Day of the animals

  • "Jaws/Der weiße Hai" brachte die Wende (Ridley Scotts "Alien" hatte einen ähnliche Effekt!)


    Der Monster/Tier-Horror-Film hatte die Niederungen des B-Films überwunden und war zum A-Film avanciert.


    (Die Macher von Alien waren tatsächlich mit Roger Corman im Gespräch, als das Projekt noch "Starbeast" genannt wurde)


    Bevor diese beiden Filme das Mainstream-Publikum erschreckten waren Themen wie "Ein Monster/Tier/Beides verspachtelt einen Haufen Leute" dem Billig/B-Film vorbehalten und wurde weidlich ausgeschlachtet, ähnlich konsequent wie die Opfer der jeweiligen Bestien.
    "Jaws" basierte nun auf einem internationalen Bestseller und war darob prädestiniert zu einem Blockbuster auf die Leinwand gebracht zu werden. (Hier ist das "making-of" sehr informativ,)


    "Der weiße Hai" wurde zum Blockbuster, und somit zum Vorbild von allerhand weiterer Filme um Tiere, die so lange Menschen verspachtelten bis ihnen Einhalt geboten wurde.


    Als erstes offizielles "Rip-Of " von "Der weiße Hai" gilt allgemein der Low-Budget-Film "Grizzly", in welchem der titelgebende Bär bis zu seiner Exekution mit einer Bazzooka einige Leute verspachtelt. Dieser Film sollte nicht der einzige seiner Art bleiben....




    "Day of the animals" ist in so fern bemerkenswert, das er das Verhalten der Tiere komplett der Zerstörung der Umwelt durch den Menschen anlastet.
    (Auch in "Grizzly" wird das Einschränken des Lebensraumes für das Verhalten des Bären verantwortlich gemacht!)


    Hier ist es allerdings nicht ein wildes Tier, welches sich eben verhält wie es wilde Tiere eben so tun, alle Tiere - inklusive einiger Haushunde - verhalten sich gegenüber den Menschen extrem feindselig.


    Die Handlung ist einfach und typisch behfilmig: Eine Gruppe von Wanderern wird weitab der Zivilisation immer wieder von wilden Tieren attackiert. Als Unstimmigkeiten über das weitere Vorgehen aufkommen spaltet sich die Gruppe auf, einige folgen dem Antagonisten Leslie Nielsen (Der hier, im Gegensatz zu der Rolle in "Die nackte Kanone", die ihn bekannt machen sollte, echt fies ist) und zahlen dafür die Quittung, die anderen gehen mit der "Guten Gruppe" mit und werden teilweise auch darniedergemetzelt. Gut oder Böse macht also keinen großen Unterschied - hier hat die Tierwelt jeden zum Fressen gern.


    Das alles klingt jetzt nach einem handelsüblichen "Tiere fressen Menschen-Horrorfilm.


    Naja.... Das ist es auch!


    Allerdings wurde hier zum ersten Mal der Umweltgedanke iun den Mittelpunkt gestellt. Hier war nicht nur ein Vertreter einer gefährlichen Spezies - Ein Hai oder Bär - der Aggressor, hier war es der Mensch, und die Natur antwortetet auf ihre Weise. Hier sind es alle Tiere, die von den Umweltsünden der Menschen beeinflusst werden und reagieren.


    Obschon man auch diesem Film das geringe Budget ansieht ist er doch weitaus sorgfältiger inszeniert als viele seiner Artgenossen. Er ist viel mehr auf Spannung aus denn auf Schock- und Ekeleffekte, sei dieses nun dem geringen Budget geschuldet oder aber der Regie. (Vermutlich bedingt hier eines das Andere)


    Als Filme wie der vorliegende entstanden gab es noch kein CGI, keine Computertricks, was bedeutetet das man etwas entweder mit Modellen/Puppen darstellte oder "in Echt" zeigte. Und das ist etwas was bis heute den Reiz von Filmen wie diesem ausmacht: Es war fast alles mehr oder weniger "echt" - da das Budget für Fakes kaum Raum lies. Wenn hier also ein Hund jemanden beißt ist das zwar ein Suntman (hoffe ich wenigstens - oft genug spielten die Darsteller viele Stunts selber), die Attacke ist allerdings echt - die schauspielerischen Möglichkeiten von Tieren sind recht begrenzt. (Umgekehrt ist das allerdings anders -so erkannte kaum jemand Marlon Brando in seiner Rolle als "Hund namens Beethoven" - er wurde kaum gedoubelt!) :chen


    Der Mangel an Tricktechnik musste also durch anderweitigen Spannungsaufbau kompensiert werden, und daran erkennt man innerhalb dieser B-Filme den A-Film: Ein Film der diese Spannung erzeugt, durch den Schnitt, die Musik und den Soundtrack, durch Kameraeffekte und das weglassen des einen oder anderen.


    (Filmtechnikinteressierten sei hier der Film "The Frogs" empfohlen, welcher gut nachvollziehbar zeigt wie mit garkeinen Mitteln eine ultimative Wirkung erzeugt werden kann -ein Pflichtfilm für alle angehenden Regisseure!)


    (Du meine Güte - was kenne ich für einen Haufen Schundfilme!)


    Natürlich folgt der Film dem üblichen "10-kleine-Negerlein"-Prinzip, nachdem jeder aus der Gruppe das nächste Opfer irgend eines Tieres werden kann, natürlich entgeht auch dieser Film nicht der Formelhaftigkeit, welches diese Genre beherrscht.


    Und natürlich ist dieser Film ein Genrefilm, so also vor Allem für Freunde des Tierhorrorfilms interessant, als solcher ragt er allerdings - zumindest ein wenig - durch das Herangehen an die Thematik und seine Machart im Allgemeinen über eine Vielzahl ähnlicher Filme hinaus.
    Auch ist er ein Beweis dafür, das moderne Tricktechnik und CGI nicht zwangsläufig zu besseren Filmen führt. Als bekennender Fan des Genres möchte ich fast behaupten das es sich genau umgekehrt verhält: Je mehr sich die Macher auf diese Tricks verlassen und je weniger sie gezwungen sind zu improvisieren und uns Zuschauer auf kreative Art und Weise zu täuschen, desto schlechter werden die Filme, denn diese Computerspielereien sind immer noch recht teuer und in fast allen neueren Low-Budget-Filmen dieses Genres mehr als dürftig umgesetzt.
    Und mag ein schlecht gemachter moderner Billigfilm hin und wieder auch seinen Reiz haben, die meisten sehen einfach Scheiße aus.







    Edit sacht: Schreiben kanner, nur tippseln musser noch lernen!

    Lieber barfuß als ohne Buch! :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Bodo ()