'Der Seewolf' - Buch 1, Kapitel 01 - 05

  • Herr Palomar, schön dass Du auch hier spontan mithörst!:wave
    Nachdem ihr hier alle so von dem Sprecher des Hörbuches schwärmt, bin ich auch schon am überlegen, es noch parallel zu hören. Oder ich schaue mal, was der Sprecher sonst noch so für Hörbücher spricht.


    Zitat

    Original von Herr Palomar


    Ich muss dabei an Rudyard Kiplings Roman Manuel denken, in der ein 15jähriger Millionärssohn nach Schiffbruch auf einem Fischerkutter landet.
    Der Junge ist aber noch so jung und aufnahmefähig, um sich grundlegend zu ändern. Das ist bei dem erwachsenen Humphrey ein wesentlich schwieriger Prozess.


    Meinst Du denn dieses Buch "Über Bord"?? Wenn ich nach "Manuel" suche, dann komme ich nur zu einer Verfilmung.
    Ich habe noch nichts von Kipling gelesen. Und nachdem mir "Der Seewolf" als Abenteuergeschichte auf einem Schiff gerade echt gut gefällt, werde ich mir dann wahrscheinlich das Buch von Kipling auch mal zu Gemüte führen.

  • Zitat

    Original von Richie
    Ich habe den Film gesehen und eigentlich nur noch die Kartoffelszene vor Augen - wie wohl viele andere auch. Bei wiki habe ich nachgesehen, der Film erschien im Jahr 1971 und Harmsdorf war ein Jüngling :grin


    Wenn mit der "Kartoffelszene" die Szene gemeint ist, in der Wolf Larson eine Kartoffel mit der Hand zerdrückt, dann kommt die Szene im zweiten Abschnitt des Buches noch.


    Zitat

    Original von Richie


    Warum ihn der Kapitän nicht zurückbringt - na ich denke San Francisco würde für ihn einen Umweg bedeuten, den er einfach nicht machen will und er hat nun zum Drangsalieren ein neues, unschuldiges Opfer in Hump gefunden.


    Ich verstehe schon, dass der Kapitän nicht wieder umdrehen will um die ganze Fahrt zurück nach San Francisco zu machen.
    Aber es hätte sich ja die Möglichkeit ergeben, dass Hump auf diesem anderen Schiff, welches ihnen entgegen kommt und zurück zur Stadt fährt eventuell zurück gebracht werden könnte. Aber das wird ja auch durch den Kapitän vereitelt.


    Zitat

    Original von Richie


    Die Atmosphäre finde ich gut eingefangen und ich habe tatsächlich das Schiff etc. vor Augen


    :write Geht mir genauso. Die beengte Atmosphäre auf dem Robbenfänger kann ich gut nachfühlen.

  • Ja, ich fand es sehr ansprechend.
    Es ist auch unter dem Titel" Fischerjungs. Ein Seeroman" erschienen.


    Harvey ist ein verwöhnter Junger, Sohn eines Millionärs, der über Bord eines Luxusdampfers fällt und sich auf einem Fischerboot, das ihn rettet, auf eine völlig neue Situation einstellen muss. Hier gilt er als Millionärssohn nichts.
    Sein Snobismus kommt hier nicht so gut an. Doch das verwöhnte Muttersöhnchen ist bald fasziniert von der Welt des Fischfangs und dem rauen Leben der Fischer auf See.
    Er beginnt sich zu ändern. Sein Stand wandelt sich vom unnützen Millionärssöhnchen zum vollwertigen Mitglied einer Gemeinschaft der Seeleute.

  • Den ersten Abschnitt habe ich nun auch gelesen. Seit Dezember hänge ich in einer Leseflaute fest und mußte mich nun mehr oder weniger zwingen, mit dem Buch zu beginnen. Ob ich es bis zum Ende durchhalte, weiß ich noch nicht.


    Die Verfilmung mit Raimund Harmstorf habe ich vor ... Urzeiten das letzte Mal gesehen und nur noch wenig präsent. Natürlich die Kartoffelszene, ungefähr das Ende des 4. Teiles - und die Titelmusik. Damals, als das zum ersten Mal im Fernsehen lief, war das mit dem Aufnehmen noch nicht so einfach wie heute. „Ruhe“ hieß es - und dann hielt ich ein Mikrofon vor den Fernsehlautsprecher. Seinerzeit so ziemlich die einzige Möglichkeit, eine TV-Titelmelodie auf „Konserve“ zu bekommen. Technisch miserabel war die Aufnahme - aber wieder und wieder gehört. Und heute noch „im Ohr“ präsent.


    Zur Handlung an sich wurde ja schon alles geschrieben. Das ist jetzt, wenn ich das richtig im Kopf habe, das zweite Abenteuerbuch, das ich seit vielen, vielen Jahren lese. Zuletzt war das 2005 „Unternehmen Drachenritt“ von Jon Cleary, das unter dem deutschen Titel „Höllenjagd bis ans Ende der Welt“ (Original „High Road To China“) mit Tom Selleck und Bess Armstrong verfilmt wurde. So sehr mir der Film gefiel, damals habe ich beschlossen, eigentlich keine Abenteuerbücher mehr zu lesen, irgendwie finde ich solches im Film besser als im Buch. Obwohl der „Drachenritt“ im Buch ein Ende hat, das mir heute noch die Tränen in die Augen treibt. :rolleyes


    Hier kommt vielleicht noch dazu, daß ich, je älter ich werde, je weniger mit Meer und Seefahrt anfangen kann - das ist einfach nicht meine Welt.


    Wie dem auch sei, da mir Jack London von einigen Filmen her ein Begriff ist, wollte ich es auf jeden Fall versuchen, wie denn ein Buch von ihm ist. Die Grausamkeit auf der „Ghost“ konnte mich nun nicht überraschen, weil das zu den Dingen gehört, an die ich mich vom Vierteiler her entsinne.


    Zitat

    Original von Richie
    Die Atmosphäre finde ich gut eingefangen und ich habe tatsächlich das Schiff etc. vor Augen


    :write Das geht mir genau so, nur daß ich bei einigen Personen recht genaue Vorstellungen vom Aussehen habe. :grin



    Unternehmen Drachenritt


    1920. In alten Bristol-Maschinen fliegen die junge Eve Tozer, zwei ehemalige RAF-Piloten (Royal Air Force natürlich) und ein exzentrischer deutscher Baron von London nach China, um Eves Vater vor der drohenden Hinrichtung zu retten. Das Unternehmen wir zu einer Kette wahnwitziger Abenteuer...
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Höllenjagd bis ans Ende der Welt


    Hier die erwähnte Verfilmung; allerdings besitze ich eine ausländische DVD mit englischem Ton.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Richie
    @ Herr Palomar


    ja das Buch von Kipling hört sich gut an, leider bei ama gibt es das nicht mehr und bei Booklooker, naja entweder starke Gebrauchtspuren oder sehr teuer :gruebel
    Vielleicht muß ich nochmal nach anderen Möglichkeiten gucken


    Ich würde es gerne als Wanderbuch anbieten,
    aber leider finde ich es zurzeit nicht. :bonk


    Eigentlich bin ich sicher, dass ich das Buch noch habe. Morgen sehe ich noch einmal nach. Wenn es in einem meiner Bücherschränke wieder auftaucht melde ich mich.

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Die Grausamkeit auf der „Ghost“ konnte mich nun nicht überraschen, weil das zu den Dingen gehört, an die ich mich vom Vierteiler her entsinne.


    Wie kann man ein Schiff nur Ghost nennen?
    Ist das nicht ein wenig pessimistisch und Seeleute sind doch so abergläubisch, so jedenfalls das Klischee.

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Höllenjagd bis ans Ende der Welt


    Hier die erwähnte Verfilmung; allerdings besitze ich eine ausländische DVD mit englischem Ton.
    .


    Von dem Film habe ich den Trailer angesehen. Macht keinen schlechten Eindruck. Ich denke aber, dass die Stimmung da eine ganz andere ist als beim Seewolf, der durchweg eine latente Bedrohlichkeit ausstrahlt.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Ich denke aber, dass die Stimmung da eine ganz andere ist als beim Seewolf, der durchweg eine latente Bedrohlichkeit ausstrahlt.


    Richtig; sie ist dort durchwegs eher positiv mit einer Prise Humor. Vor allem auch durch die grandiose Musik von John Barry. (Ich habe die derzeit billigste CD verlinkt; ich habe seinerzeit EUR 16,99 dafür bezahlt). Mir kam der Vergleich, weil das das letzte gelesene Abenteuerbuch war - und mir der Film besser gefiel als das Buch. Was hier am Ende ähnlich sein könnte.
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    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Wie kann man ein Schiff nur Ghost nennen?
    Ist das nicht ein wenig pessimistisch und Seeleute sind doch so abergläubisch, so jedenfalls das Klischee.


    Das hat mich auch gewundert. Vielleicht hätten solide, ehrbare Seeleute so ein Schiff gar nicht betreten...
    Die Matrosen der Ghost scheinen da nicht viel Wahl zu haben. Man spürt überall Abhängigkeiten und Zwang und Ausweglosigkeit.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Ich würde es gerne als Wanderbuch anbieten,
    aber leider finde ich es zurzeit nicht. :bonk


    Eigentlich bin ich sicher, dass ich das Buch noch habe. Morgen sehe ich noch einmal nach. Wenn es in einem meiner Bücherschränke wieder auftaucht melde ich mich.


    Falls Du das Buch finden solltest, würde ich es sehr gerne als Wanderbuch lesen! :wave


    SiCollier : Danke für den Filmtipp, "Höllenjagd" hört sich auf jeden Fall interessant an.


    Zitat

    Original von Clare
    Die Matrosen der Ghost scheinen da nicht viel Wahl zu haben. Man spürt überall Abhängigkeiten und Zwang und Ausweglosigkeit
    .


    Das ist mir auch aufgefallen. Es scheint ja keinen auf dem Schiff zu geben, der glücklich darüber ist, dort gelandet zu sein. Jeder hat eine Art Ausrede, warum er gerade auf diesem Robbenfänger mitfahren muss. Das ist natürlich nicht gerade die beste Voraussetzung. Kein Wunder, dass es immer wieder zu Streit und Gewalt kommt.

  • Wie vermutet, bin ich nach dem 6. Kapitel schon viel weiter im Buch. Auch mir hat die Beschreibung des Schiffbruchs gut gefallen. Und über den Beruf Gentlemen musste ich ebenfalls schmunzeln.


    Irgendwie geht es mir ähnlich wie Rouge, obwohl ich die Situationen auf der Ghost oft brutal und rauh empfinde, so berühren mich die Verletzungen der Leute nicht sonderlich. Insgesamt geht mir das Schicksal der Leute nicht besonders nah und viele erscheinen mir fremd.

  • Vielleicht kommt das noch, wenn man sich an Bord mehr zu Hause fühlt.
    Ich bin inzwischen knapp über der Hälfte, und fühle mich als Teil der Mannschaft und sehe Maat Johnson, Matrose Leach, Thomas Cookie Mugridge und natürlich die Hauptfiguren fast als meine Kollegen am. Das gilt aber nur für die Figuren, die etwas mehr ausgestaltet werden, einige werden nur kurz in einer Szene eingesetzt und haben dann natürlich keine so starke Persönlichkeit.

  • Ich habe den ersten Abschnitt auch endlich beendet. Er gefiel mir eigentlich recht gut.
    Aus meiner Sicht hat Larsen Hump vor allem behalten, weil er Ersatz auf dem Schiff brauchte. Ein netter Nebeneffekt ist aber sicher auch, dass er mal einen verwöhnten Bengel aus gutem Hause ungestraft quälen und ihm eine andere Seite des Lebens zeigen kann.


    Die Harmstorf-Verfilmung habe ich leider nur noch schemenhaft in Erinnerung. Wird sowas irgendwo mal wiederholt oder ist online verfügbar? Es gibt doch heute dafür zigtausend Dienste. :gruebel