'Der Tag X' - Seiten 327 - Ende

  • Mir gefällt das etwas offene Ende gut. Da das Buch ja nur ein Auschnitt der jeweiligen Biografien beleuchtet, spinne ich nun gerne selbst meine Handlungsfäden weiter.


    Auf jeden Fall freue ich mich sehr für Nelly, dass sie ihren Vater wieder sieht. Auch wenn die Dramatik, die in dieser Rückkehr steckt, nur angedeutet wird, kann ich mir sehr gut ausmalen, wie viel Konfliktstoff in dieser Rückkehr steckt. Ob der Vater schon wusste, dass Nellys Mutter einen anderen Mann hat?
    Wahrscheinlich hat sich der Vater in Russland sehr an die Rückkehr und an die Wiedervereinigung der Familie geklammert und nun sieht er sich mit der Realität konfrontiert. Obwohl ich das Leben mit Ilja aufregender gefunden hätte und Nelly gerne nach Amerika verfrachtet hätte, ist es nun gut, dass sie beim Vater und Wolf bleibt.


    Ich finde, dass du mit diesem Buch vor allem den Beteiligten am Aufstand eine wichtige Stimme verliehen hast. Sie sind in deinem Buch gewürdigt worden und geraten so vielleicht etwas weniger in Vergessenheit. Mein Herz schlägt ja vor allem für Lotte und mich hat sehr berührt, dass sie ein historisches Vorbild hat. Das Buch hat mir vor Augen geführt, wie wichtig Freiheit ist und wie dankbar ich bin, dass ich sagen, glauben und denken darf, was ich will.


    Der ausführliche Anhang ist toll! Er hilft, die Ereignisse richtig einzuordnen. Danke dafür.



    Zitat

    Original von Lese-rina


    Ich habe nicht so ganz verstanden, wieso sie sich überhaupt für einen von beiden entschieden hat, für mich hätte sie sehr gut alleine bleiben können. Aber es "stört" mich auch nicht weiter (nur für Wolf tut es mir etwas leid - die Beziehung wird wohl nicht gutgehen)...
    ...


    :write
    Ich denke auch, dass sie alleine klar gekommen wäre. Vielleicht gibt ihr Wolf aber auch die notwendige Erdung, um in der DDR zurecht zu kommen. Das kann ich mir bei beiden nicht so recht vorstellen, wie man das schaffen kann.


    Zitat

    Original von Lese-rina
    ...
    Beim Klappentext bin ich voll und ganz bei meinen Vorschreibern. Entweder hätte man ihn allgemeiner halten (wie auf der Buchrückseite), oder die anderen Protagonisten, allen voran Lotte, die "meine" Hauptperson ist, zumindest erwähnen können. ...


    Klappentexte lese ich, um sie gleich wieder zu vergessen. Sie dienen in erster Linie dazu, das Buch zu verkaufen. Außerdem passt er besser zum Titelbild. :grin


    Mir hat der Roman auch wirklich gut gefallen. Ich habe viel gelernt, ohne mich belehrt zu fühlen. Die Entwicklung der Figuren hat mir besonders gefallen, auch dass deren Konflikte so gut dargestellt waren. Die Anlage des Romans mit seinen vielfältigen Figuren hat mir ausgesprochen gut gefallen. So werden die Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.


    Vielen Dank für die Begleitung der Leserunde, Titus! Auch ich freue mich auf Leipzig. :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Jetzt habe ich auch das Buch beendet und muß sagen, es hat mir sehr gut gefallen. Besonders die Verknüpfung der hohen Politik mit dem Leben der normalen Leute ist sehr gelungen.
    Sehr gut hat mir auch der Anhang gefallen, in dem die Fakten hinter der Geschichte dargestellt wurden. Auch wenn die Namen geändert wurden, sind doch viele wahre Geschichten aufgenommen worden.
    Und ein Happy End gab es auch noch, Nellys Vater kommt nach Hause.
    Ein tolles Buch, dass die Geschichte des 17. Juni von offizieller Seite beleuchtet aber auch aus der Sicht von Privatleuten.
    Rezi folgt.

  • Die Rückkehr von Nellys Vater war zum Schluss noch mal ein Überraschungsmoment, den ich absolut nicht erwartet habe. So schließt sich ein Kreis. Mir kam die Rückkehr irgendwie zu plötzlich und das Ende zu abrupt. Letzteres liegt aber wahrscheinlich daran, dass ich gerne immer weiter gelesen hätte. ;-)


    Was mir sehr gut gefallen hat, war die Darstellung von Malenkows innerem Zwiespalt, bevor er ans Rednerpult tritt. Wie soll er zu Beria stehen? Letztlich geht es gar nicht darum, Haltung zu bekennen oder sich um das Wohl des Volkes zu bemühen, sondern nur um das eigene Vorankommen. Da muss jedes Risiko sorgfältig abgewogen und abgewendet werden.
    (In diesem Kapitel gibt es auf Seite 356 übrigens noch einen Druckfehler: "Auf diese Waise hatte ihm der Geheimdienst Macht verliehen")


    Mit großem Interesse habe ich den Anhang gelesen. Ich finde es gut, wenn die Fakten noch einmal gebündelt dargestellt werden. Vor allem kommen die gesammelten Informationen mit der Geschichte im Hintergrund nicht so staubtrocken rüber.
    Dass Marc ein reales Vorbild hatte (und dass dieses unsägliche Telegramm tatsächlich aus Honeckers Feder stammt) hat mich dann noch mal überrascht.


    Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Es hat einfach alles gepasst, im Kleinen (auf Ebene der Einzelschicksale) wie im Großen (auf politischer und weltgeschichtlicher Ebene) - so macht Geschichte Spaß. Danke an Titus Müller für die intensive Begleitung der Leserunde und an alle Mitlesenden für die vielen interessanten Hinweise und Diskussionen, die ich "im Nachhinein" verfolgen konnte. Leider hatte ich aus persönlichen Gründen kurz nach dem Start der Leserunde nicht genug Lesezeit zur Verfügung, so dass ich erst später einsteigen konnte, das tut mir leid!

  • Zitat

    Original von LeseBär
    Was mir sehr gut gefallen hat, war die Darstellung von Malenkows innerem Zwiespalt, bevor er ans Rednerpult tritt. Wie soll er zu Beria stehen? Letztlich geht es gar nicht darum, Haltung zu bekennen oder sich um das Wohl des Volkes zu bemühen, sondern nur um das eigene Vorankommen. Da muss jedes Risiko sorgfältig abgewogen und abgewendet werden.


    Das bedeutet mir was, LeseBär, dass solche stillen Innenansichten von Nebenfiguren dir positiv aufgefallen sind. Dann mache ich das wieder! Ich war mir gerade an diesem Punkt nicht sicher, und versuche ja sonst, die Anzahl der Perspektiven zu beschränken. Das Feedback ist kostbar für mich!


    Danke auch für die Fehlerkorrektur. Und überhaupt fürs Mitlesen und Mitdiskutieren! Macht gar nichts, dass du später eingestiegen bist.


    Herzlich,


    Titus

  • Ilya wirbt Mädels für den Nachtclub unter dem Vorwand, dass er sie im Filmgeschäft unterbringen kann. Ha, ha, ha.


    Das ausgeklügelte System der Pistole in der Zigarettenschachtel hat mich fasziniert. Dennoch war ich froh, dass Ilya Georgi nicht töten konnte.


    Litt Ilya an einer Multiplen Persönlichkeitsstörung oder verursachte der Stress dieses Empfinden der zwei Personen?


    Und dann gab es noch ein Happy End :-)


    Der Anhang war sehr informativ und zeigte wie realistisch dieser Roman ist.


    Danke Titus, für diese interessanten und informativen Lesestunden und fürs Begleiten der Leserunde.


    Ich war insgesamt sehr zufrieden mit dem Buch, einen Punkt Abzug vergebe ich für ein paar sprunghafte Abschnitte und gerne hätte ich über die eine andere Person noch ein wenig mehr erfahren.