Sooooo.... Ich habs getan! Ich wollte im Supermarkt nur schnell was zu futtern kaufen, und auf dem Weg zur Kasse passierte ich einen Drehständer mit DVDs, und in einem spontanen Anfall spontaner Spontanität erwarb ich zusammen mit meinen Lebensmitteln dieses Armutszeugnis amerikanischer Filmkunst.
Merke: Auch Spontanität sollte wohlüberlegt sein!
Die Story ist in ihren Grundzügen die selbe wie in den Samurais von Kurosawa und dem Sturges-Remake: Ein Bösewicht will sich die Stadt der armen Siedler unter den Nagel reißen und die finden sieben Kämpfer, die ihnen helfen das zu verhindern.
Und hier haben die Filmemacher etwas Richtiges gemacht! Ich kann nicht umhin für Teile dieses Gesamtdesasters auch lobende Worte zu finden. Wenige zwar, den viel zu loben gibt es nicht, aber immerhin..... Denn die Zusammenstellung der 7 hat wirklich was für sich.
Gut, über Denzel Washington muß man nichts sagen.... Sein Spiel hier ist tatsächlich nichtssagend, und damit meine ich nicht das er einen eher schweigsamen Typ spielt. Man hielt es offensichtlich für ausreichend ihn cool durch die Gegend laufen und tiefsinnig gucken zu lassen.....
Ethan Hawke ist einfach klasse! Er spielt quasi den Robert Vaughn, auch wenn er gegen Ende ein wenig braddextert, und es ist nicht seine Schuld, das der Film seiner Arbeit als Schauspieler nicht gerecht wird. James Coburn ist hier ein Asiate, ein weiterer Mitstreiter ist ein hübsch angemalter Comanche.... Diese Mixtur der Sieben hat auf jeden Fall einen großen Reiz und ist für mich tatsächlich die einzige Idee in dieser Produktion, die meine Zustimmung und meinen Applaus bekommt.
Es ist tatsächlich auch die einzige originelle Idee hier.
Gezeigt werden hier die handelsüblichen Westernaufnahmen, nichts, kein Shot, kein Schwenk und kein Bild, welches wir nicht schon aus anderen Western kennen.
Nun ist eine coole Szene eine coole Szene, egal wie oft man solcherlei schon gesehen hat. Hier allerdings wurden diese Szenen so einfallslos und uninspiriert zusammengeschustert, als hätte man alles aus dem Vorwort von "Westerndrehen für Dummies" gelernt,das Buch selbst aber nicht zu ende gelesen. Nichts an diesem Remake ist neu, innovativ oder überraschend - wir kaufen hier eine Dose Ravioli, öffnen sie und drinnen sind Ravioli, die auch so schmecken. Das ist natürlich in Ordnung wenn man Ravioli will, als Remake gleich zweier Klassiker der Filmgeschichte ist das allerdings unzureichend.
Natürlich fließen auch Zitate aus dem Original mit ein, allerdings immer im falschen Augenblick oder im falschen Zusammenhang - auch hier hatte ich den Eindruck, man müsse dergleichen einfach irgendwo unterbringen, egal wo, einfach, um es gemacht zu haben. Weil das halt erwartet wird.
(Ein nettes "Zitat" wird kaum jemandem aufgefallen sein: Chris Pratt, der den McQueen-Charakter spielt, nutzt in Einer Szene eine abgesägte Winchester, wie sie McQueen zwar nicht in den glorreichen 7, allerdings aber in seiner Serie "Wanted" verwendet)
Leider ist alles was wir hier bekommen eine von Dialogszenen unterbrochen Schießerei.
Kurosawa und Sturges hätten etwas besseres verdient!