"Die Kirschenkönigin" von Justus Pfaue

  • Inhalt:
    Die 18jährige Bankierstochter Ruth heiratet den verarmten Baron von Roll, um endlich ihre geliebte Landwirtschaft betreiben zu können. Die beiden ziehen nach Bleicherode, wo Ruth u.a. beginnt, Kirschen zu züchten. Trotz persönlicher Schicksalsschläge wie dem Tod ihres Mannes bleibt Ruth immer standhaft und hält Bleicherode in allen politischen Lagen, ob Naziregime oder DDR, über Wasser. Mal muss sie sich vor den Nazis verstecken, mal wird sie enteignet- sie und ihre Tochter Elisabeth finden immer einen Weg, auf dem es weitergeht.


    Meinung:
    Ein ziemlich spannendes Buch, das auf eine ansprechende Weise geschrieben ist. Justus Pfaue schreibt überwiegend in Alltagssprache, die aber, außer in den wörtlichen Reden, nie salopp wirkt. In der Geschichte stehen wohl hauptsächlich die Entwicklung und das Leben von Ruth im Vordergrund, aber ich fand auch die geschichtliche Basis interessant- es wird die ganze Geschichte Deutschlands im 20.Jh. behandelt. Nur an manchen Stellen war das Buch etwas zäh, nämlich dann, wenn ellenlange Aufzählungen der Dinge, die sich gerade wirtschaftlich in Bleicherode veränderten, erschienen. Das war besonders im letzten Teil, als die DDR beschrieben wurde, der Fall. Aber trotzdem ist das Buch sehr lesenswert, auch, weil Ruth eine sehr sympathische Protagonistin ist.