Alfred Chester - Die Sehnsucht der Menschenfresser

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  • Titel: Die Sehnsucht der Menschenfresser
    OT: The Exquisite Corpse
    Autor: Alfred Chester
    Übersetzt aus dem Amerikanischen von: Erika Nosbüsch
    Verlag: Bruno Gmünder Verlag
    Erschienen: 1993
    Seitenzahl: 198
    ISBN-10: 3861875004
    ISBN-13: 978-3861875000
    Preis: ab 5.94 EUR bei Amazon Marketplace


    „Die Sehnsucht der Menschenfresser“ ist kein Roman im herkömmlichen Sinne. Es fehlt eine durchgehende Handlung – vielmehr ist es eine literarische Collage, die wie zufällig zusammengestellt daherkommt.


    Es sind zumeist erotische Bilder mit einer ganz eigenen Dynamik die der Autor präsentiert. Mal sind es Masturbationsphantasien, mal sind es auch einfach nur Alpträume. Manches scheint wie Visionen, die einem kranken Hirn entsprungen sind. Alfred Chester beschreibt auf eine ganz eigene Art das Paradoxe der Liebe. Menschen auf der Suche nach Liebe – die sie aber nicht finden, oder das was sie für Liebe halten, im Grunde gar keine Liebe ist.
    Leben am Abgrund – oder vielleicht sogar schon einen Schritt weiter.
    Rastlose, suchende Menschen – alle vereint durch das Loser-Gen.


    William Burroughs sagt über dieses Buch:
    „Chester schreibt mit einem Seziermesser.“ - Und das ist genau das, was man beim Lesen dieses Buches empfindet. Kalt wie der Stahl einer Messerklinge, andererseits aber auch wiederum heiß wie ein Messer, das mit glühender Klinge ins Fleisch schneidet.


    Alfred Chester wurde am 7. September 1928 in New York geboren. Er starb am 1. August 1971 in Israel. Sein Leben endete im Wahnsinn.


    Alfred Chester hatte sich in den früheren sechziger Jahren durchaus einen Platz im Zentrum der amerikanischen Literatur erobert, war aber trotzdem zu keiner Zeit ein vielgelesener oder gar populärer Autor. Ein anspruchsvoller Autor, der aber letztendlich nur sehr wenig beachtet wurde.


    Die einzelnen „Collagebilder“ hängen alle irgendwie miteinander zusammen – und dann doch auch wieder nicht. Alfred Chester schafft es zu provozieren, zu schockieren und seine Leser bei der Stange zu halten. Kein Buch für Voyeure – ein Buch für die Leserinnen und Leser die auch gern einmal das nicht so Alltäglich lesen.


    Lesenswert – 7 Eulenpunkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.