Originaltitel: Good as Gone
Übersetzt von Astrid Arz
Broschiert: 320 Seiten
Verlag: C. Bertelsmann Verlag
Kurzbeschreibung:
Tom und Anna haben das Schlimmste erlebt, was sich Eltern vorstellen können: Ihre 13-jährige Tochter Julie wurde entführt, alle Suchaktionen waren vergebens, die Polizei hat den Fall längst zu den Akten gelegt. Acht Jahre später taucht plötzlich eine junge Frau auf und behauptet, die vermisste Tochter zu sein. Die Familie kann ihr Glück kaum fassen. Doch schon bald spüren alle, dass die Geschichte der Verschwundenen nicht aufgeht. Anna hegt einen furchtbaren Verdacht. Sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit über die junge Frau, von der sie inständig hofft, dass es ihre Tochter ist, die ihr gleichzeitig aber auch fremd erscheint und das gesamte Familiengefüge gefährlich ins Wanken bringt.
Über die Autorin:
Amy Gentry hat ihr Studium an der Universität von Chicago mit einem PhD abgeschlossen und lebt in Austin, Texas, wo sie englische Literatur an einer High School unterrichtet. Gleichzeitig arbeitet sie als freie Literaturkritikerin für die LA Review of Books und Chicago Tribune. Good as Gone ist ihr erster Roman, der noch vor Erscheinen für riesiges Aufsehen sorgte und in über 20 Länder verkauft wurde.
Über die Übersetzerin:
Astrid Arz ist eine Übersetzerin. Sie hat Texte übersetzt von Ann-Marie MacDonald und John Irving.
Am Bekanntesten ist sie für die Übersetzungen der Romane von Jenny Downham.
Mein Eindruck:
Dieser Thriller ist stark beworben. Es interessierte mich daher, was das besondere an gerade diesem Buch sein soll, da das Thema der entführten Tochter, die nach Jahren zurückkehrt, an sich schon oft in Büchern behandelt wurde.Zuletzt z.B. Die Schwester von Joy Fielding.
Unangemessenerweise musste ich auch an den Fall von Natascha Kampusch denken.
Der Anfang von Good as gone (Der Titel soll wohl an Gone Girl erinnern ?!?) ist holprig. Entführung und Rückkehr geschehen zu plötzlich als das man die Emotionen der Beteiligten dabei wahrnehmen kann. Julie war 8 Jahre verschwunden und taucht ursplötzlich wieder auf.
Für mich ist am Thema das Interessanteste, wie eine Familie mit so einer schwierigen Situation umgeht. Zerbrechen sie daran oder schweißt sie das Erlebnis zusammen?
Nach einer Weile habe ich mich mehr in die Handlung reingefunden und die erhofften Themen kommen zum Zuge. Zum Beispiel die rebellische Schwester Jane, die Ehe von den Eltern und natürlich Julie selbst, die zunächst undurchschaubar bleibt.
Es folgen die üblichen Fragestellungen: Ist das wirklich Julie? Wurde sie wirklich entführt? Stimmt der Augenzeugenbericht der kleinen, verängstigten Schwester?
Daraus entwickelt sich ein einigermaßen spannender Plot, mit dem man zufrieden sein. Aber ein wirklich außergewöhnlicher Thriller ist das nicht, eher von der Stange. Den langen, erklärenden Epilog halte ich aber für gelungen.