Elefant
Martin Suter
ISBN: 3257069707
Diogenes
352 Seiten, 24 Euro
Über den Autor: Martin Suter, geboren 1948 in Zürich, arbeitete bis 1991 als Werbetexter und Creative Director, bis er sich ausschließlich fürs Schreiben entschied. Seine Romane – zuletzt erschien ›Montecristo‹ – und ›Business Class‹-Geschichten sowie seine ›Allmen‹- Krimiserie sind auch international große Erfolge. Martin Suter lebt mit seiner Familie in Zürich.
Kurzbeschreibung: Ein Wesen, das die Menschen verzaubert: ein kleiner rosaroter Elefant, der in der Dunkelheit leuchtet. Plötzlich ist er da, in der Höhle des Obdachlosen Schoch, der dort seinen Schlafplatz hat. Wie das seltsame Geschöpf entstanden ist und woher es kommt, weiß nur einer: der Genforscher Roux. Er möchte daraus eine weltweite Sensation machen. Allerdings wurde es ihm entwendet. Denn der burmesische Elefantenflüsterer Kaung, der die Geburt des Tiers begleitet hat, ist der Meinung, etwas so Besonderes müsse versteckt und beschützt werden.
Meine Meinung: Mit seinem neuesten Buch greift Martin Suter ein sehr aktuelles Thema auf. Genforscher können immer größere Erfolge präsentieren und damit stellt sich nicht mehr die Frage nach dem Machbaren, sondern nach den ethischen Grenzen; wie weit darf der Mensch in die Natur eingreifen, wo sind die Gefahren, wenn Erkenntnisse und Technologie in die „falschen“ Hände gelangen?
Der kleine rosa Elefant in Suters Roman ist das Ergebnis einer Forschung, die alle moralischen Grenzen außer acht lässt. Der Genforscher Roux arbeitet ohne Gewissen an Tieren, die im Dunkeln leuchten. Bei einem seiner Experimente entsteht Barisha, zwergwüchsig, rosa und lumineszent. Gut für den kleinen Elefanten, dass es Menschen gibt, die sich um ihn kümmern…
Die Handlung liest sich sehr flüssig und bietet eine Art Mix aus Wissenschaftskrimi und Liebesgeschichte. Man taucht sofort in die Story ein. Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, erfüllen aber leider einige Klischees. Gute gegen Böse, schwarz gegen weiß. Verlauf vorhersehbar. Der letzte Part der Geschichte ist ein wenig eilig geschrieben und wirkt wie eine hastige Zusammenfassung. Trotzdem ist das Ganze rund und in sich stimmig.
Mein Fazit: Nett – nicht mehr aber auch nicht weniger. Da lohnt sich das Warten auf das Taschenbuch.