• Zitat

    Original von Waldlaeufer
    Gepriesen sind die Schifahrer.


    Sind Schifahrer nicht auch Waldläufer?


    Oder Waldläufer Schifahrer?


    Oder wie?


    Oder was?


    I think we should be told.


    Shouldn't we?


    O yes!


    We should!


    :-) :wave

  • Die Frage war ernst gemeint.


    Man findet keinen sozialistischen-XYZ oder sowjet-Anhang im Namen der DDR.
    Der Name "Deutsche Demokratische Republik" wurde von Johannes R. Becher vorgeschlagen und durchgesetzt.
    Der Name hat eine Besonderheit.
    Er stammt nämlich aus der Paulskirchenverfassung.
    Sprich: Die erste demokratische Verfassunf eines hypothetischen deutschen Staates. Hat zwar nicht geklappt, aber Becher hoffte mit diesem Zeichen die dem Sozialismus ängstlich bis ablehnend gegenüberstehenden Bildungsbürger (oder was davon noch übrig war) für die Sache der DDR zu gewinnen.
    Hat nicht geklappt am Ende.
    Wie verwunderlich. (hömm hömm)


    So viel also als Antwort zur Frage an den Kritiker der Elche.

  • Zitat

    Original von Waldlaeufer


    Sprich: Die erste demokratische Verfassung eines hypothetischen deutschen Staates. Hat zwar nicht geklappt ...


    In Baden hat das damals geklappt!


    Es gabe eine "BRD".


    Eine Badische Republik in Deutschland.


    Im Ernst! :-)

  • Wie, die haben die Pauskirchenverfassung für die BRD genommen?
    :lache


    Missverstehen geht scheinbar auch absichtlich.
    Na denn.
    Ich sehe das eher als ein Gleichnis.
    Für die gesamte Wintersportindustrie.


    Im Ernst:
    Haben die von einem deutschen Staat (nicht Teil) gesprochen?

  • Zitat

    Original von Waldlaeufer


    Missverstehen geht scheinbar auch absichtlich.


    Q.E.D. :grin :-)


    Ich dachte, wir diskutieren im Moment. :-)


    Ich habe mich getäuscht.


    Auf Streit hab ich keinen Bock. ;-)


    Gute Nacht! :wave

  • Hm.
    Eine Republik Baden gab es zu Zeiten der Weimarer Republik.
    Als Teil der Weimarer Republik.
    Also eines Gesamtdeutschen Reiches.
    Die Frage der Paulskirchenverafssung, groß- oder kleindeutsche Lösung damals (Splitterstaaten - also hypothetisch das Ganze), stellte sich da ja nicht mehr.
    Wäre meinespontane Vermutung.
    Ebenso, wie es eine Verfassung gab.
    Für das Deutsche Reich, das damals bestand.
    Ebenso für die Einzelstaaten.
    Die heutigen Bundesländer kennen dergleichen.


    Wat heißt hier also Streit.
    Oder Diskussion: Es gab deines Wissens vor der Paulskirchenverfassung eine Umsetzung einer demokratischen Verfassung eines deutschen Staates?
    Ja wieso haben die sich dann in dieser blöden Kirche beratschlagt und die Frage gestellt, wie die Lösung aussehen soll, einen deutschen Staat zu gründen, den es bisher nicht gab? Wenn es bereits einen (gesamt)deutschen Staat gab - der Republik Baden hieß? :lache
    Nur - war das nicht ein Großherzogtum...?


    Das meinte ich mit absichtlich missverstehen.
    Aber ist schon okay.
    Wir sind ein bisschen empfindlich bei Humor von außen, was?



    (Nachtrag: Was hast du gegen das Leben des Brian?)

  • Zitat

    Original von Waldlaeufer


    Nur - war das nicht ein Großherzogtum...?


    Der Großherzog war geflohen.


    1849 stellten die demokratischen Aufständischen die Regierung.


    Es gab eine Republik Baden.


    Eine preußische Invasion zerstörte sie wieder.


    Aber es hat diese Republik gegeben.


    1849.

  • Und die bildete dann den deutschen Staat, die Lösung der Einheitsfrage, um die es 1849 ging?


    Baden, der gesamtdeutsche Staat, kurze Zeit geführt von einem französisch sprechenden Polen.
    Warum bin ich darauf nicht gleich gekommen?

  • @waldläufer


    ich möchte hier eine Anmerkung setzen, ehe es sich ganz verwirrt.


    1. tatsächlich geht die Benennung Deutsche Demokratische Republik letztlich auf Becher zurück.


    2. Im Text der Paulskirchenverfassung vom März 1849 kommt dieser Begriff nicht vor. Nicht nur war die Verfassung eine Verfassung für eine geplante Erbmonarchie mit einigen demokratischen Elementen (Abschnitt IV enthielt zum erstenmal in der deutsche Geschichte das, was wir unter bürgerlichen Grundrechten verstehen), sondern die Begriffe 'Demokratie' wie 'Republik' waren 1848/49 auch relativ neu im öffentlichen deutsche Sprachgebrauch und, das ist wichtig, sie waren ziemlich verrufen.
    Es waren die damaligen Linken, die das für sich in Anspruch nahmen.
    Bürgerlich Konservative und Liberale, die das Gros der Paulskircheabgeordneten ausmachten, benutzten weder die Begriffe - außer als Schimpfwörter - noch standen sie hinter den Inhalten. Die Inhalte waren das, was wir heute unter 'links' verstehen, also linker als die SPD.


    Wenn Becher sich auf etwas berief, dann wohl eher auf die Linksliberalen bis Linken der 48er?


    3. Die badische Republik sollte es nach dem Willen der linken Badener Revolutionäre durchaus geben. Sie war im Sommer 1849 im Entstehen, es gab sogar schon eine verfassunggebende Versammlung.
    Hauptbefürworter war Gustav Struve. Sein gemäßigt liberaler Gegenspieler, Lorenz Brentano, vermied während der gesamten Verhandlungen, das Wort auch nur in den Mund zu nehmen und entschied die Sache schließlich, indem er Struve verhaften ließ. Dazu kamen die Preußen und den Rest der Geschichte könnt Ihr Euch vom badischen Großherzog erzählen lassen.


    Oder lest Heyms Lenz, einer der historischen Romane zu Baden, deren Lektüre sich wirklich lohnt.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Uff!


    Ich dachte schon, Becher sei auf seine alten Tage konservativ geworden!
    :lache


    Der Heym ist übrigens toll, verfilmt wurde er auch, an Originalschauplätzen, und sorgte in den späten 80er Jahren in Ba-Wü für eine Sensation, da dort keiner mehr nicht nie auch nur ahnte, was für eine wilde linke Vergangenheit der behäbige Südwesten hat!


    Nicht nur ADZRF, sondern auch das dritte Programm mußte den Vierteiler mehrfach ausstrahlen, um die enthusiastischen Badener im Wohnzimmer zu halten und eine neue Straßenrevolution zu vermeiden.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Also, ich werd langsam konservativ auf meine alten Tage. :grin
    Ich fange an, mir die Schuhe ordentlich zu schnüren, schimpfe über zu laute Musik und Handygedöns in meinem Umfeld, nörgel über die Jugend von heute (wasauchimmerdasseinsoll)...
    Ach ja, und ich hab mich neulich schon dabei erwischt, mir die Monarchie zu wünschen. Mit mir an der Spitze, versteht sich.


    Naja, irgendwann hatte ich dann aber endlich meinen weltversöhnenden Frühstückskaffee. Da wurde wieder alles gut.


  • waldläufer,


    das ist nur der Frühling. Da fühlt man sich alt. Alles Hormone
    Hat gestern einer im Radio behauptet. So'n langhaariger Prof :grin


    :wave


    magali *die-in-Mokassins-geht*

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Mensch, dass die sich nicht mal für´s Radio die Haare ordentlich machen können!
    Dennoch - beruhigend zu hören. Da geht es doch den anderen auch nur wie den meisten. Und umgekehrt.
    Lassen sich Hormone eigentlich demokratisch abwählen?
    Ich bin mir mit mir einig geworden, dass ich sie als störend empfinde.
    Des Öfteren.


    Mokassins?
    Ich finde das Wort "Puschen" viel schöner.
    Klingt fast wie eine Zivilisationskrankheit.
    Ich habe Puschen. *brustschwell*
    Na dann.


    Lieben Gruß.
    (Fröne heute den ich-will-Schwerter-und-überzogene-Kampfszenen-Hormonen und geh ins Kino.
    Pathfinder.)

  • Zitat

    Original von Waldlaeufer


    Naja, irgendwann hatte ich dann aber endlich meinen weltversöhnenden Frühstückskaffee. Da wurde wieder alles gut.



    Fair gehandelt hoffe ich aber :lache


    PS.: Sieh an, jemand, der mit der Kulturpolitik der thüringischen Landesregierung unzufrieden ist ;)

    ~'Ihr ganzer Kopf war angefüllt mit gedruckten Lügen. Nicht einmal den Mond konnte sie ansehen, ohne dass ihr Blick von Buchstabenschleiern vernebelt war.'~
    ~Herbst-Hexe | Gmitsch, gmatsch, gmotsch!~

  • Als neues Mitglied sollte man sich eigentlich nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen im ersten Beitrag, aber sei es drum.
    In mehreren Anläufen habe ich mir die drei Seiten zum Thema "DDR" durchgelesen, drei deshalb, weil ich zweimal gefrustet abbrechen mußte. Auch wenn es offenbar vorwiegend junge Leute sind, die hier nicht nur ihre Unkenntnis, sondern ihre Ignoranz und Arroganz zeigen, fragte ich mich doch, ob sie sich selbst als "Deutsche" fühlen, wenn sie nicht einmal ernst- und gewissenhaft die deutsche Geschichte des letzten halben Jahrhunderts zu prüfen und verstehen in der Lage sind!
    "Licht" war so ziemlich der einzige Lichtblick!


    Da wird geschwafelt von einer "friedlichen Revolution", da wird ein Feiertag für die Montagsdemos gefordert. Möglichst jeden Montag, oder? Dabei wird gar nicht wahrgenommen, daß jeder zweite Montagsdemonstrant Stasi-IM war! Nicht aufschreien, dies ist keine willkürliche Behauptung von mir, sondern traurige Realität, die sich durch die Ergebnisse des geplanten "Zusammenbruches" der DDR und der ebenso geplanten "Wiedervereinigung" in den letzten 18 Jahren immer deutlicher zeigt!
    Wer heute noch glaubt, daß die DDR zusammenbrach und von der alten Bundesrepublik vereinnahmt wurde, dem ist nicht zu helfen. Wir leben längst in einer DDR V.2.0, in der alle demokratischen Vorteile der alten Bundesrepublik zugunsten einer korrupten Bonzendiktatur abgeschafft wurden. Die Bespitzelung der Bevölkerung ist mit neuen Überwachungsmethoden und altbekannten Gummiparagraphen auf ein neues Niveau gehoben worden, die Stasi lebt und hat sich in und neben dem BND und dem VS etabliert.


    "Good bye Lenin", "Sonnenallee", "Das Leben der Anderen"... Hollywood-artige Verdummungssch**ße, alles miteinander. Warum fiel hier noch niemandem der Film "Der Stich des Skorpions" nach dem Roman von Wolfgang Welsch "Ich war Staatsfeind Nr.1" ein? Warum werden bei allen Gesprächen über DDR und Wiedervereinigung immer nur die organisierten Montagsdemos erwähnt und nicht die zig-Tausenden Opfer des Stalinismus und des SED-Stasi-Regimes zwischen 1945 und 1989? Ich war nur eines davon, 1968 bis 1974...
    Daß ich absolut nichts gemein habe mit den linksgewendeten Dissidenten der letzten Stunden bedarf zwar keiner besonderen Erwähnung, sollte aber klarmachen, worum es letzlich heute in Deutschland geht!
    Es geht nicht um ostalgische Verklärung, schon gar nicht um die Frage, inwiefern alle Bewohner der DDR letztlich Opfer waren, es geht um krasse Macht- und Besitzfragen!


    Armbruster.