OT: Últimas noticias del paraíso
Kurzbeschreibung:
Es ist die Geschichte des jungen Fran, der in einer ganz normalen Vorstadt von Madrid aufwächst. Einer dieser typischen Vorstädte, die überall sein könnten, mit ihrer kleinbürgerlichen Welt der Intrigen, der unerfüllten Wünsche und der Lächerlichkeit. Fran mit seiner unerschöpflichen Phantasie schafft sich eine Welt, in der es sich zu leben lohnt. Das verlassene Apartment seines Freundes wird sein Refugium und sein ganz persönliches Paradies. Dort lernt er zum ersten Mal die Liebe kennen, die schöne Yu, und träumt von einem Leben in der Ferne. Denn hinter der Realität, die wir kennen, steckt noch etwas anderes. Etwas Wundervolles und Schönes - etwas, das uns an das Leben glauben lässt und uns die Chance gibt, Träume wahr zu machen.
Über die Autorin:
Clara Sanchez wurde 1955 in Guadalajara geboren und lebt in Madrid, wo sie spanische Philologie studiert hat. Sie hat mehrere Romane veröffentlicht und wurde für "Letzte Notizen aus dem Paradies" mit dem Premio Internacional Alfaguara 2000 ausgezeichnet.
Meine Meinung:
Der junge Fran hat nicht gerade die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Leben und tatsächlich jobbt er nach der Schule in der örtlichen Videothek anstatt zu studieren oder eine Ausbildung zu machen. Getrieben von Sehnsucht (nach einer richtigen Familie? der Liebe?) beobachtet er in seinem tristen Alltag die Menschen um ihn herum, formuliert seine Träume, die jedoch immer wieder an äußeren Umständen scheitern. An seinen Gefühlen und Gedanken teilzuhaben macht den Umstand wett, dass es in der Geschichte kaum Handlung gibt, denn seine Gefühle und Gedanken sind - wenn auch erstaunlich weise für sein Alter - durchaus nachvollziehbar und in der atmosphärischen Dichte der alltäglichen bis skurrilen Ereignisse weitgehend glaubwürdig.
Leider bleiben die anderen Figuren dem Leser jedoch merkwürdig fremd, vielleicht, weil Autorin Clara Sanchez sie eher als Randfiguren ohne eigenes scharfes Profil auftreten lässt, obwohl sie sicher einiges zu erzählen hätten. Der plötzliche Schluss wirft in gewisser Weise alles über den Haufen, die Erklärung hierfür bleibt die Autorin schuldig bzw. muss der Leser selbst kombinieren, was eher irritierend als unterhaltsam ist.
Von mir deshalb nicht mehr als 6 Punkte.