Christiane Dieckerhoff - Spreewaldtod

  • Taschenbuch: 336 Seiten
    Verlag: Ullstein Taschenbuch
    erschienen am 10. Februar 2017


    zur Autorin: (Quelle: Ullstein-Verlag)
    Christiane Dieckerhoff, Jahrgang 1960, machte zunächst eine Berufsausbildung zur Kinderkrankenschwester, ist Mutter zweier erwachsener Kinder und lebt in Datteln. Sie schreibt vor allem aktuelle und historische Krimis.


    zum Inhalt:
    Klaudia Wagner steht in „Spreewaldtod“ vor ihrem zweiten Mordfall, den sie mit ihrem Kollegen Peter Demel gemeinsam lösen muss. Im Fließ wurde eine Leiche gefunden, die zu den rumänischen Erntehelfern auf den Gurkenplantagen gehörte. Je weiter die Ermittlungen voranschreiten, desto mehr Ungereimtheiten kommen zum Vorschein. Die Kriminalobermeisterin und ihre Kollegen vom Lübbener Polizeirevier haben einiges zu tun, bevor sie in dem Gewirr von falschen Fährten die richtige Spur gefunden haben.


    meine Meinung:
    Christiane Dieckerhoff setzt die Serie um die aus dem Ruhrpott versetzte Kommissarin fort. Die Ereignisse aus „Spreewaldgrab“ hat die Protagonistin bei Weitem noch nicht verarbeitet. Ihr setzt die unkollegiale Zusammenarbeit mit Demel noch zu, mit dem sie ausgerechnet jetzt eng zusammenarbeiten muss. Der persönliche Zwist ist auch beim Lesen spürbar. Störend empfand ich es allerdings, dass hier für Quereinsteiger der Serie sehr wenige Erklärungen geboten werden. Man muss sich erst durch den ganzen Krimi lesen, um einen ungefähren Eindruck zu bekommen und Klaudias Gefühlswelt einordnen zu können.


    Der Schreibstil ist ungewöhnlich aufwühlend und gleichzeitig ruhig, fast wie eine tiefliegende Stromschnelle im Fließ. Die Ermittlungen nach dem Auffinden der Leiche verlaufen sich oft in den vermeintlichen Augenzeugenberichten. Es wird gelogen und verschwiegen, bis eine weitere Figur ihr Leben lassen muss. Danach weist alles auf den Täter hin, dessen Alibi allerdings mit jeder weiteren Vernehmung gestärkt wird. So baut sich auch die Spannung sukzessive auf und lässt den Leser kaum mehr los. Hinzu kommen die atmosphärisch dichten Beschreibungen des Spreewalds und den dortigen wirtschaftlichen Verhältnissen, die vor allem Ortskundige immer wieder zum Träumen bringen.


    Der zweite Teil der Serie um Klaudia Wagner folgt einem klassischen Aufbau und kommt trotz der beiden Leichen ohne Blutvergießen aus. Das Profil der Kommissarin wird detaillierter ausgearbeitet, weswegen ich die Einhaltung der Reihenfolge empfehle. Insgesamt ist es eine lesenswerte Krimilektüre.

  • Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner ist nach ihrem letzten Fall immer noch nicht ganz die alte. Schließlich waren es einschneidende Ereignisse, die dazu führten das sie ihren Kollegen Joachim Schreiber (genannt Joe) töten musste. Aber auch ihr Kollege Uwe, der Silke seine Ehefrau dabei verlor, muss weiter um den Zusammenhalt der Familie bangen. Doch dazu haben sie wenig Zeit, den es gibt schon wieder einen Toten. Ein rumänischer Erntehelfer wurde tot in der Fließ gefunden. Da Thang krankheitsbedingt ausfällt und PH auf einer Fortbildung ist, muss Klaudia ausgerechnet mit Demel ermitteln. Dass sie dazu noch den Toten von einem Streit am Abend zuvor kannte, macht ganze nicht einfacher. Den ihr Verdacht fällt sofort auch auf den Gegner, bei dem sie jedoch von der Staatsanwältin ausgebremst wird. Vielleicht hatte auch der Gurkenbauer ein Problem mit seinem Erntehelfer? Oder hat der rumänische Kollege Dorin die Tat begangen? Nachdem der nächste Mord passiert und Dorins Schwester verschwindet, beginnt die Suche und führt Klaudia an den Ort ihres Grauens zurück. Können Klaudia und Demel diesen intriganten Fall alleine lösen?


    Meine Meinung:
    Nach Spreewaldgrab war dies mein zweites Buch der Autorin und wieder hat es mich gut unterhalten. Allerdings war es gut die Vorgeschichte des ersten Bandes schon zu kennen, da sie doch recht viel in diesem Buch aufgriff. Die Ermittlerin, die nach wie vor nicht einfach ist, gefiel mir jedoch besser als in ersten Teil. Auch das Ermittlerteam fügt sich langsam zusammen, trotzdem gibt noch genug Probleme zu lösen, für weitere Bände. Der Schreibstil war sehr gut und ich hatte diesmal auch keine Schwierigkeiten ins Buch zu kommen. Die Autorin versteht es ihren Charakteren treu zu bleiben, aber sich auch weiter zu entwickeln. So kam Klaudia Wagner diesmal weitaus herzlicher herüber als beim letzten Teil. Wieder fühlte ich mich durch das Buch mitgenommen in die Idyllen des Spreewalds und auch das Cover zeigt einige Details davon. Für mich bekommt dieser Regionalkrimi 8 von 10 Eulen und ich freue mich schon auf Band drei.

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."