten, die man oft gar nicht aufnimmt; teilweise habe ich nach bestimmten Wendungen einzelne Seiten nochmals gelesen und bin dann auf bedeutende Details aufmerksam geworden, die einiges erklären.
    Insbesondere die Zeitsprünge machen das Lesen auch oft etwas mühsam, was mich persönlich aber nicht weiter gestört hat. Ich bevorzuge anspruchsvolle Lektüre anstatt von seichter Lektüre.

  • Titel: Das Letzte Bild der Sara de Vos
    Autor: Dominic Smith
    ISBN: 978-3-550-08187-3
    Originalausgabe: The Last Painting of Sara de Vos
    Verlag: Ullstein
    Seiten: 352
    Erscheinungsdatum: 10. März 2017


    Beschreibung laut Buchdeckel –Innenseite-:
    Sara de Vos ist die erste Malerin, die 1631 in die Amsterdamer Meistergilde aufgenommen wird.
    New York 1957: Marty de Groot ist Anwalt und ein gediegener Gentleman. Sein Schlafzimmer schmückt einzig ein Gemälde von Sara de Vos, das sich seit Jahrhunderten in Familienbesitz befindet. Ausgerechnet dieses Bild wird ihm gestohlen, was er nur durch einen Zufall bemerkt. Denn die Kopie, die ihm die Diebe hinterlassen, ist exzellent. Marty findet heraus, dass die junge Kunststudentin Ellie Shipley das Bild kopiert hat. Er umwirbt sie und Ellie verliebt sich in ihn. Er jedoch hat nur die Fälschung und ihren Betrug im Sinn. Jahrzehnte später treffen die beiden Bilder, die Fälscherin und der Anwalt noch einmal aufeinander.


    Der Autor laut Buchinnendeckel:
    Dominic Smith wuchs in Australien auf und lebt heue in Austin, Texas. Seine Kurzgeschichten waren für den Pütschert Pize nominiert und sind in mehreren Magazinen erschienen, u.a. The Atlantic. Er hat mehrere Fellowships erhalten.

    Meine Meinung:
    Das Buch ist in Teil 1 und Teil 2 gegliedert.
    Teil 1 beginnt 1957 in New York und der Leser wird mit Ellie Shipley , der Fälscherin, bekanntgemacht. Ellie ist eine arme Kunststudentin, die an ihrer Doktorarbeit über die Malerinnen in Holland im 17. Jahrhundert arbeitet. Um das Studium zu finanzieren, ist sie als Restauratorin tätig. Dabei erhält sie den Auftrag von Gabriel, das Bild zu kopieren.
    Danach werden wir in das Jahr 1636 geschickt und lernen die Malerin Sara de Vos in Amsterdam mit ihrer Familie kennen.


    Danach erfahren wir, dass Ellie im Jahr 2000 mittlerweile wieder in Australien als Dozentin an der Universität tätig und als Kuratorin am Museum Inzwischen ist sie 67 Jahre alt.


    Im zweiten Teil des Buches werden die Abschnitte vertieft. Der Autor erzählt mit seiner wunderbaren Schreibart und seinem hervorragenden Umgang mit der Sprache, wie Ellie 1957 wohnte, lebte und liebte. Sara de Vos lebte, wohnte und liebte in Holland. Auch deren weiteres Leben und Werken wird und erläutert.


    Und im Jahr 2000 treffen Ellie und Marty sich wieder.


    Fazit:


    Dieses Buch kann ich mit gutem Gewissen empfehlen. Mir hat der Schreibstil des Autors schöne Lesestunden beschert.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Über den Inhalt wurde ja schon genug gesagt. Das Buch spielt auf 3 Zeitebenen. Das ist z.T. etwas verwirrend und auch nicht immer sind alle drei Ebenen gleich interessant. Es gibt viele interessante Ansichten über Kunst und Bilder. Das hat mir am besten gefallen. Die Story an sich empfand ich als nur mäßig interessant. Ich habe mich gefragt, was der tiefere Sinn dieser Story war. Wieso schreibt ein Mensch ein ganzes Buch über diese Geschichte? Ich bin mir nicht ganz im Klaren darüber. Es war nett, auch unterhaltsam, aber nicht besonders spannend oder ungewöhnlich. Einzeln betrachtet ist alles ungewöhnlich. Eine junge Frau fälscht ein Gemälde. Der Besitzer des Originals stöbert sie auf. Es gibt Rückblicke ins 17.Jahrhundert. Aber insgesamt betrachtet ist alles doch recht trivial. Das Buch läßt mich etwas ratlos zurück. Es ist gut geschrieben, vor allem oft in den Dialogen. Auch sind die Charaktere interessant. Die Beschreibungen über die Gemälde, die Empfindungen, die sie auslösen, sind wunderbar. Für mich war die Ausführung beeindruckend, aber die Story irgendwie unbefriedigend.

    “Wer kleine Kinder und Hunde nicht mag, kann kein schlechter Mensch sein



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  • Titel: Das letzte Bild der Sara de Vos
    Autor: Dominic Smith
    Übersetzerin: Sabine Roth
    ISBN: 3550081871


    Zum Inhalt wurde bereits viel geschrieben, so dass ich mich auf meine Meinung beschränken kann.
    Seit dem Buch "Das Mädchen mit dem Perlenohrring" von Tracy Chevalier lese ich Bücher über MalerInnen und Gemälde eigentlich gerne. Aber hier kam ich mit den verschiedenen Handlungssträngen sehr oft durcheinander und fand auch die Sprache recht eintönig, vor allem zu Beginn war alles überaus öde und auch schleppend. Auch bei "Vom Winde verweht" kommen ja auf den ersten gefühlten mindestens 70 Seiten nur Geschichten über die verschiedenen Plantagen und ihre Bewohner, was manch einen Leser zum Aufgeben und Abbrechen bringen kann, aber später merkt man, dass das für die Atmosphäre unmittelbar vor Ausbruch des Bürgerkrieges wichtig war. Hier stellte sich zumindest für mich dieses "später" nicht ein, denn die Geschichte konnte mich nicht recht fesseln. Lediglich das über Gemälde Geschriebene fand ich interessant und lesenswert.
    Der Titel ist selbst erklärend, das Coverbild finde ich sehr originell
    Ich vergebe dafür insgesamt 6 Punkte