Verlag: List
Erscheinungstermin: 10.02.17
Seitenanzahl: 304
ISBN: 978-3-548-61308-6
Preis: 9,99 €
Kurzbeschreibung:
Selbsthilfegruppen sind deprimierend, findet Anja Möller. Und die für krebskranke Frauen erst recht. Sie geht nur hin, weil ihr Mann das will. Und trifft dort auf die 83-jährige Sieglinde. Sieglinde ist trotz ihrer Diagnose voller Lebensfreude und plant eine Weltreise. Doch bevor sie die antreten kann, stirbt sie. Als die übrigen fünf absolut unterschiedlichen Frauen der Selbsthilfegruppe beschließen, an ihrer Stelle die Welt zu sehen, nimmt eine abenteuerliche Reise ihren Lauf: Sie haben nichts mehr zu verlieren, sondern alles zu gewinnen.
Über die Autorin:
Andrea Ulmer ist 1985 geboren. In diesem Buch verarbeitet sie das Schicksal ihrer Mutter.
Meine Meinung:
Das Buch handelt von fünf Frauen einer Selbsthilfegruppe, die an Krebs erkrankt sind. Sieglinde, eine von ihnen, stirbt nach kurzer Zeit, bittet aber Anja, die zuletzt hinzugekommen ist, ihr erspartes Geld, dass sie für eine Weltreise nutzen wollte, in Sicherheit zu bringen vor ihren gierigen Nachkommen. Und so kommen die verbliebenen vier Frauen auf die Idee, in Sieglinges Fußstapfen zu treten und die Reise statt ihrer anzutreten.
Dabei kommt es immer wieder zu wunderschönen Momenten, in denen die Damen über sich hinauswachsen, sei es, was die Vorurteile gegen Ausländer angeht, aber sie können auch die eigenen Grenzen überschreiten und sogar Gutes tun. Manches ist sehr berührend, vor allem, wenn man bedenkt, wie kurz das Leben sein kann. Doch auch diese Momente kommen ohne erhobenen Zeigefinger aus, so dass das für mich ein richtiges Wohlfühlbuch war.
Mir hat auch der feine Humor gefallen, der immer wieder durchkommt, zum Beispiel als Anjas Mann die Krankheit kaum benennen kann, so dass ihr der Vergleich zu Harry Potters "Du-weißt-schon-wer" kommt.
Gut beschrieben fand ich auch die Reaktion der Angehörigen, die eben teilweise überfürsorglich sind, ein anderer flüchtet in den Alkohol und Affären. Man merkt, dass sich die Autorin sehr mit dem Thema auseinander gesetzt hat.
Von mir 9 Sterne für ein wunderbares und mutmachendes Buch, was gefühlvoll mit dem ernsten Thema umgeht, so dass man auch mal schmunzeln konnte, einem aber doch klar wurde, dass die Zeit bemessen ist und Krebs jeden treffen kann, das Leben dadurch aber nicht zuende sein muss. Die Geschichte hat mich auf eine Reise in die Welt, aber auch zu meinem eigenen Leben begleitet mit dem Gedanken: Nichts aufsparen für bessere Zeiten, wer weiß, was wird.