Nocturnal Animals

  • Es klang so vielversprechend..., aber irgendwie hat mich dieser Film nicht so recht erreicht. Irgendwas fehlt.


    Susan (Amy Adams) führt ein schickes Leben mit ihrem erfolgreichen, aber fremd gehenden Ehemann. Ihr Leben ist leer, obwohl oder gerade weil sie materiell im Luxus lebt.
    Da bekommt sie ein Manuskript zugeschickt von ihrem ersten Ehemann Edward( Jake Gyllenhaal)- große Jugendliebe, seit fast 20 Jahren geschieden.
    In seinem Roman geht es um einen Ehemann, dessen Frau und Tochter nachts auf einem Highway entführt und anschließend vergewaltigt und ermordet werden. Der Ehemann war zu schwach, sie zu retten. Obwohl die Täter nicht mal Waffen hatten. Anschließend sucht er jahrelang nach ihnen, um sich zu rächen.


    Der Film spielt auf drei Ebenen. Susan jetzt, Susan damals mit Edward und die Romanhandlung - die ganz offensichtlich anspielt auf die Geschichte von Susan und Edward, denn Jake Gyllenhaal spielt beide Rollen, den Edward von früher und den Protagonisten aus dem Roman. Die Frau wird nicht ebenfalls von Amy Adams gespielt - warum versteh ich nicht - sieht ihr aber zum Verwechseln ähnlich.


    Die Romanhandlung hat mir gefallen. Das war durchaus spannend und hatte irgendwie was. Nur die Verknüpfung der Ebenen hat für mich nicht funktioniert. Das war mir zu gewollt: Romantyp sitzt heulend unter der Dusche, nachdem er die Leichen seiner Familie entdeckt hat. Schnitt: Susan sitzt heulend mit dem Manuskript in der Badewanne, als sie diese Stelle liest.


    Ich kann gar nicht recht benennen, was mir fehlt. Aber mich hat der Film völlig kalt gelassen und am Ende dachte ich mir nur: wie, das wars? Das soll die großartige Auflösung sein nach den ganzen Verschachtelungen der Stories 2 Stunden lang??


    Ich hab schon schlechtere Filme gesehen. Aber nun wirklich auch bessere. Dafür, wie einem hier mit dem Holzhammer für Dumme immer wieder gezeigt wird, wie Susans Leben zusammenhängt mit der Romanhandlung, bis auch der Dämlichste begriffen hat: ok, irgendwie soll der Roman ihr was sagen, also dafür fand ich das Ende reichlich unspektakulär. Mal ganz davon abgesehen, dass ich die Rahmenhandlung an sich schon unwahrscheinlich finde.


    5/10

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor