Zapfig (Ein Fall für die Kalte Sofie) - Felicitas Gruber

  • Zapfig (Ein Fall für die Kalte Sofie) - Felicitas Gruber


    Spannender Krimi mit Münchener Lokalkolorit und liebevoll gezeichneten Charakteren


    "Zapfig" ist der vierte Teil der Serie rund um die Kalte Sofie (die Rechtsmedizinerin Dr. Sofie Rosenhuth), geschrieben von dem Autorinnenduo Brigitte Riebe und Gesine Hirsch unter dem Pseudonym Felicitas Gruber. Die einzelnen Fälle sind zwar in sich abgeschlossen, aber ich empfehle die Bände der Reihe nach zu lesen, weil die Nebenhandlungen dann interessanter sind. Stellenweise gibt es auch Spoiler zu den Lösungen von Sofies früheren Fällen.


    Inhalt:
    In "Zapfig" ermitteln Sofie und ihr Exmann-und-jetzt-wieder-Partner Hauptkommissar Joe Lederer im Fall von Nathalie Grimm, die drei Tage vor ihrer Hochzeit mit Tobias Roßhaupter, dem Chef der Brauerei Rösslbier, in ihrem Badezimmer umkommt. Die Tote war schwanger und hatte die Bluterkrankheit, aber niemand wusste davon. Oder doch? Niemand scheint Nathalies Tod wirklich zu betrauern: Weder ihr Verlobter, noch dessen geschäftstüchtige Mutter Uschi oder ihre lästernden Kolleginnen, die alle irgendwann mal ein Verhältnis mit Tobias hatten. Aber Nathalie bleibt nicht die letzte Leiche in diesem verzwickten Fall...
    Privat sucht Sofie ihr Glück wieder mit ihrem Exmann Joe. Die beiden möchten zusammenziehen, doch die Wohnungssuche in München gestaltet sich gar nicht so einfach.


    Meine Meinung:
    Die Charaktere sind gewohnt liebevoll gezeichnet. Schon nach wenigen Seiten habe ich mich bei der tollpatschigen Sofie, dem eifersüchtigen Joe, dem charmanten Charly, der kühlen Elke Falk und der herzensguten Tante Vroni wieder wie zu Hause gefühlt. Ein Teil der Dialoge ist in gut verständlicher, aber dennoch authentischer bayrischer Mundart geschrieben. Obendrauf gibt es wieder interessante Einblicke in Sofies Arbeit als Rechtsmedizinerin. Auch Humor und aktuelle Gesellschaftskritik kommen nicht zu kurz. Der Kriminalfall hat immer wieder Wendungen parat und wird am Ende glaubwürdig aufgelöst.


    Fazit: Ein Krimi zum Wohlfühlen - Klare Leseempfehlung, 9 von 10 Eulenpunkten

  • Über die Autorin (Quelle: Amazon)
    Felicitas Gruber ist das Pseudonym der Autorinnen Brigitte Riebe und Gesine Hirsch. Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin und begeistert seit vielen Jahren mit ihren historischen Romanen ihre zahlreichen Leserinnen und Leser. Gesine Hirsch ist Kunsthistorikerin und entwickelte die erfolgreiche Serie »Dahoam is Dahoam« für das Bayerische Fernsehen mit. Beide Autorinnen leben in München, wo auch ihre Krimireihe mit der sympathischen Rechtsmedizinerin Dr. Sofie Rosenhuth spielt. Bisher erschienen »Die Kalte Sofie«, »Vogelfrei« und »Blaues Blut«.


    Produktinformation (Quelle: Amazon)
    • Taschenbuch: 320 Seiten
    • Verlag: Diana Verlag (13. Februar 2017)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3453358511
    • ISBN-13: 978-3453358515



    Der vierte Fall für die Kalte Sofie
    Nathalie kam nach ihrer Feier zu ihren Junggesellinnen-Abschied todmüde nach Hause. Sie hatte sich mit viel Mühe Tobias Roßhaupter geangelt, den Junior des Rößl-Bräu. Als Ihr zu Hause plötzlich komisch wurde, ahnte sie noch nicht, was gleich passieren würde….
    An diesem Morgen war es eiskalt, und doch fuhr Sofie Rosenhuth mit dem Radl zur Rechtsmedizin. Doch dann rutschte ihr, als sie dort ankam, das Rad weg und außerdem stand da ausgerechnet noch der Wagen ihrer Chefin….
    Sofie wurde zum Nathalies Leiche gerufen. Und sie stellte etwas fest, was der Bräutigam Tobias Roßhaupter noch nicht wusste…
    Tobias Roßhaupter war ein Schürzenjäger gewesen, bis er sich an Nathalie band. Keine der Damen, die bei ihm gearbeitet hatten, war vor ihm sicher gewesen. Und doch wollten alle dick miteinander befreundet gewesen sein, zunächst….
    Die Chefin des Rößl-Bräu und der Chef von Heusinger-Bier hatten fusioniert. Schorsch Heusinger führte sich auf, als sei er jetzt der Chef der Firma…..
    Und dann geschah ein weiterer Mord…. Und es sollte nicht dabei bleiben…
    Dass sich Sofie und Joe laufend fetzen, zieht sich durch das ganze Buch….
    Wieso wurde es Nathalie komisch, als sie nach Hause kam? Sie hatte doch aus bestimmten Gründen keinen Alkohol getrunken? Und was passierte dann mit ihr? Was passierte Sofie mit dem Auto ihrer Chefin? Was wusste der Bräutigam nicht? Was war mit den Damen, die so eifrig mit Nathalie gefeiert hatten? Warum die Fusion? Welche der beiden Brauereien stand schlechter da? Zumal sich Heusinger schon als Chef sah? Wer wurde noch ermordet? Werden die beiden doch noch zusammen ziehen? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Das Buch ließ sich, wie alle Bücher von Felicitas Gruber, leicht und flüssig lesen. Es gab keine Stellen, an welchen ich mich fragen musste, was die Autorin mit diesem oder jenem Wort gerade meint, war also unkompliziert geschrieben. Ich liebe den Stil von Felicitas Gruber. Auch fing das Buch gleich spannend an. Und die Spannung hielt sich bis zum Ende. Auch wenn es zwischen durch immer wieder Szenen gab, die das Ganze etwas auflockerten, wie z.B. wenn Sofie und Joe sich fetzten. Ob aus den beiden doch noch ein Paar wird? Darauf bin ich wirklich gespannt. Was heißt, dass ich schon auf den nächsten Band warte! Denn in Felicitas Grubers Büchern um die Kalte Sofie –wie Sofie genannt wird – ist immer was los. In jeder Beziehung. Dieses Buch hat mir – wie die drei anderen zuvor – wieder super gefallen. Ich muss gestehen, dass ich bei dem ersten Buch noch etwas skeptisch war, daher damals auch nur vier Sterne. Aber die Bücher, und somit auch dieses vierte, haben mich vollkommen überzeugt und ich kann sie jedem Krimileser weiterempfehlen. Von mir ein dickes Lob und volle Bewertungszahl.

    Gruß


    Lerchie


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    Nur wer aufgibt hat schon verloren

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  • Darum geht’s:


    Für die Sekretärin Nathalie wird ein Traum wahr, als der gutaussehende Juniorchef der Rössl-Brauerei sie heiraten will. Doch die Trauung erlebt sie nicht mehr. Bei der Obduktion macht Rechtsmedizinerin Sofie Rosenhuth eine interessante Entdeckung und ihr Ex-Mann und Freund, der Kommissar Joe Lederer, erfährt aus dem Kreis von Nathalies Freundinnen zuerst nur Heile-Welt-Geschichten. Aber dann sickert doch die Wahrheit durch und ein zweiter Mord geschieht.


    So fand ich’s:


    Sofie und ihr Ex-Mann Joe kämpfen immer noch darum, ihre erneuerte Beziehung zu stabilisieren. Die Suche nach einer gemeinsamen Wohnung in München gestaltet sich allerdings schwierig und Joes Eifersucht auf den charmanten Charly ist Grund für ständigen Streit. Tante Vroni muss zur Kur und fehlt Sofie als Ratgeberin, moralische Stütze und Leibköchin doch sehr. Der Syrische Flüchtling Faris wird verprügelt, Sofie leistet erste Hilfe und Assistent Spike sieht aufgeregt Vaterfreuden entgegen.


    Ach ja, und dann gibt es auch noch den einen oder anderen Mord aufzuklären. Neben dem Privatleben von Sofie und ihren Freunden hat die Krimihandlung fast schon nur eine untergeordnete Rolle. Dadurch bekommt man jede Menge Münchner, oder noch präziser gesagt, Giesinger Flair mit. Die Dialoge sind zum großen Teil im Dialekt, was für mich kein Problem war und mein Kopfkino nur zusätzlich mit oberbayerischer Atmosphäre versorgte. Für Leser, die diesen Dialekt nicht beherrschen, könnte es tatsächlich etwas knifflig werden. Die Ermittlungen ziehen sich zwar als roter Faden durch’s Buch, aber man bekommt keine Indizien präsentiert, die zum Mitraten einladen, sondern man muss warten, bis sich die Morde am Ende sang- und klanglos aufklären.


    Der Schwerpunkt liegt bei den Figuren, ihren zwischenmenschlichen Problemen und Vergnügungen und dem Münchner Stadtteil Giesing, der eine stimmungsvolle Umgebung liefert. Die bodenständige, aber manchmal ein wenig verpeilte Sofie ist sympathisch, die Nebenfiguren interessant und mit einem Hauch Klischee versehen, und diese Mischung macht einfach Spaß. Einen klassischen Ermittlerkrimi darf man hier nicht erwarten, sondern humorvolle Unterhaltung voller Lokalkolorit, die leicht und locker erzählt wird.

  • Es ist er 4. Band der Reihe rund um die Kalte Sofie (Rechtsmedizinerin Dr. Sofie Rosenhuth) und ihren Freund und Ex-Mann, Hauptkommissar Joe Lederer. Wie immer bei solchen Krimireihen empfiehlt es sich, in der richtigen Reihenfolge zu lesen, weil die Privatschiene eine wichtige Rolle spielt.


    Im vorliegenden Fall geht es um den Tod von Nathalie, der Braut des Juniorchefs der Münchener Brauerei Rößlbier. Nathalie feierte mit vermeintlich netten Kolleginnen ihren Junggesellinnenabschied. Anschließend zu Hause hatte sie in ihrem Badezimmer eine Fehlgeburt und da sie an einer Bluterkrankheit litt, ist sie daran gestorben. Diese beiden Geheimnisse hat sie gut gehütet und ihr Bräutigam wusste nichts davon. Aber weshalb? Sofie macht dann bei der Obduktion noch eine wichtige Entdeckung. Bei den Nachforschungen treffen die Ermittler auf einen Juniorchef, der zwar geschäftlich unter dem Regiment seiner agilen und dominanten Mutter stand, aber privat mit allen seinen engen Mitarbeiterinnen mehr oder weniger kurze Liebesbeziehungen hatte. Jede davon hatte sich eigentlich einen Platz an seiner Seite ausgemalt. Und genau diese abservierten, lästernden und natürlich eifersüchtigen Freundinnen hatten mit Nathalie gefeiert. Die Seniorchefin Uschi Roßhaupter war augenscheinlich nicht begeistert von der Wahl des Sohnes, aber derzeit hatte sie wichtige Fusionsverhandlungen mit ihrem Brauerei-Konkurrenten Heusinger zu führen. Der zeigt gleich zu Beginn auf seine eigenwillige Weise, wie er sich die Neuaufstellung der Firma vorstellt. Und dann wird Uschi tot im Braukessel gefunden. Nur leider bleibt es nicht bei dieser Leiche!


    In gewohnter Weise begleitet man als Leserin die bekannten Figuren und es macht einfach Spaß mit ihnen durch Giesing zu streifen, Sophie und Joe bei ihrer schwierigen Wohnungssuche zu begleiten, Tante Vroni auf ihrer Reha zu besuchen und auch die zahlreichen Eifersüchteleien mit Charly Loessl, dem hilfsbereiten Reporter, beizuwohnen und natürlich auch die Chefin Frau Dr. Iglu samt Mops Murmel nicht zu vergessen.


    Der Fall selbst ist umfangreicher und verzwickter als gedacht. Es geht nicht nur um die Schickeria von München, sondern es fließen auch Szenen mit ein, die sich mit der Flüchtlingsproblematik beschäftigen. Die Auflösung ließ keine Fragen offen. Dieser Band war wie immer flüssig und unterhaltsam zu lesen. Die bayerischen Einschübe absolut authentisch und sie runden für mich diese Wohlfühlkrimis ab. Jetzt heißt es warten auf den Nachfolgeband!