Tad Williams - Das Herz der verlorenen Dinge, Original Titel: The Heart of What was Lost

  • Der Autor (Quelle: Amazon)
    Tad Williams ist ein kalifornischer Superstar. Seine genre-erschaffenden und Genregrenzen sprengenden Bücher wurden mehrere zehn Millionen Male weltweit verkauft.
    Seine epischen Fantasy– und Science-Fiction-Reihen, fantastischen Geschichten jeglicher Art, Urban-Fantasyromane, Comics, Drehbücher etc., hatten einen starken Einfluss auf eine ganze Generation von Autoren.
    Tad arbeitet immer an mehreren geheimen Projekten. Er und seine Familie leben in den Bergen von Santa Cruz, in einem seltsamen und schönen Haus.


    Bestseller-Autor Tad Williams, übersetzt in mehr als 20 Sprachen, ist sicher einer der vielseitigsten und originellsten Fantasy-Autoren:
    - Mit »Otherland« hat er die Grenzen der Fantasy überschritten und ein neues Genre geschaffen.
    - Seine kleinen Romane wie »Die Stimme der Finsternis« oder »Die Insel des Magiers« haben literarische Quellen und sind Schmuckstücke des phantastischen Märchens.
    - Mit seiner Osten-Ard-Trilogie hat Tad Williams Millionen Leser in seinen Bann gezogen und begeistert. In »Der brennende Mann« erzählt er eine noch unbekannte neue Geschichte aus dieser fernen Fantasy-Welt, die sehr an die mittelalterliche Welt der Tafelrunde und der Suche nach dem Heiligen Gral erinnert.
    - Sein Roman »Der Blumenkrieg« dagegen führt uns in ein phantastisches, aber keinesfalls liebliches Elfenreich und zugleich in unsere eigene, seit dem 11. September brüchige Welt.
    - Die Trilogie, »Shadowmarch«, schließt stilistisch an seine frühe Osten-Ard-Saga an, erzählt aber von einer vielschichtigeren Welt, in der rachsüchtige Elben und machtbesessene Menschen ein kleines Königreich an der Grenze angreifen, dessen Königssitz die Südmarksfeste ist, in alten Zeiten Shadowmarch genannt.


    Im November 2004 wurde Tad Williams, als erstem Preisträger überhaupt, der Corine-Future-Preis für seinen Weltbestseller »Otherland« verliehen, und das Hörspiel »Otherland«, dessen erster Teil ebenfalls im Herbst 2004 erschienen ist, wurde zur Sensation: die aufwendigste Produktion des bisher längsten Hörspiels der deutschen Radiogeschichte. Der Autor selbst spricht eine der Stimmen!


    Produktinformation (Quelle: Amazon)
    • Gebundene Ausgabe: 380 Seiten
    • Verlag: Klett-Cotta; Auflage: 1 (11. März 2017)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3608961445
    • ISBN-13: 978-3608961447
    • Originaltitel: The Heart of What was Lost


    Frieden in Osten Ard?
    Zu Anfang lernen sich Porto und Endri kennen…
    Herzog Isgrimnur ist eigentlich auf dem Weg nach Hause, nachdem die Nornen besiegt und verjagt worden waren. Doch dann sieht er unterwegs Entsetzliches….
    Jarl Vigril sollte eigentlich Elvritshallas schützen. Doch dann kommt ein Bote von ihm aus der anderen Richtung….
    Bei Isgrimnurs Schar befindet sich Ayaminu, eine Sitha, die ihm von dem neuen König mitgegeben worden war…. Zwar ist sie mit den Nornen verwandt, aber sie sind keine Freunde…
    Isgrimnur muss feststellen, dass er die Nornen verfolgen muss…
    Und spätestens an der Wirrwurzelfeste zeigen ihm die Nornen, dass sie immer noch Widerstand leisten können…
    Das Problem ist, dass Nornen etwas können, was die Menschen nicht können….
    Durch das Buch ziehen sich die Aufzeichnungen der Chronistin.
    Wer sind Porto und Endri? Kommen sie aus der selben Stadt? Wieso ist Jarl Vigril nicht in Elvritshalla? Was macht er in entgegengesetzter Richtung? We4lche Botschaft bringt der Bote? Wieso sollte Ayaminu mit auf Wunsch des Königs mit Isgrimnur reiten? Und warum ist ihr Volk mit den Nornen nicht gut Freund obwohl sie verwandt sind? Warum muss Isgrimnur die Nornen weiter verfolgen? Was machen die Nornen an der Wirrwurzelfeste? Wie sieht ihr Widerstand aus? Was können die Nornen, was die Menschen nicht können? Werden die Menschen die Nornen besiegen können? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Das Buch ist ein Fantasy-Roman. Ich lese sehr gerne Fantasy, auch wenn ich dann nicht unbedingt alles gleich verstehe. Aber darauf bin ich gefasst. Genauso wie auf die Namen, die in solchen Romanen vorkommen. Es ließ sich trotzdem sehr gut und flüssig lesen. Ich habe ‚Das Geheimnis der Großen Schwerter‘ vor einigen Jahren gelesen, wollte unbedingt, dieses Buch haben. Ich muss sagen, ich habe es nicht bereut. Es ist spannend von der ersten Seite an und Tad Williams hat es verstanden, diese Spannung bis zum Ende zu halten. Dass Krieg grausam ist, ist uns ja allen bekannt, und so ist auch dieser Krieg Menschen gegen Nornen grausam. Auch wenn die Menschen in der Überzahl sind, so können diese Weißfüchse, wie Isgrimnur und seine Mannen die Nornen nennen, durch ihre Zauberkunst viel erreichen. Doch sie sind nicht mehr so viele. Ich bin schon sehr gespannt, wie es in Osten Ard weitergeht, und freue mich auf die kommende Trilogie. Das Buch hat mich sehr gut unterhalten. Es bekommt von mir eine Lese-/Kaufempfehlung sowie volle Bewertungszahl!

    Gruß


    Lerchie


    ____________________________
    Nur wer aufgibt hat schon verloren

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  • Danke für deine schöne Rezi, Lerchie! Ich habe das Buch schon vor längerer Zeit auf Englisch gelesen und es hat mir ebenso gut gefallen.


    Tad Williams Fantasy-Saga "Das Geheimnis der großen Schwerter" gehört zu meinen Lieblingsreihen in diesem Genre, die ich vor über 20 Jahren das erste Mal gelesen und vor gar nicht langer Zeit komplett noch einmal als Hörbücher genossen habe.
    Ich war sehr gespannt darauf, ob es Tad Williams gelingt, an die Reihe anzuknüpfen und dieses typische "Osten-Ard-Gefühl" zu erzeugen (die Fans der Reihe wissen sicher, was ich meine). Das ist ihm sogar herausragend gut gelungen! Dadurch, dass er hier die Nornen ausführlich zu Wort kommen lässt, ist die Geschichte auch entsprechend düster geworden. Ich fand es sehr spannend, mal die andere Seite zu betrachten.
    Und dann trifft man natürlich ein paar alte Bekannte von denen mir besonders zwei damals sehr ans Herz gewachsen sind. Herzog Isgrimnur ist immer noch der alte Haudegen mit Verantwortungsbewusstsein, Sludig immer noch der, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Ich habe beide sofort wieder "erkannt". Bedingt durch die von Andreas Fröhlich so großartig vorgelesenen Hörbücher, der jeder Figur eine ganz eigene Stimme verleiht, hatte ich auch sofort genau diese wieder im Ohr. Ich habe auch fest vor, das Hörbuch zu diesem Buch auf Deutsch zu hören. :-)


    Einen großen Teil der Geschichte begleitet man als Leser die beiden einfachen Soldaten Porto und Endri. Dass das Soldatenleben auch in Fantasy-Welten kein Zuckerschlecken ist, stellt Tad Williams hier sehr gut dar. Ob einer der beiden (oder beide?) auch in der künftigen Trilogie eine Rolle spielen darf und welchen Einfluss die Geschichte rund um "Das Herz der verlorenen Dinge" auf diese haben wird, die ja 30 Jahre später handeln soll, darauf bin ich sehr gespannt. Das Buch hat mir jedenfalls große Lust auf "Die Hexenholzkrone" gemacht.

  • Da das Buch zeitlich direkt an "Das Geheimnis der großen Schwerter" anschließt, erfährt man zwangsläufig das Ende dieser Reihe. Der ein oder andere dicke Spoiler ist also drin (das gilt auch für den Klappentext zur Hexenholzkrone, dort wird schon einiges verraten, was Leser, die den 4. Band der ersten Reihe nicht kennen, noch nicht wissen können).


    Ich würde es also nur dann machen, wenn dir die Bezugnahmen zur ersten Reihe nichts ausmachen.

  • Zitat

    Original von Rina
    Vielen Dank für die schönen Rezis.


    Kann man das Buch lesen, wenn man die anderen Osten-Ard Bücher nicht gelesen hat? Oder fehlt dann zu viel an Wissen?


    Ich überlege gerade, ob ich mir das Buch bestelle und damit in die Welt von Osten Ard einsteige...


    Wenn Du gerne eine der besten Fantasyreihen EVER lesen magst, ;-) dann rate ich von diesem Buch erst mal ab. Genehmige Dir doch die ersten vier Bände bevor Du hier zuschlägst. Wer den Drachenbeinthron nicht liest, hat meiner Meinung nach als Fantasyfan etwas versäumt.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Wenn Du gerne eine der besten Fantasyreihen EVER lesen magst, ;-) dann rate ich von diesem Buch erst mal ab. Genehmige Dir doch die ersten vier Bände bevor Du hier zuschlägst. Wer den Drachenbeinthron nicht liest, hat meiner Meinung nach als Fantasyfan etwas versäumt.


    Dem kann ich mich natürlich nur anschließen! Ich freue mich so, so, so sehr auf die Fortsetzung! :-]

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Wenn Du gerne eine der besten Fantasyreihen EVER lesen magst, ;-) dann rate ich von diesem Buch erst mal ab. Genehmige Dir doch die ersten vier Bände bevor Du hier zuschlägst. Wer den Drachenbeinthron nicht liest, hat meiner Meinung nach als Fantasyfan etwas versäumt.


    Und jetzt bin ich wieder am Überlegen :-)


    Edit: die ganze Reihe gibt es in meiner Onleihe, sogar ohne Wartezeit, ich werde die Bücher dann in der richtigen Reihenfolge lesen.
    Danke für eure Hilfe :wave

  • Gute Entscheidung, Rina. Und noch als Tipp von einer Osten-Ard-Mehrfachleserin: Die allerersten 200 Seiten sind ein klitzekleines bisschen zum Warmlaufen, also nicht ungeduldig werden. Die restlichen über 2.000 Seiten sind dann aber so spannend, dass Du sicherlich nix anderes mehr machen kannst. ;-)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Gute Entscheidung, Rina. Und noch als Tipp von einer Osten-Ard-Mehrfachleserin: Die allerersten 200 Seiten sind ein klitzekleines bisschen zum Warmlaufen, also nicht ungeduldig werden. Die restlichen über 2.000 Seiten sind dann aber so spannend, dass Du sicherlich nix anderes mehr machen kannst. ;-)


    Da sagst du was!
    Ist zwar schon eine gefühlte Ewigkeit her, aber ich kann mich noch lebhaft daran erinnern, dass ich mit jedem der Bücher quer über dem Bett gelegen und gehofft habe, dass mich nur keiner anspricht :grin.

  • Für Fans von High-End-Fantasy


    „Das Herz der verlorenen Dinge“ von Tad Williams entführt seine Leser wieder einmal in die Welt von Osten-Ard. Und damit kehren wir zurück in die Welt, die einige Leser bereits aus der vorangegangenen Reihe „Das Geheimnis der Großen Schwerter“ (bestehend aus 4 Bänden) kennen. Zudem stellt der Roman sozusagen einen Brückenschlag zwischen den Vorgängerbüchern und der neuen Reihe von Tad Williams dar; der erste Band „Die Hexenholzkrone“ ist für August 2017 angekündigt.


    Schon das Cover kündigt an, was einen im Inneren an Handlung erwartet – es schreit förmlich: Klassischer Fantasyroman! Und mal ehrlich, das kann Tad Williams echt gut. Ich liebe seine Romane rund um Bobby Dollar, die ja in der modernen Welt angesiedelt sind, aber auch die Rückkehr nach Osten-Ard gelingt ihm tadellos.


    Ein wunderschöner Schreibstil, der für mich absolut stimmig mit dem klassischen Setting des klassischen „High-End-Fantasy“-Genres. Dazu gehört z.B. die respektvolle, mittelalterlich anmutende Ansprache des Herzogs Isgrimnur. Für mich gehören ein klassischer Fantasyroman und die entsprechende Sprache, in der er verfasst ist (z.B. keine moderne Umgangssprache) einfach zusammen. Und Tad Williams schafft das meiner Meinung nach ganz wunderbar.


    Leser, die die Reihe „Das Geheimnis der großen Schwerter“ nicht gelesen haben, haben eventuell am Anfang von „Das Herz der verlorenen Dinge“ ein bisschen Schwierigkeiten, in die Geschichte rein zu kommen und die einzelnen Charaktere zuzuordnen. Das Glossar am Ende des Romans dürfte dabei allerdings weiterhelfen und hat es auch für mich leichter gemacht, die Erinnerung aufzufrischen, da die Lektüre der Vorgängerbücher für mich doch schon eine Weile zurückliegt.
    Im Gesamteindruck hat Tad Williams mit „Das Herz der verlorenen Dinge“ einen soliden Fantasyroman abgeliefert, der mich definitiv neugierig auf „Die Hexenholzkrone“ gemacht hat, sodass ich dem Erscheinungstermin nun entgegenfiebere. Ich vergebe daher 10 von 10 Eulenpunkten für „Das Herz der verlorenen Dinge“.

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

    Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904






    :lesend

  • „Das Herz der verlorenen Dinge“ wird teils als 5. Band der Reihe Das Geheimnis der Großen Schwerter angezeigt, von einigen auch als nullter Band zur Verknüpfung mit Tad Williams neuer Trilogie "Der letzte König von Osten Ard". Der erste Band „Die Hexenholzkrone“ soll am 5.8. 2017 erscheinen. Weitere Bände: Empire of Grass, The Navigator’s Children.


    In einer Reihe von Momentaufnahmen lernen wir eine fantastische Welt kennen, von der Tad Willam‘s Osten Ard ein Teilbereich ist. Williams will mit der Fortsetzung seiner legendären Reihe der Frage nachgehen, was damals aus den Nornen wurde, nachdem sie den Sturmkönig Ineluki besiegt hatten. Schauplatz der Handlung ist u. a. eine Festungsanlage am Rand des eisigen Nornfjälls. Magister Yarike, Befehlshaber und Vorsteher des Ordens der Bauleute und sein Lehrling Viyeki rüsten gemeinsam zur Verteidigung gegen Herzog Isgrimnur und seine Armee. Falls Yarike im Kampf fallen sollte, wird Viyeki ein altes Erbstück „Das Herz der Verlorenen Dinge“ zu Yarikes Familien-Clan zurückbringen. Bisher hatte Heeresvormann Viyeki hinter einer Maske der Unscheinbarkeit verheimlichen können, welche Rolle für ihn vorgesehen ist. Ein anderer Teilnehmer der Schlacht ist der Soldat Porto, der wegen seiner Bergsteigerfähigkeiten begehrt ist. Porto glaubt, dass er als Nachkomme einer Zimmermannsfamilie für die Herausforderungen im Gebirge bestens gerüstet sein müsste. Isgrimnur beschäftigt eine eigene Expertin für Nornen-Angelegenheiten, keine schlechte Idee in einem Universum, dessen Bereich der Sterblichen sich die Feenvölker der Sithi und der Normen miteinander teilen. Die Stämme der Unsterblichen wiederum teilen sich ihren Bereich mit den Menschen. Bedeutende Umwälzungen stehen bevor; denn das Volk der Hikeda’ya (die Herren von Nakkiga) zeugt zu wenig Nachkommen, um sich weiterhin organisieren zu können.


    Für Tad Williams Verhältnisse ist dieser Übergangsband mit gut 300 Textseiten ein eher dünnes Buch. Das vorhandene Personen- und Sachregister finde ich für den Einstieg nötig, die Landkarte hätte ich gern wie in der TB-Ausgabe des Drachenbeinthrones auf dem Vorsatzblatt gehabt.


    Was anfangs wirkt wie eine Reihe von einstimmenden Momentaufnahmen hat mich schnell wieder in den Bann von Osten Ard gezogen. Vorkenntnisse muss man nicht mitbringen, um an dieser Stelle in die weitergeführte Serie einzusteigen. Und nun beginnt das Warten auf den 5. August 2017 …


    8 von 10 Punkten


    Band 1 der Forstsetzung Die Hexenholzkrone:

  • Die Nornen haben den Krieg verloren und sind auf dem Weg zurück in ihre Heimat. Doch einige der „Sterblichen“ verfolgen sie und nicht wenige davon sind der Meinung, es sein am besten, die „Feenwesen“ gänzlich auszulöschen.


    „Siegen ist eine gute Sache“, sagte der Herzog. „Die Feinde davon zu überzeugen, dass sie verloren haben, ist eine ganz andere“. (S. 43)


    Ich gestehe, dass ich zwar die Osten-Ard-Reihe Tad Williams namentlich kannte, aber bisher noch keinen einzigen der Romane gelesen hatte. Interessiert hatten sie mich schon, und so ergriff ich die Gelegenheit, nun den neuen Band des Autors zu lesen, der in Osten Ard spielt, und einen Übergang zwischen der älteren Tetralogie und der neu geplanten Trilogie bilden soll. Da ich aber keine Ahnung davon habe, was bisher passiert ist, muss ich mir meine Meinung zum Buch gänzlich nur auf dieses bezogen bilden.


    Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, da sind einmal die Anführer der „Sterblichen“, allen voran Herzog Isgrimnur, ein Anführer der sogenannten Rimmersleute, die mich sehr an Wikinger erinnert haben. Desweiteren erfahren wir einiges aus Sicht der Befehlshaber der Nornen, vor allem Yaarike, der Großmagister der Bauleute und sein Gefolgsmann Viyeki und die Generalin Suno'ku spielen hier eine wichtige Rolle. Eine dritte Perspektive nehmen zwei einfache Soldaten ein, die im Grunde dazu verdammt sind, Befehle auszuführen, oft ohne auch nur im Geringsten ahnen zu können, wozu diese gut sein sollen, anhand dieser beiden thematisiert der Autor auch, welchen Ängsten und Sehnsüchten sich Soldaten stellen müssen. Schließlich wird zwischendurch immer einmal wieder aus der Chronik der Nornen zitiert, so erhalten die Nornen ebenfalls eine zweite Stimme, es dient aber auch dazu, zwischendurch Geschehenes verkürzt zu erzählen.


    Im Anhang findet sich neben einem Glossar, das auch sämtliche erwähnte Personen auflistet, zweier Karten und einer Leseprobe zum ersten Band der neuen Trilogie, auch eine Abhandlung, die in die Welt Osten Ards einführen soll und die der Autor dem Neueinsteiger zu lesen nahelegt, mir persönlich hat sie aber wenig gebracht, mich eher noch verwirrt. Der Start in den Roman ist mir dagegen recht schnell gelungen, schon nach wenigen Seiten hatte mich die Erzählung gepackt und begeistert. Tad Williams erzählt sehr eingängig und bildhaft, die Charaktere gefallen mir sehr gut, man kann ihre Gefühle und ihr Handeln gut nachvollziehen – und es fällt schwer, sich für eine Seite zu entscheiden, aber das muss man ja auch nicht unbedingt.


    Ich bin begeistert, der Wunsch nach mehr war sehr schnell da, nicht nur die Fortsetzung, auch die Vorgängerbände möchte ich nun unbedingt lesen Ich vergebe sehr gerne volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für Genrefans.

  • Inhalt:
    Die Nornen liegen im Krieg mit den Sterblichen. Dieser Krieg dauert schon so lange an, dass sich beide Parteien gegenseitig die Schuld geben. Beide Seiten wollen das Blutvergießen nicht, aber denken, dass die ihre Feinde auslöschen müssen, um endlich in Frieden leben zu können.
    Aus der Sicht von beiden Parteien werden die Vorgänge beschrieben.
    Die Nornen sind beinahe besiegt, ihre Festungen und Städte vernichtet, doch sie wehren sich mit aller Macht. Doch die Menschen verfolgen sie, ohne Rücksicht auf Verluste.


    Meine Meinung:
    Leider hat das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen können. Angefangen hat es gut, doch leider wurde keine Spannung aufgebaut. So passiert immer das selbe. Es wird viel geredet, dann kurz gekämpft, zum nächsten Kampfplatz gelaufen, dann wird wieder geredet, und so weiter.
    Neben der eher langweiligen Handlung ist der Schriftstil sehr unangenehm, da oft Worte oder Buchstaben fehlen. Beispielsweise: Er wusste nicht was tun.
    Des weiteren wird bei den Nornen die Bezeichnung des höhsten Mitglieds des Bauclans ständig gewechselt. Mal wird er als Meister, mal als Magister bezeichnet. Nicht nur das die beiden Worte keine Synonyme sind, fand ich, dass diese Tatsache den Durchblick bei den vielen seltsamen Namen nur erschwerte.

  • Welcome back in Osten Ard


    "Das Herz der verlorenen Dinge" ist die von Fantasy Begeisterten lange erwartete Fortsetzung des Osten Ard-Zyklus von Tad Williams.Eigentlich hatte Tad Williams,wie er in seinem Vorwort schreibt,nicht vor,nach Osten Ard zurückzukehren. Umso mehr freut es mich,daß der Zyklus,den ich vor über 20 Jahren mit Begeisterung verschlungen habe nun doch fortgeführt wird.


    Inhalt:


    Es herrscht immer noch Krieg in Osten Ard.Die Nornen und die Menschen hassen sich abgrundtief.Herzog Isgrimnur und seine Mannen haben nur noch ein Ziel vor Augen: Die endgültige Vernichtung der Hikkeda'Ya.
    Diese jedoch,obwohl stark in der Unterzahl,halb verhungert und ohne den Beistand ihrer Königin Utuk'Ku,die immer noch im Keta-yi'indra liegt,wehren sich erbittert.
    In der Wirrwurzelfeste bekommen der Großmagister Yaarike und sein Heeresvormann Viyeki überraschend Hilfe durch die Ankunft der Generalin Suno'Ku.
    Die große Schlacht auf Leben und Tod beginnt....


    Meine Meinung:


    Obwohl es über 20 Jahre her war,daß ich in Osten Ard war,fühlte ich mich von der ersten Zeile an wieder heimisch.Mit seinem schon gewohnten ausschweifenden Schreibstil führt uns Tad Williams in ein einfallsreiches und sehr athmosphärisches Fantasy-Abenteuer.Wieder einmal ist es dem Superstar des Fantasy Genres gelungen ein packendes Abenteuer zu erschaffen,welches das Herz eines jeden Fantasy Begeisterten höher schlagen lässt.Dieses Buch bekommt meine absolute Leseempfehlung!

  • Als ich vor einigen Jahren die letzten Seiten der Reihe "Das Geheimnis der großen Schwerter" gelesen hatte und den Buchdeckel zufrieden zuklappte, hätte ich mir nicht vorstellen können, dass Tad Williams die Welt von Osten Ard nochmal aufleben lässt und eine Fortsetzung schreibt. Aber er hat es getan! Und nach langer Ankündigung hatte ich nun "Das Herz der verlorenen Dinge" auf dem Lesetisch und konnte erneut in diese großartige Fantasywelt eintauchen.


    Dabei macht Tad Williams gleich mal deutlich, dass es keinen lauwarmen Aufguss der bisherigen Bände gibt, sondern dass er uns durchaus etwas Neues bieten möchte. Mit dieser für seine Verhältnisse kurz und temporeich gehaltene Novelle setzt er zwar chronologisch unmittelbar nach Ende der "Nornenkönigin" ein, bietet seinen LeserInnen aber diesmal eine gänzlich neue Perspektive, nämlich die der Nornen selbst.


    Isgrimnur und seine Rimmersmänner samt Verstärkung aus dem ganzen Reich vertreten die bereits bekannten Figurengruppierugnen, ergänzt durch etliche Neulinge. Sie verfolgen die Weißfüchse nach ihrer Niederlage bis zum Schicksalsberg, um sie vollends zu vernichten. Tad Williams eröffnet in einem zweiten Handlungsstrang den Blick aus Sicht der Nornen, die auf diese Art und Weise ein eigenes und nicht mal so abstoßendes Profil erhalten - wo sie doch bisher ausschließlich nebulös-böse dargestellt wurden. Diese Abkehr von der Schwarz-Weiß-Malerei der ersten vier Bände ist eine vielversprechende Entwicklung und macht noch zusätzlich Lust auf die kommenden Bücher.


    Überhaupt muss man "Das Herz der verlorenen Dinge" als kleinen Appetithappen verstehen; es geht sehr temporeich zu und Tad Williams verliert sich nicht in den opulenten, ausufernden Beschreibungen, für die er bekannt ist. Man könnte der Geschichte eine gewisse Oberflächlichkeit vorhalten, muss aber den Kontext sehen; hier soll wirklich nur der Anschluss geschaffen und der neue Blickwinkel eröffnet werden. Mit diesem Wissen kam ich auch gut zurecht mit der Lektüre, hoffe aber schon auf eine größere Ausführlichkeit in den Folgebänden.


    Die Figuren sind jedenfalls alle sehr gelungen; mit Porto haben wir ein neues Gesicht auf Seiten der Rimmersmänner, das sicherlich noch eine wichtige Rolle spielen wird. Und mit der charismatischen Generalin Suno'ku, dem weisen Baumeister Yaarike und dem "Mondkalb" Vijeky sind auch bei den Nornen Figuren im Spiel, mit denen man mitfiebern kann. Die schlachtenlastige Handlung ist geprägt von Kriegslisten und Intrigen, von Belagerungen und Heldentaten, gewürzt mit einer guten Portion Horror.


    Ich war sehr zufrieden mit diesem Wiedereinstieg in die Welt von Osten Ard und freue mich schon sehr, wenn es demnächst weiter geht mit "Die Hexenholzkrone", das in der deutschen Fassung in zwei Bänden erscheint. Bestes Lesefutter für hungrige Fantasy-Fans, ich bin auf jeden Fall dabei.


    10 von 10 Eulenpunkten

  • Zum Inhalt:


    "Osten Ard steht erneut am Scheideweg. König Simons und Herzog Isgrimnurs Kriegern ist es gelungen, das Elbenvolk zurück in ihre Hochburg in den Bergen zu drängen. Der Krieg scheint vorbei, aber das Töten dauert an. Die Sterblichen begnügen sich nicht mit ihrem Sieg, sie trachten danach, das Volk der Nornen gänzlich auszulöschen. Da verbreitet sich die Kunde, dass die uralte Nornenkönigin Utuk’ku gar nicht tot ist, sondern nur in einem todesähnlichen Schlaf liegt, von dem sie zurückkehren wird ..." (Quelle: Klett-Cotta)


    Meine Meinung:


    "Das Herz der verlorenen Dinge" ist mein erster Osten-Ard-Roman, aber er hat mich nichtsdestotrotz in seinen Bann gezogen. Sicher fehlen mir viele Informationen, die mir den Einstig hätten erleichtern können, aber andererseits gewinnt man möglicherweise dadurch einen etwas unverfälschten Eindruck auf die jeweiligen Seiten, die Nornen beispielsweise.
    Weiterhin dachte ich, der Einstig in die Welt Osten-Ards würde sich als schwierig erweisen, aber das Buch hat mich in seinen Bann gezogen. Vor allem sind mir die beiden Soldaten Porto und Endris ans Herz gewachsen, die wie ich, ihren ersten Auftritt in der Reihe hatten.


    Die Geschichte in diesem Band wird temporeich erzählt und wird durch das eine oder andere Gefecht unterbrochen und ich wusste anfangs nicht, auf welche Seite ich mich schlagen soll, auf die der Nornen oder die der Sterblichen.


    Fasziniert haben mich auch die Nornen, die etwas geheimnisvolles an sich haben, aber andererseits auch sehr grausam in der Wahl ihrer Mittel sein können. Unterscheiden sie sich dadurch von uns Menschen?


    Dieser Roman hat mein Interesse geweckt, auch die vorherigen Bände zu lesen, um ein umfassendes Bild über die Welt von Osten Ard zu bekommen und es interessiert mich auch, wie die Geschichte weitererzählt wird.

  • "Das Herz der verlorenen Dinge" setzt am Ende der "Das Geheimnis der Großen Schwerter"-Trilogie, die übrigens sehr zu empfehlen ist.
    Nach den Ereignissen, die in "Engelsturm" geschehen sind, befinden sich die übrig gebliebenen Nornen auf der Flucht. Herzog Isgrimnur und seine Krieger verfolgen die Nornen und möchten das alte Volk vernichten, damit sie die Menschen nie mehr angreifen können.
    Ich bin von dem Buch begeistert. Es ist sehr spannend geschrieben, sodass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen konnte und habe es in einem Rutsch durchgelesen.
    Es ist nicht so episch wie die anderen "Osten Ard"-Bücher, es gibt viel weniger Protagonisten und weniger Handlungsstränge, die vorhandenen Stränge sind aber ausreichend, um die Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln (aus der Sicht der Menschen und aus der Sicht der Nornen) zu betrachten. Ich fand es toll, dass Tad Williams in diesem Band auch die Sicht der Nornen darstellt, es war sehr interessant mehr über die Nornen und über ihre Sozialstruktur zu erfahren.
    Die Protagonisten waren mir alle sehr sympathisch, obwohl sie sehr unterschiedlich sind.
    "Das Herz der verlorenen Dinge" ist ein Zwischenband und ist u.a. auch dafür da, um die Neueinsteiger in die Welt des Osten Ards einzuführen. Es soll also möglich sein, das Buch zu lesen ohne die anderen "Osten Ard"-Bücher gelesen zu haben. Ich würde aber trotzdem empfehlen, zuerst die "Das Geheimnis der Großen Schwerter"-Trilogie zu lesen.


    10 Punkte.