'Der Tag X' - Seiten 086 - 173

  • Zweiter Abschnitt ist gelesen.... und es werden immer mehr Protagonisten.
    Ich bin ja mal gespannt, wie die Handlungsfäden denn nun zusammenhängen.


    Ilja ist nun in Westdeutschland als Spion unterwegs, bis jetzt aber nur semi erfolgreich.
    Gab es das Angebot von Beria an die BRD tatsächlich?


    Wolf wird eingebuchtet, als er versucht herauszufinden, was mit Nellys Familie ist. Da muss er ja wirklich in ein Wespennest gestochen haben, viel hat er ja nicht herausgefunden.
    Und jetzt muss er für die Stasi spitzeln. Erstaunlicherweise reagiert Andreas von der jungen Kirche sehr gelassen. Ich bin mir ja nicht so sicher, ob Wolf so einfach aus der Sache wieder rauskommt.


    Aus der Geschichte in Halle werde ich noch nicht schlau. Wo waren denn Katharina und Marc? Scheinbar ja nicht auf der Flucht.
    Und Lotte? Deren Mann hat sich ja wohl in den Westen abgesetzt und sie mit den Kindern allein gelassen. Na vielleicht wird ja das mit Heimeran was. (bei dem Namen muss ich immer an den Heimeranplatz in München denken :lache)


    Hilft wohl nur weiterlesen :-)

  • Hier tauchen neue Menschen auf die ich noch nicht so richtig einordnen kann,
    Lotte, ihre Kinder und ihr Mann Erwin, der sich in den Westen abgesetzt hat, warum sind sie nicht mit.
    Da sind noch Lotte und Marc, warum meldete Lotte sie bei dem Amt, das sie in den Westen seien, sie waren doch befreundet. Was will Lotte von dem Offezier, nur einen neuen Mann, oder bezweckt sie etwas anderes.


    Wolfs Verhaftung und die Zeit im Gefängnis ging mir sehr nah, das war ja die reinste Folter wie im Mittelalter. Dann noch diese Erpressung von Seiten der Stassi, das fand ich hart.


    Andreas der von der Jungen Gemeinde, fand ich sehr mutig was er da von sich gab.
    Wolf habe ich für sein Geständnis Andreas gegenüber, das er für die Stasi spitzeln soll sehr mutig gefunden.
    Nelly, ist eine richtige kleine Rebellin, sie passt nicht in das Regime der DDR ,
    auch das Verhalten zwischen Wolf und Nelly, ist zwiespältig, keiner scheint seinen Gefühlen zu trauen.
    Wolf hat einiges für sie Riskiert.
    Mal gespannt wieves mit den beiden weiter geht....


    Warum wurden Lotte und Marc verhaftet, ich dachte sie wären im Westen......

  • Zitat

    Original von streifi
    Gab es das Angebot von Beria an die BRD tatsächlich?


    Sein Sohn Sergo schildert die Ziele seines Vaters so. (Und man warf Beria seitens der Partei diese Bestrebungen später vor.) Allerdings dürfte es für Adenauer nicht in Frage gekommen sein, er wird die Sache als Störmanöver abgetan haben, das die Westanbindung der BRD an die NATO torpedieren sollte.

  • So viel Mumm hätte ich Wolf gar nicht zugetraut, dass er in der Stasi-Haft standhaft bleibt und dann bei der Jungen Gemeinde zugibt ein Spitzel zu sein.
    Andreas spielt da aber ein gewagtes Spiel, wenn er Wolf offiziell enttarnt, ob die Stasi sich da wirklich mit Schulterzucken von Wolf abwendet, wie er wohl hofft?


    Aus der Sache in Halle werde ich auch so gar nicht schlau, dass Lotte die vermeintliche Republikflucht anzeigt kann ich im Prinzip verstehen, Absicherung, um als Verwandte nicht selbst unter Verdacht zu geraten, aber wie sie auf die Idee überhaupt kommt, ist schon seltsam.

  • Was mich furchtbar erschrocken, das man Pfarrer ins Zuchthaus steckte,
    das Wolf das gleiche drohen kann oder noch schlimmer die Todesstrafe.


    Gab es die damals 1953 noch in Deutschland ? Das muss ich jetzt direkt gogglen

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

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  • Die Todesstrafe wurde in der DDR offiziell erst 1987 abgeschafft.


    Lottes Verhalten hat mich auch überrascht. Das sie nicht negativ auffallen will, ist das eine. Aber was bewog sie, sofort eine Meldung zu machen? Da hätte sie doch auch noch ein paar Tage abwarten können?


    Das Gefängnis in Hohenschönhausen habe ich mir letztes Jahr mal angeguckt. Wolf wird wohl ins sogenannte U-Boot gesteckt worden sein. Den damaligen Schrecken hatte es auf mich zwar nicht mehr, allerdings ist es höchstinteressant, sich diese ganzen Terrororte einmal selbst anzugucken. Viel erschreckender finde ich das Verhalten der Leute, wie sie ihre eigenen Taten immer als Kampf für den Frieden und für das Gute deklariert haben und davon sogar tief überzeugt waren.

  • Zitat

    Original von xexos
    Die Todesstrafe wurde in der DDR offiziell erst 1987 abgeschafft.


    Lottes Verhalten hat mich auch überrascht. Das sie nicht negativ auffallen will, ist das eine. Aber was bewog sie, sofort eine Meldung zu machen? Da hätte sie doch auch noch ein paar Tage abwarten können?


    Das Gefängnis in Hohenschönhausen habe ich mir letztes Jahr mal angeguckt. Wolf wird wohl ins sogenannte U-Boot gesteckt worden sein. Den damaligen Schrecken hatte es auf mich zwar nicht mehr, allerdings ist es höchstinteressant, sich diese ganzen Terrororte einmal selbst anzugucken. Viel erschreckender finde ich das Verhalten der Leute, wie sie ihre eigenen Taten immer als Kampf für den Frieden und für das Gute deklariert haben und davon sogar tief überzeugt waren.



    Das ist ja Furchtbar, erst 1987 abgeschafft. Ich war einmal in Westberlin ( bin aber geflogen)
    die Fahrt durch die DDR wollten wir uns nicht antun. Es war als die Mauer noch stand....
    Ich habe mal einen Film über dieses Gefängnis gesehen, das war grauenhaft....

  • Hier ist es genauer nachzulesen: https://de.wikipedia.org/wiki/…he_Demokratische_Republik


    Zitat

    Seit 1970 wurde die Todesstrafe nur noch selten verhängt. Als letzter Zivilist wurde am 15. September 1972 der Kindermörder Erwin Hagedorn hingerichtet, als letzter Staatsbediensteter am 26. Juni 1981 der MfS-Offizier Werner Teske.[173]


    Am 17. Juli 1987 verkündete der Staatsrat der DDR die Abschaffung der Todesstrafe im Rahmen einer umfassenden Amnestie, u. a. für Wirtschaftskriminalität und Republikflucht. Im Dezember verabschiedete die Volkskammer ein Gesetz dazu. Diese Maßnahmen entsprachen westlichen Forderungen und hingen mit dem damals bevorstehenden Staatsbesuch von Erich Honecker in Bonn zusammen.



    Todesstrafe klingt aber nur schrecklich, ist vielleicht aber viel humaner als die politische Folter und Zersetzung der Andersdenkenden. Die musten später nämlich in ihrer inneren Zerrisenheit weiterleben - oder brachten sich selbst um.

  • Zitat

    Original von xexos


    Todesstrafe klingt aber nur schrecklich, ist vielleicht aber viel humaner als die politische Folter und Zersetzung der Andersdenkenden. Die musten später nämlich in ihrer inneren Zerrisenheit weiterleben - oder brachten sich selbst um.


    Und dabei liest sich der Teil der DDR-Verfassung, den Nelly in der Bibliothek liest so schön demokratisch und freiheitlich, nur leider ist sie das papier nicht wert gewesen, auf dem sie gedruckt war.

  • Wieder kompletter Szenen- und Personenwechsel, diesmal sind wir in Halle und lernen Lotte, Katharina und Marc kennen. Ich fand den Einblick in das "ganz normale" Alltagsleben mit seinen Sorgen sehr schön. Auch, wie Lotte neidisch auf das junge Paar blickt, aber es hinter der Fassade zumindest in Katharina ganz anders aussieht. Ich nehme an, Marc wird noch eine wichtige Rolle spielen - sein Fotografierleidenschaft könnte auch einen anderen Hintergrund haben. Auf alle Fälle hoffe ich, dass den beiden aus der angeblichen Flucht keine allzugroßen Nachteile erwachsen.


    Zitat

    Original von Arietta
    Warum wurden Katharina und Marc verhaftet, ich dachte sie wären im Westen......


    Für mich wollten sie nie fliehen, Lotte hat sich das wohl nur eingebildet. Wahrscheinlich waren sie ganz "normal" beim Arbeiten, Einkaufen ... Ja, Lotte hat da sehr voreilig gehandelt, ich nehme an, die Flucht ihres Mannes (über die wir noch gar nichts wissen), steckt ihr immer noch in den Knochen.


    Ich finde es ja bemerkenswert, wie schnell näher sich in dem Buch Mann und Frau kommen. Das war ja bei Wolf und Nelly schon so, jetzt ist es bei Lotte und ihrem Offizier genauso. Sagt man sich wirklich schon so persönliche Dinge beim ersten Date - noch dazu in einem Land, in dem jeder jeden anschwärzen kann? Das geht mir alles ein bißchen zu schnell und so sehr ich die große Personenanzahl schätze, weil es sich durch die Wechsel sehr kurzweilig liest und wir ganz unterschiedliche Eindrücke bekommen, fehlt mir etwas die Zeit, sich mehr mit den Beweggründen der Einzelnen auseinanderzusetzen.


    Nelly ist in diesem Abschnitt ja völlig in der Versenkung verschwunden und taucht nur noch als Statist auf. Nach der Buchbeschreibung hätte ich es ganz anders erwartet, mal sehen, wie es jetzt mit ihr weitergeht.


    Zitat

    Original von streifi
    Wolf wird eingebuchtet, als er versucht herauszufinden, was mit Nellys Familie ist. Da muss er ja wirklich in ein Wespennest gestochen haben, viel hat er ja nicht herausgefunden.
    Und jetzt muss er für die Stasi spitzeln. Erstaunlicherweise reagiert Andreas von der jungen Kirche sehr gelassen. Ich bin mir ja nicht so sicher, ob Wolf so einfach aus der Sache wieder rauskommt.


    Ich glaube nicht, dass seine Nachforschungen jemanden aufgeschreckt haben, vielmehr halte ich den Einbruch für einen Vorwand, ihn festzuhalten und mit möglichen Folgen zu drohen. Wolf wird zu einer sehr interssanten Person, für mich steht er jetzt an einem Scheideweg. Entweder er lässt sich auf die Spitzel-Seite ziehen oder er arbeitet dagegen. Im ersten Abschnitt hat ihn Streifi als "Normalo" charakterisiert. Ich finde das trifft es ganz gut, aber jetzt wird er gezwungen, Stellung zu ergreifen und sich auf eine Seite zu schlagen. Ich bin sehr gespannt, wie er sich entscheiden wird. Dass er so einfach aus der Sache rauskommt wie Andreas es meint, glaube ich auch nicht.


    Die Szenen in Bonn sind wieder eine ganz andere Welt - mir hat diese Abwechslung gut gefallen und sie haben mich an die Spionageromane meiner Jugend erinnert. :-]

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Das Buch gefällt mir auch nach dem zweiten Abschnitt ausgesprochen gut. Allerdings komme ich nicht so schnell mit dem Lesen voran. Ich brauche für dieses Buch immer eine richtig ruhige Minute. Es ist für mich kein Buch, um mal schnell am Abend nach der Arbeit noch ein paar Seiten zu lesen. Dafür muss ich mich zu sehr konzentrieren und dafür bewegt es mich auch einfach zu sehr.


    Den Teil, in dem es um Ilja und die Spionage im Westen geht finde ich richtig spannend und fesselnd zu lesen. Wie ein Spionagethriller. Ich habe ja sogar mit Ilja mitgefiebert, dass er hoffentlich nicht erwischt wird und entkommen kann. Ilja hat bis jetzt nicht so viel Erfolg mit seinen Versuchen. Ich bin ja gespannt was Beri dazu sagt und wie es in diesem Handlungsstrang weitergeht.



    Zitat

    Original von Arietta
    Was mich furchtbar erschrocken, das man Pfarrer ins Zuchthaus steckte,
    das Wolf das gleiche drohen kann oder noch schlimmer die Todesstrafe.


    Gab es die damals 1953 noch in Deutschland ? Das muss ich jetzt direkt gogglen


    Das mit der Todesstrafe hat mich auch richtig erschreckt. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass es die zu diesem Zeitpunkt wirklich noch gegeben hat. Die Schilderungen des Stasi - Gefängnisses und der Verhöre fand ich ganz schön heftig. Und ich kann Wolf nur bewundern, wie er damit umgegangen ist.


    Und auch den Handlungsstrang um Lotte, Katharine und Marc in Halle finde ich sehr interessant. Lotte ist neben Nelly eine weitere starke Frauenfigur. Es gefällt mir, wie sie versucht ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen und den Offizier einfach von sich aus anspricht. Und auch wie sie das Leben alleine mit den drei Kindern meistert. Ich stelle mir das sehr schwer und anstrengend vor.
    Ich denke auch ,dass Marc mit seiner Fotografierleidenschaft noch eine wichtigere Rolle in dem Buch spielen wird.
    Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie die einzelne Handlungsfäden zusammenhängen werden.

  • Zitat

    Original von Rouge
    Und auch den Handlungsstrang um Lotte, Katharine und Marc in Halle finde ich sehr interessant. Lotte ist neben Nelly eine weitere starke Frauenfigur. Es gefällt mir, wie sie versucht ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen und den Offizier einfach von sich aus anspricht. Und auch wie sie das Leben alleine mit den drei Kindern meistert. Ich stelle mir das sehr schwer und anstrengend vor.


    Dass auf alle Fälle, vor allem wenn man bedenkt, unter welchen Umständen sie leben! Plumpsklo im Hof, fließendes Kaltwasser nur in der Küche, Warmwasser muss mühsam und zeitaufwändig erwärmt werden, um den Ofen muss sich ständig gekümmert werden. Ich weiß, viele Generationen vor uns haben das hinbekommen, aber ich stelle es mir trotzdem - vor allem als alleinerziehende Mutter - enorm hart und arbeitsreich vor!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Endlich mal wieder ein Buch, das von seinem Leser Konzentration und Mitdenken erfordert. Toll!


    Lotte meldet ihren Cousin und dessen Frau als flüchtig, obwohl sie es gar nicht sind. Ob sie sich damit vielleicht Liebkind beim Militär machen wollte? Immerhin baggert sie, für damalige Verhältnisse, sehr offensiv Heimeran an. Vielleicht steckt aber auch noch mehr dahinter und Lotte plant etwas größeres :gruebel


    Wolfs Inhaftierung hat mich mitgenommen. Diese psychische Folter, das dauernde Wachsein und der Druck, das muss alles unmenschlich und hart gewesen sein. Ich war vor gut 15 Jahren im Stasigefängnis in Potsdam und konnte dabei einem ehemalig Inhaftierten zuhören. Unfassbar, was damals unter Demokratie und Freiheit verstanden wurde.


    Ich empfinde Andreas' Plan, Wolf in der Gruppe zu enttarnen, höchst gefährlich. Ich glaube nicht, dass die Stasi einfach "nun gut, dann halt nicht" sagen wird.


  • Das habe ich Lotte auch übel genommen, sie waren doch befreundet. Ich hätte nie meine Freundin an die Stasi verraten.
    Wolf tat mir auch leid wie man ihn dort quälte, ich kam bald vor wie im Mittelalter als man die Menschen Folterte. Ich frage mich immer wieder wie können Menschen nur so Grausam sein.

  • Ich konnte mich heute beim Lesen wesentlich besser konzentrieren und plötzlich war ich drin im Buch und habe den Abschnitt in einem Rutsch gelesen.


    Neue Handlungsstränge und neue Figuren, machen diese Buch so wunderbar komplex und spannend. Man hat als Leser das Gefühl, dass jeder Satz genau da steht, wo er steht. Ich ma sowas ungemein.


    Lotte mag ich irgendwie nicht, zum einen, dass sie ihre Freundin so schnell verrät und zu anderen dass sie sich Heimeran so anbietet. Sicherlich ihr Mann hat sie sitzen gelassen und mit den drei Jungs wird sie es auch nicht leicht haben, dennoch ist ihr Verhalten für mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht nachvollziehbar.


    Wolf hat mehr Mumm, als ich ihm zugetraut hatte. Allerdings mache ich mir auch Sorgen um ihn, ich bin gespannt wo diese Spionage jetzt hinführt.


    Nelly vermisst ihren Vater schmerzlich, dies ist aber auch das einzige was wir in diesem Abschnitt über sie erfahren. Bin gespannt wann und wie sie wieder mehr in den Mittelpunkt gerückt wird.


    Ilja kann Beria sehr wahrscheinlich mit seinen gesammelten Informationen nicht so beeindrucken wie er das gerne hätte, denn sein Vorhaben ist gescheitert und er muss fliehen. Bin gespannt wie es von Paris aus von ihm weitergeht.


    Weiterlesen werde ich morgen, aber ich freue mich schon drauf, soviel ist gewiss :wave

  • Zitat

    Original von Rouge
    Die Schilderungen des Stasi - Gefängnisses und der Verhöre fand ich ganz schön heftig.


    Wenn Du das noch ein wenig intensiver lesen möchtest, kann ich Dir dieses Buch empfehlen: Thiemann, Ellen - Stell dich mit den Schergen gut: Erinnerungen an die DDR



    Zitat

    Original von logan-lady
    Ich empfinde Andreas' Plan, Wolf in der Gruppe zu enttarnen, höchst gefährlich. Ich glaube nicht, dass die Stasi einfach "nun gut, dann halt nicht" sagen wird.


    Sowas gab es durchaus, dass die Stasi irgendwann die Lust verlor. Und in Verbindung mit der Funktion von Wolfs Vater hätte das bei ihm vielleicht sogar klappen können.

  • Wolf ist in diesem Abschnitt enorm in meiner Achtung gestiegen. Er ist da in eine Situation hineingeraten, die man kaum nachvollziehen kann.
    Ob Andreas' Vorschlag der richtige für Wolf ist? Ich glaube nicht. Ich weiß auch nicht, was ich wirklich von Andreas halten soll. Ist er tatsächlich der mutige Streiter für den ihn die Jugendlichen halten? Oder einfach nur naiv? :gruebel


    Lotte sehe ich nicht ganz so negativ wie z.T. hier beschrieben. Ich denke, sie ist eine vom Leben enttäuschte Frau und versucht nun auch "ein Stück vom Kuchen" zu bekommen. Ihren täglichen Kampf als berufstätige Alleinerziehende mit drei noch recht kleinen Kindern, dazu noch ohne den Komfort im Haushalt, der für uns heutzutage selbstverständlich ist, möchte ich nicht führen.
    Natürlich sehnt sie sich nach einem besseren Leben, einer größeren Wohnung und einem Partner, der sie beschützt. Ob Heimeran die richtige Wahl ist, wird sich noch zeigen....


    Ilja ist wenig erfolgreich als Spion unterwegs. Weiß noch nicht, worauf das hinausläuft.


    Marc uns Katharina geben mir bisher auch nur Rätsel auf. Ist Marc evtl. als Spion tätig?

  • Zitat

    Original von Lese-rina


    Dass auf alle Fälle, vor allem wenn man bedenkt, unter welchen Umständen sie leben! Plumpsklo im Hof, fließendes Kaltwasser nur in der Küche, Warmwasser muss mühsam und zeitaufwändig erwärmt werden, um den Ofen muss sich ständig gekümmert werden. Ich weiß, viele Generationen vor uns haben das hinbekommen, aber ich stelle es mir trotzdem - vor allem als alleinerziehende Mutter - enorm hart und arbeitsreich vor!


    Und dann noch das ewige Schlangestehen, um vielleicht doch noch ein bort zu ergattern, obwohl sie nach der Arbeit doch meistens zu spät an ist, das stelle ich mir am allerschlimmsten vor, dass sie bei aller Mühen noch nicht mal die Kinder richtig satt bekommt.

  • Zitat

    Original von Schneehase
    Lotte sehe ich nicht ganz so negativ wie z.T. hier beschrieben. Ich denke, sie ist eine vom Leben enttäuschte Frau und versucht nun auch "ein Stück vom Kuchen" zu bekommen. Ihren täglichen Kampf als berufstätige Alleinerziehende mit drei noch recht kleinen Kindern, dazu noch ohne den Komfort im Haushalt, der für uns heutzutage selbstverständlich ist, möchte ich nicht führen.
    Natürlich sehnt sie sich nach einem besseren Leben, einer größeren Wohnung und einem Partner, der sie beschützt. Ob Heimeran die richtige Wahl ist, wird sich noch zeigen....


    Da kann ich dir nur zustimmen Schneehase. Ich sehe Lotte auch nicht negativ. Klar, sie war sehr voreilig mit der Meldung über die angebliche Flucht, aber das sehe ich weniger als "Verrat". Sie glaubte ja wirklich, die beiden sind schon längst in der sicheren BRD. Warum sie der Meinung war, so schnell handeln zu müssen, bleibt ja leider im Dunkeln. Vielleicht hatte sie Angst, als Angehörige selbst in Verdacht zu geraten und wollte dem mit der vorzeitigen Meldung vorbeugen, vielleicht wollte sie es schnell hinter sich haben, viellleicht hoffte sie aber auch auf die Wohnung mit deutlich mehr Komfort.


    Und dass sie forsch an Heimeran rangeht - nun, ich denke, sie will ihr Leben ändern. Wolf macht das im ersten Kapitel ja noch wesentlich direkter, die Protagonisten in dem Buch sind halt sehr direkt. :-]

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021