Das Lied der Störche - Ulrike Renk

  • Inhaltsangabe:
    Alte Heimat Ostpreußen 1920: Frederike verbringt eine glückliche und unbeschwerte Kindheit auf dem Gut ihres Stiefvaters in der Nähe von Graudenz. Bis sie eines Tages erfährt, dass ihre Zukunft mehr als ungewiss ist: Ihr Erbe ist nach dem großen Krieg verloren gegangen, sie hat weder Auskommen noch Mitgift. Während ihre Freundinnen sich in Berlin vergnügen und ihre Jugend genießen, fühlt sich Frederike ausgeschlossen. Umso mehr freut sie sich über die Aufmerksamkeit des Gutsbesitzers Ax von Stieglitz. Wäre da nur nicht das beunruhigende Gefühl, dass den deutlich älteren Mann ein dunkles Geheimnis umgibt ... Ein berührende Familien-Saga die auf wahren Begebenheiten beruht.



    Meine Meinung zum Inhalt :


    Es war wunderschön in die Geschichte der Familie Fennhusen auf ihrem Gut in 0stpreußen abzutauchen und deren Freud, Sorgen und Leid zu teilen. Mit den Kindern ausgelassen über die Felder und Wiesen zu toben und im Sommer mit ihnen im See schwimmen zu gehen. Sehr gut fand ich das die Kinder auch ihre Pflichten hatten, wie auch den liebevollen Umgang mit dem Personal.


    Irgendwie konnte ich Frederike, kurz Freddy genannt gut verstehen, wie sie von Potsdam in der Provinz in Ostpreußen landeten. Es ist die dritte Ehe die ihre Mutter Stefanie eingeht, Freddys Vater von Weidenfels ist gestorben, auch der 2. Mann ein von Fennhusen starb von dem Fritz und Gerte abstammen, sie sind noch klein und fühlen sich dort gleich wohl. Erik Fennhusen ist ein Cousin von ihrem 2. Mann. Frederike ist für ihre 11 Jahre schon sehr erwachsen, sie hat noch den großen Krieg erlebt, ich glaube das alles prägte sie, Freddy hat ein großes Herz, sie strahlt soviel lebe aus, auch ist sie immer besorgt um ihre jüngeren Geschwister. Aber man spürt das etwas auf ihrer Kindlichen Seele lastet, das Erbe ihres Vaters ist verloren gegangen, sie fühlt sich zurückgesetzt und mittellos, keine gute Partie mehr und macht sich große Sorgen um ihre Zukunft. Auch die Mutter macht sich Sorgen um die Zukunft um ihre Tochter und wie sie Freddy an den Mann bringen kann. Unbewusst lässt sie das durch ihren Ehrgeiz auf der Suche nach dem geeigneten Kandidaten ihre Tochter spüren. Ich fand Stefanie manches mal etwas kalt ihren Kindern gegenüber und nur auf ihren Vorteil bedacht. Erik dagegen, obwohl er der Stiefvater ist, liebt diese Kinder wie seine eigene und geht sehr liebevoll mit ihnen um, er hat immer ein offenes Ohr. Die Jahre ziehen ins Land, Steffi geht nach Bad Godesberg auf eine Schule für höhere Töchter um auf die Leitung eines Gutsbetriebes vorbereitet zu werden. Ax von Steglitz der auf dem Gut aus und eingeht, ein guter Freund Eriks, ist ein sehr gutaussehender und Charmanter Mann. Ax kommt mir sehr warmherzig vor, kein Wunder das Freddy sich von klein auf zu ihn hingezogen fühlt. Jetzt, als sie zurückkehrt von Bad Godesberg, als junge Frau, scheint auch Ax sich für Freddy zu Interessieren. Aber irgendetwas umgibt Ax, das spürt Frederike, als ob er ein dunkles Geheimnis hüten würde. Warum weicht er ihr manches mal aus.....



    Meine Meinung zur Autorin:


    Ulrike Renk entführt einem mit ihrer Familiensaga gekonnt in die Welt am Anfang der Zwanziger Jahre, nach Ostpreußen auf das Landgut der Familie Fennhusen. Sie beschreibt das Landleben dort sehr schön, mit all seinen tiefen und Höhen. Die Reise dorthin durch den Polnischen Korridor, war schon beklemmend. Es ist eine neue Welt nach dem großen Krieg, eine Zeit des Umbruchs, die Welt verändert sich rasant, das alles machte es ja so interessant. Sie bedient sich wie immer einer sehr Bildhaften und klaren Sprache, der Schreibstil fand ich sehr fesselnd und spannend. Ihre Protagonisten wirkten sehr real und lebendig.


    Schön fand ich das man hinter die einzelnen Fassaden und Masken der Personen blicken konnte, an ihren Gefühlen teilhaben durfte. Sehr schön sind die einzelnen Charaktere beschrieben. Der ganze Roman beruht ja auf einer wahren Familiengeschichte und realen Personen. Die Namen und Orte hat sie abgeändert und hat das wahre mit einigen Fiktionen gemischt. Es ist ihr eine wirklich schöne Familiensaga gelungen. Ich fiebere schon der Fortsetzung entgegen, ich möchte zu gerne Erfahren wie es mit der Familie Fennhusen und Frederike weitergeht. Wir sehen ja dann bestimmt einer neuen Zeit entgegen....


    Eine überwältigende Familengeschichte und einem dunklen Geheimnis, Intensiv und Brillant.

  • Inhaltsangabe gem. amazon.de:


    Alte Heimat


    Ostpreußen 1920: Frederike verbringt eine glückliche und unbeschwerte Kindheit auf dem Gut ihres Stiefvaters in der Nähe von Graudenz. Bis sie eines Tages erfährt, dass ihre Zukunft mehr als ungewiss ist: Ihr Erbe ist nach dem großen Krieg verloren gegangen, sie hat weder Auskommen noch Mitgift. Während ihre Freundinnen sich in Berlin vergnügen und ihre Jugend genießen, fühlt sich Frederike ausgeschlossen. Umso mehr freut sie sich über die Aufmerksamkeit des Gutsbesitzers Ax von Stieglitz. Wäre da nur nicht das beunruhigende Gefühl, dass den deutlich älteren Mann ein dunkles Geheimnis umgibt ...


    Ein berührende Familien-Saga die auf wahren Begebenheiten beruht.


    Meine Meinung:


    Was soll ich sagen. Nachdem ich Startschwierigkeiten hatte, mir ging alles zu langsam und Frederike schien mir zu reif für ihr Alter, begann ich mich auf den Roman einzulassen und las ihn langsamer. Und sie da, jetzt war ich im Roman angekommen. Ich wurde entschleunigt :-].


    Durch die bildhafte Sprache der Autorin stand ich plötzlich neben Frederike und sah den Nebel über den Weiden und roch die frische Luft. Durch den Dialekt wurden die Figuren sehr autentisch und greifbar.


    Es passiert nicht viel in diesem Roman, aber wer ein Buch zum Wohlfühlen sucht und den Alltag und Stress hinter sich lassen möchte, kann beruhigt zugreifen. Es liest sich leicht und flüssig und man könnte ewig weiterlesen.


    Eine kleine Warnung, dass Buch hat einen fiesen Cliffhänger.


    Ich werde sicherlich Band 2 und 3 der Geschichte lesen, aber erst nachdem alle Teile erschienen sind :grin


    Danke für die schöne Leserunde und das Rezensionsexemplar und Wolke


    Wegen der leichten Längen zu Anfang vergebe ich 9/10 Eulenpunkten :-]

  • Ich finde, es ist ein typisches Ulrike-Renk-Buch.


    Wieder steht eine junge Frau im Mittelpunkt (wie z.B. im ersten Australienbuch). Frederike ist die älteste Tochter und 11 Jahre, als die Geschichte mit dem Einzug auf dem Gut des Stiefvaters beginnt. Mutter und Stiefvater bemühen sich redlich, ihren Kindern die beste Erziehung angedeihen zu lassen aber vor allem die Mutter ist doch relativ gefühlskalt und vor allem daran interessiert, Freddy - und auch die anderen Mädchen - gut unter die Haube zu bringen. Die Kinder lernen auf dem Gut sehr intensiv alle Bereiche so einer großen Landwirtschaft kennen. Die Haushaltsführung, die Aufzucht und Haltung der vielen Tiere, die Ernte und noch vieles mehr. Das war interessant für mich zu Lesen und es gab immer wieder Kleinigkeiten, die ich noch nicht wusste. So etwas schätze ich an Histos sehr.


    Zwischendrinnen gab es immer wieder Phasen, die ich etwas langatmig fand. Ich weiß zwar, dass das Buch tatsächliche Personen und Geschehnisse als Hintergrund und Rahmen hat aber für meinen Geschmack hätte man so ein paar Küchenszenen weglassen können und mit der Handlung schneller voranschreiten können.


    Am Ende wird es dann nochmal spannend, da sich endlich das Geheimnis um Ax aufklärt. Danach war ich richtig sauer, dass jetzt Schluss mit dem ersten Band ist. :bonk So fiese Cliffhanger mag ich gar nicht.


    Mir geht es ähnlich wie Tweedy39. Ich bin unschlüssig, ob ich nicht gleich bis Teil 3 warte, wenn es in Teil 2 wieder so einen Abrupten Ezählstopp geben sollte. :gruebel


    Ein gutes Buch mit Luft nach oben für den Folgeband. Von mir 7 Punkte.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Ich finde, es ist ein typisches Ulrike-Renk-Buch.


    Ja, isses.


    Zitat

    Original von hollyhollunder


    Zwischendrinnen gab es immer wieder Phasen, die ich etwas langatmig fand. Ich weiß zwar, dass das Buch tatsächliche Personen und Geschehnisse als Hintergrund und Rahmen hat aber für meinen Geschmack hätte man so ein paar Küchenszenen weglassen können und mit der Handlung schneller voranschreiten können.


    Ich fürchte, ich kann nicht anders schreiben. Ich habe das schon versucht, aber dann läuft es doch wieder darauf hinaus. *schulterzuck*


    Zitat

    Original von hollyhollunder


    Am Ende wird es dann nochmal spannend, da sich endlich das Geheimnis um Ax aufklärt. Danach war ich richtig sauer, dass jetzt Schluss mit dem ersten Band ist. :bonk So fiese Cliffhanger mag ich gar nicht.


    Sorry


    Zitat

    Original von hollyhollunder
    Mir geht es ähnlich wie Tweedy39. Ich bin unschlüssig, ob ich nicht gleich bis Teil 3 warte, wenn es in Teil 2 wieder so einen Abrupten Ezählstopp geben sollte. :gruebel


    Ein gutes Buch mit Luft nach oben für den Folgeband. Von mir 7 Punkte.


    Hmmm - nun Band eins spielt in der Weimarer Republik, Band zwei während des 1000 jährigen Reichs und Band Band drei in der Nachkriegszeit.
    Band zwei hat sicherlich ein wenig mehr Tempo und mehr Ereignisse ... die Cliffhänger weiß ich noch nicht. :grin

  • Ostpreußen, 1920. In der Nähe von Graudenz wächst die elfjährige Frederike auf einem Gutshof auf. Ihre verwitwete Mutter ist in dritter Ehe mit Erik von Fennhusen verheiratet und zusammen mit ihren Halbgeschwistern Fritz und Gerta verbringt Frederike, von allen nur Freddy genannt, eine unbeschwerte Kindheit.
    Eines Tages erfährt sie, dass ihre Zukunft mehr als ungewiss ist, denn ihr Erbe ist nach dem Krieg verloren gegangen, sie hat keinerlei Mitgift oder Auskommen. Trotzdem ist sie entschlossen, das Beste aus ihrem Leben zu machen und irgendwann selbst einem großen Gutshof vorzustehen. Zusammen mit ihren Geschwistern arbeitet sie in den Ferien zuhause mit, ist sich für keine Tätigkeit zu schade und hat ein großes Herz für die Beschäftigten auf dem Gut und die Tiere.
    Ihre Mutter verspricht ihr, dass sie sich darum kümmern wird, dass Freddy später gut versorgt sein wird und schickt sie auf eine Hauswirtschaftsschule. Als Freddy 1928 zurück nach Hause kommt, trifft sie dort erneut auf den benachbarten Gutsbesitzer Ax von Stieglitz, für den sie schon als kleines Mädchen geschwärmt hat, weil er der einzige war, der sie und ihre Sorgen ernst nahm. Ob Ax der Richtige für sie ist? Denn abgesehen davon, dass er fünfzehn Jahre älter ist, scheint es noch ein anderes Geheimnis in seinem Leben zu geben.
    Und dann ist da auch noch die politische Lage, die immer schlechter wird. Wie wird die Zukunft für Ostpreußen sich entwickeln?


    Ich durfte dieses wunderbare Buch in einer Leserunde bei den Büchereulen zusammen mit der Autorin Ulrike Renk lesen. Ganz besonders interessiert hat mich die Geschichte, da meine Oma ebenfalls aus den ehemaligen deutschen Gebieten im Osten stammt und beim Lesen von "Das Lied der Störche" wurde mir bewusst, wie wenig ich eigentlich über diese Zeit Deutscher Geschichte ich weiß.
    Aber keine Sorge, es geht nicht in erster Linie um Politik. Im Vordergrund steht das Leben der Familie und besonders das von Freddy zur damaligen Zeit auf dem großen Gutshof Fennhusen. Die politische Lage damals wird zwar immer mal wieder erwähnt, ist aber sehr schön in die eigentliche Handlung eingebaut.
    Der Alltag damals wird sehr schön dargestellt, das Miteinander der Gutsfamilie und der "Leute", wie die Angestellten genannt wurden, wie wichtig ein gutes Zusammenspiel für den Betrieb war.
    Jemand aus der Leserunde sagte, das Buch entschleunigt einen so wunderbar und das kann ich nur so unterschreiben. Es passiert zwar immer wieder etwas, aber es sind mehr alltägliche Dinge und diese werden so anschaulich beschrieben von Ulrike Renk, das ich immer das Gefühl hatte, ich sei selbst auf Fennhusen, würde neben ihr auf ihrem Hengst Lorbass über die Felder reiten oder ihrer Hündin Fortuna bei der Geburt ihrer ersten Welpen beistehen. Die Beschreibung des Gefühls von Zuhause, der Gerüche des Sommers oder der Farben des Herbstes sind so authentisch, ich konnte es genau nachempfinden, wie Freddy sich fühlte.
    Auch gibt es immer mal wieder Situationen zum Schmunzeln, besonders wenn die Köchin oder der Stallknecht in ihrem Dialekt "loslejen". :grin


    Es ist schon länger her, dass mich ein Buch so berührt hat und ich mich mit einer Protagonistin so verbunden gefühlt habe.
    Ich war richtig traurig, als das Buch so plötzlich zu Ende war. Aber Ulrike Renk hat versprochen, dass es eine Fortsetzung geben wird.
    Das will ich auch sehr hoffen, denn ich muss doch wissen wie es mit "unserem Marjellchen" Freddy weitergeht wird.


    Ich kann "Das Lied der Störche" wirklich wärmstens empfehlen. Es ist eine authentische Geschichte mit viel Herz und Humor, aber ohne Kitsch.

  • Auch ich durfte Freddy mit ihren Geschwistern in Ostpreußen in den Jahren 1920 und 1928 begleiten. Man merkt, es ist die Zeit nach dem großen ersten und vor dem schrecklichen zweiten Weltkrieg. Die Menschen atmen auf und versuchen wieder ins normale Leben zurückzufinden. In den Abschnitten von 1928 spürt man bereits eine unterschwellige Angst und Besorgnis-nicht zu Unrecht, wie wir leider wissen. Freddy und ihre Geschwister merken hiervon jedoch nichts und erleben eine sorgenfreie Kindheit und Jugend, nachdem sie sich in ihrem neuen Zuhause mit ihrem neuen Stiefvater eingewöhnt haben. Es sind die normalen Alltagssorgen, an denen wir Leser teilhaben dürfen. Ein geliebtes Tier stirbt, man schließt Freundschaften und träumt von einer schönen Zukunft.
    Freddy lernt bereits 1920 Ax von Stieglitz kennen und ist von der ersten Sekunde angetan von ihm. Ax jedoch nimmt Freddy erst nach ihrer Rückkehr aus Bad Godesberg, inzwischen 19 Jahre alt, richtig wahr. Durch ihre gemeinsame Liebe zu Tieren kommen sie sich näher und lernen sich besser kennen. Doch Ax wirkt immer ein wenig melancholisch, so dass Freddy sich ihrer Gefühle nicht ganz sicher ist. Erst auf den letzten Seiten und zu einem Zeitpunkt, wo ich schon dachte, alles wird doch noch gut, erfahren wir das große Geheimnis, das Ax so zurückhaltend sein lässt....(DANKE ULRIKE :cry :cry)


    Es ist mir mit "Das Lied der Störche" genauso gegangen wie mit "Die Australierin". Am Anfang kam ich schwer in das Geschehen rein. Aber nach ein paar Seiten war es dann auch um mich geschehen und ich habe förmlich mit diesen Personen "gelebt" Ulrike Renk schafft es immer wieder, mich zu "erden" und mir bewusst zu machen, wie wichtig und auch schön Familie mit all ihrem Alltag ist. (ich habe sogar meine Mutter diese Woche 2 x angerufen - das kennt sie gar nicht :gruebel) Die Personen sind so real, das Gut so perfekt beschrieben, dass ich mittendrin war. Jemand hat geschrieben, sie habe der Köchin in die Töpfe sehen können - das ist mir genauso gegangen. Das Ende war natürlich richtig richtig fies und ich war nahe dran, das Buch in die Ecke zu pfeffern. Hab ich natürlich nicht und jetzt steht es im Regal und wartet sehnsüchtig auf die nächsten beiden Teile...Ich wäre Dir sehr dankbar liebe Ulrike, wenn Du Dich beeilen könntest....


    Von mir gibt es die vollen 10 Punkte.....

  • Ulrike Renk entführt uns nach Ostpreußen in den zwanziger Jahren. Der große Krieg ist vorbei und doch spürt man im Alltag immer noch die Auswirkungen.
    Wir begleiten Freddy und ihre Geschwister von der Ankunft auf Gut Fennhusen bis zu Freddys Hochzeit und damit ihrem endgültigen Auszug.
    Wie schon bei der Australien-Saga bezaubert das Buch durch die unaufgeregte Beschreibung des Alltags auf dem Gut. Man taucht ein in das durch die Natur gelenkte Leben eines grossen Gutsbetriebes und erlebt das kleine Glück und manchmal auch Unglück des Alltags.
    Trotzdem schafft es Ulrike Renk auch immer wieder kleine historische Details einfliessen zu lassen, derer man sich so gar nicht bewusst war. So wird einem klar, was die Abtrennung Ostpreussens durch den polnischen Korridor auf das Alltagsleben für einen Einfluss hatte. Oder aber auch die Industrialisierung in der Landwirtschaft auf das Leben der alten Gutshöfe.


    Mir sind die Protagonisten des Buches alle sehr ans Herz gewachsen, fast so als würde ich sie persönlich kennen. Von daher bin ich schon auf die weiteren Teile gespannt.


    Von mir volle Punktzahl!

  • Ulrike Renk: Das Lied der Störche. Roman, Berlin 2017, Aufbau-Verlag, ISBN 978-3-7466-3246-9, Softcover, 507 Seiten, Format: 13,1 x 4 x 20,5 cm, Buch: EUR 12,99 (D), EUR 13,40 (A), Kindle Edition: EUR 9,99.


    „Was würde aus ihr werden? Sie gehörte nicht zum Gut. Onkel Erik hatte sie zwar aufgenommen, wie auch Fritz und Gerta, aber rechtlich war er ihr nicht verpflichtet, Sie war keine von Fennhusen, sondern eine von Weidenfels. (...) Sie war eine mittellose junge Frau mit schlechten Aussichten.“ (Seite 189)


    Was man vorab wissen sollte
    DAS LIED DER STÖRCHE ist eine romanhafte Aufbereitung der Biographie einer Landadeligen aus Ostpreußen. Mit einem allzu reißerischen Plot ist also nicht zu rechnen. Wer auf haarsträubende Abenteuer steht, ist hier verkehrt. Wer jedoch gerne Einblick nimmt in das ungewöhnliche Leben eines Menschen aus einer anderen Epoche und einer Gesellschaft, die es so heute nicht mehr gibt, liegt mit dem vorliegenden Band goldrichtig.


    LeserInnen, denen die Australien-Saga der Autorin gut gefallen hat, werden auch schnell mit den Personen und Schicksalen in diesem Roman warm werden. Und wie’s so ist, wenn Ulrike Renk anfängt, sich in das Leben der Menschen zu vertiefen, die ihr als Inspiration für ihre Romanfiguren dienen: Sie fördert bei ihren Recherchen so viel hochinteressantes Material zutage, dass die Story nicht in einem einzigen Buch erzählt werden kann. Es werden mindestens zwei. Auch die Geschichte der Frederike von Weidenfels, wie die Heldin hier heißt – wer das reale Vorbild für die Figur war, erfährt man im Nachwort –, ist mit diesem Buch noch nicht abgeschlossen. Es wird eine Fortsetzung geben.


    So. Jetzt kann’s losgehen.


    Gut Fennhusen, Ostpreußen 1920
    Frederike von Weidenfels ist 11 Jahre alt, als ihre zweifach verwitwete Mutter Stefanie zum dritten Mal heiratet: Erik von Fennhusen, einen Cousin ihres zweiten Ehemann. Mit ihren Kindern aus erster und zweiter Ehe zieht sie von Potsdam auf sein Gut nach Ostpreußen. Das ist eine enorme Umstellung für Stefanie von Fennhusen. Einen Stadthaushalt verstand sie zu leiten, doch vom Leben auf einem Gutshof hat sie keine Ahnung. Ihre unverheiratete Schwägerin Edeltraut, die zusammen mit der Mamsell (Hauswirtschafterin) bisher die Geschicke des Haushalts gelenkt hat, sähe die Neue zu gerne an der Aufgabe scheitern ...


    Auch wenn diese Ehe für Stefanie eher eine Vernunftentscheidung war: Erik erweist sich als wahrer Glücksgriff. Ja, gut, manchmal hört er seinen Damen nicht richtig zu, aber er liebt die drei Kinder, die seine Frau mit in die Ehe gebracht hat, als wären es seine, und er macht auch später, als er mit Stefanie vier eigene Kinder hat, keinen Unterschied. Und das, obwohl es einen Unterschied gibt: Eriks leibliche Nachkommen sowie die seines verstorbenen Vetters haben ein Erbe zu erwarten, doch Frederike von Weidenfels aus Stefanies erster Ehe ist mittellos.


    Frederike braucht einen Plan B
    Wenn die von Fennhusens es nicht schaffen, Frederike gut zu verheiraten, wird sie ihren Lebensunterhalt auf einem fremden Gut als Hauswirtschafterin oder Gärtnerin verdienen müssen. Das Zeug dazu hat sie. Von klein auf ist sie gern „bei den Leuten“, also beim Hauspersonal, und entwickelt sehr schnell einen Blick dafür, was die Dienstboten leisten (müssen). Aus diesem Grund, und weil „Onkel Erik“ drauf besteht, dass alle (Stief-)Kinder die Arbeiten auf dem Gut von der Pike auf lernen, hat sie bald einen besseren Überblick über die Arbeitsabläufe als ihre Mutter.


    Dass sie finanziell nicht so abgesichert ist wie ihre sechs Halbgeschwister, ist dem Mädchen schon sehr früh bewusst, und das überschattet die freie und unbeschwerte Kindheit auf dem Lande.


    Häufiger Gast auf Gut Fennhusen ist der junge Gutsherr Alexander „Ax“ von Stieglitz, eine Art Ziehsohn des Hausherrn. Frederike ist elf, als sie ihm zum ersten Mal begegnet. Stattlich ist er ja und auch ganz nett, findet die Kleine, aber mit 24 schon uralt. Sie bewundert ihn ein bisschen aus der Distanz und hat ansonsten nicht viel zu tun mit ihm. Dann verlässt sie das Gut für ein paar Jahre um in Bad Godesberg auf der Gartenbauschule eine Ausbildung zu absolvieren, die sie befähigen soll, den Haushalt eines Guts zu leiten, sei es als Ehefrau oder als Mamsell.


    Gut Fennhusen, 1928
    Als die 19jährige Frederike nach ihrer Ausbildung vorübergehend aufs Gut zurückkommt, ist Ax von Stieglitz immer noch unverheiratet und häufig bei den von Fennhusens zu Gast. Jetzt, da Frederike erwachsen ist, nimmt er auch Notiz von ihr. Stefanie von Fennhusen lässt keinen Zweifel daran, dass sie eine baldige Verlobung der beiden erwartet. Frederike jedoch möchte sich noch nicht festlegen. Eine Ehe ist schließlich eine Entscheidung fürs Leben. Und sie traut ihrer Mutter nicht. Würde Stefanie nicht alles tun, um die mittellose Tochter an egal welchen Mann zu bringen, nur um die finanzielle Verantwortung los zu sein? Wie wenig die Mädchen zählen und das, was sie vom Leben erwarten, zeigt die drakonische Strafe, die Stefanie über ihre lebenslustige Tochter Gerta verhängt hat.


    Da kann die Mutter noch so schön reden: Irgendetwas stimmt nicht mit Ax von Stieglitz. Wieso ist er mit Anfang 30 noch immer ledig? Warum ist seine vorige Verlobung geplatzt? Dass das nur am Altersunterschied des Paares gelegen hat, glaubt Frederike nicht. Ihr kommen verschiedene Gerüchte zu Ohren, aber nichts wirklich Greifbares. Wie soll sie sich entscheiden, wenn er ihr einen Antrag macht? Will er das überhaupt? Und wenn aus der Verbindung mit Ax nichts wird und sich auch sonst kein Bewerber findet, was dann? Frederike „kann“ nur Haus- und Landwirtschaft, und dafür sind die Zeiten nicht gerade rosig ...


    „Upstairs, Downtairs“ in Ostpreußen
    Ich habe Frederike und ihre Geschwister sehr gerne beim Erwachsenwerden begleitet und Einblick in das Leben der ostpreußischen Gutsbesitzer und deren Personal genommen. Es ist ein bisschen so wie „Downton Abbey“ oder „Das Haus am Eaton Place“ in Ostpreußen – allerdings nicht so hochdramatisch, sondern näher am wahren Leben, weil sich der Roman ja, wie gesagt, an einer realen Biographie orientiert. Es ist wie eine kleine Zeitreise und man meint, den Ort des Geschehens sehen, riechen und schmecken zu können. Und wer noch weiß, wie der ostpreußische Dialekt klingt, hat den sofort im Ohr, sobald jemand vom Gesinde spricht. Auch wenn die Autorin es bei moderaten Anklängen belässt.


    LeserInnen, die gerade eine Diät machen, seien übrigens gewarnt ;-): Weil hier die Hauswirtschaft doch ziemlich im Mittelpunkt steht und in der Geschichte auch viel gefeiert wird, geht’s hier oft ums Kochen und Essen. Beim Lesen bekommt man unweigerlich Appetit!


    Bei Ulrike Renks Australien-Saga, die ja ebenfalls auf wahren Lebensgeschichten beruht, konnte man immer so schön googeln, was aus den Leuten geworden ist, wenn man es vor Neugier nicht bis zum nächsten Band ausgehalten hat. Hier klappt das nicht so gut, weil die Autorin die Personennamen verfremdet hat. Aber wer das Nachwort liest und dort erfährt, wer Ulrike Renk auf das Thema gebracht hat, bekommt zumindest eine Ahnung davon wie die Geschichte weitergehen könnte ...


    Die Autorin
    Ulrike Renk lebt als freie Autorin in Krefeld. Bei Aufbau Taschenbuch sind ihre Romane „Die Frau des Seidenwebers“, „Die Heilerin“, „Die Seidenmagd“ sowie die Bestseller „Die Australierin“, „Die australischen Schwestern“ und „Das Versprechen der australischen Schwestern“ erschienen. Mehr Informationen zur Autorin unter www.ulrikerenk.de

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

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  • Meine Meinung:
    „Aber manchmal muss man auf das Beste hoffen und auf das Schlimmste gefasst sein.“ (S. 176)
    Ulrike Renk hat mich auch diesmal wieder restlos begeistert, mit „Das Lied der Störche“ ist ihr ein wunderbarer Auftakt zu einer neuen Saga gelungen, dem die Fans des ersten Bandes schon jetzt entgegenfiebern werden.
    Das Cover ist wie auch wie die der Australien-Saga sehr schlicht und einfach gehalten. Mit dem Titelbild assoziiere ich automatisch Sehnsucht und ein feudales Anwesen, welches man im Hintergrund erahnen kann. Der Roman spielt in Ostpreußen in den zwanziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts und wird von der Autorin chronologisch erzählt. Der Roman beruht auf wahren Begebenheiten, die die Autorin akribisch recherchiert zu haben scheint, denn sie zeichnet ein wunderbares Sittengemälde des ostpreußischen Landadels.
    Frederike, von allen nur Freddy genannt, ist eine wunderbare Hauptfigur, die man als Leser bereits nach wenigen Seiten ins Herz geschlossen hat. Sie ist sehr reif und klug für ihr Alter, es scheint manchmal so als wenn sie die Kindheit schon komplett abgestreift hat. Dies liegt zum einen an der Zeit und zum anderen an ihrer Rolle innerhalb der Familie, sie ist die Älteste der Geschwister und die Mutter hat nun schon zum dritten Mal geheiratet.
    Die Spannung des Romans wird durch das abwechslungsreiche und gleichzeitig aufregende Leben des Guts bestimmt. Auch ist klar, dass es ein Geheimnis, ein Unheil geben wird, allerdings wird dies erst auf den letzten Seiten offenbar, sodass die Autorin hier gekonnt einen Cliffhanger eingebaut hat, der beim Leser sofort die Sehnsucht nach dem zweiten Teil weckt.
    Die Handlung des Romans ist nachvollziehbar und sehr unterhaltsam, man spielt gerne mit den Kindern der Familie oder schaut den Bediensteten bei ihrer Arbeit über die Schulter. Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt flüssig und leicht zu lesen, teilweise ist eine gute Portion Humor und Witz mit von der Partie, sodass einem beim Lesen schon mal ein Lächeln über die Lippen huscht. Erwähnenswert ist, dass die Bediensteten des Gutes den dortigen Dialekt sprechen, was ihnen eine sehr authentische Aura verleiht.
    Der Roman besticht vor allen Dingen durch seine sehr liebevollen Figuren und seine glaubwürdige Darstellung vom Leben auf dem Gut in Ostpreußen. Mein persönliches Fazit fällt sehr positiv aus, ein großartiger Roman, der traurig und schön zugleich ist, mit wunderbaren Figuren die zu Herzen gehen und einem einmaligen Setting.
    Für alle Fans historischer Romane und Familiensagas, sicherlich auch hier sind Frauen die bevorzugt angesprochene Zielgruppe. Dennoch bietet der Roman auch Männern einen sehr guten Einblick in die Zeit, von daher kann ich nur eine vollkommene Leseempfehlung aussprechen. Ich wünsche mir, dass „Das Lied der Störche“ möglichst viele Leser und Leserinnen findet, denn dieser Roman hat es wirklich verdient. Vielen Dank an Ulrike Renk, die diese Geschichte einem großen Publikum zugänglich gemacht hat.


    10/10 P.

  • Dieses Buch habe ich in einer Leserunde gelesen. Vielen Dank an Wolke und den Verlag und vielen Dank natürlich auch an die Autorin, für die Begleitung der Leserunde!


    Diese Geschichte spielt in Ostpreußen ab 1920. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht der 11 jährigen Frederike, genannt Freddy. Sie ist 11 Jahre alt, als sie mit ihrer Mutter und ihren beiden Geschwistern von Berlin auf das Gut Fennhusen in die ländliche Idylle Ostpreußens zieht.
    Im ersten Teil erleben wir mit Freddy ihre Ankunft auf Gut Fennhusen, ihre Jugend dort und lernen das Alltagsleben der Familie kennen. Der zweite Teil ab 1928 erzählt Freddys Geschichte als junge Frau.


    Ich habe das Buch wirklich genossen. Wenn jemand schnelle, actionreiche mit Intrigen gespickte Geschichten mag, wird mit diesem Buch nicht glücklich. Dieses Buch entschleunigt. Ich finde, die Autorin hat die Atmosphäre in dieser Geschichte brillant rüber gebracht. Ich hatte die Gerüche aus der Gutsküche in der Nase und konnte die unbekümmerte Leichtigkeit der Kinder im Sommer am See oder an Weihnachten nachempfinden.


    Tolle Protagonisten, eine schöne und sehr anschauliche Erzählweise und nach diesem Ciffhanger will ich natürlich unbedingt wissen, wie es weitergeht und freue mich schon auf Band 2!


    Ach ja: Auch das Cover fand ich wunderschön! :wave


    Von mir gibt es 9 Punkte

  • Auch ich habe das Buch in der Leserunde gelesen, was wieder sehr viel Spaß gemacht hat. Ich denke, auch jemand, der das Buch erst jetzt - also ohne direkte Teilnahme an der Leserunde - liest, sollte da mal reinspitzen, weil ja doch das ein oder andere an Hintergrundinfo als Schmankerl dazukommt :-)


    Für mich war, allein aus der Lektüre der Australischen Schwestern her, relativ klar, dass es sich hier nicht um ein actiongeladenes Buch handelt, fand ich aber auch sehr gut. Mir ging es auch so, dass ich durch die Entschleunigung des Buchs sehr schnell :lache im Buch und mitten in der Handlung war.


    Freddy, die aufgrund ihrer Stiefschwester-Situation irgendwie immer zwischen den Welten und seltsam an ihrer Mutter hängt, wird in dem Buch von einer Möchte-Gern-Erwachsenen zu einer wirklichen Erwachsenen. Mir fiel es am Anfang sehr schwer, sie noch als Kind zu sehen, da sie wirklich extrem viel Anwandlungen hat, die das gar nicht vermuten lassen. Aber mit etwas mehr Hintergrundwissen um die damalige Zeit und ihre ganze Lebensgeschichte wird auch das etwas greifbarer und realistisch.


    Für mich war das Buch der Grund, mich mehr über den polnischen Korridor und die gesamte ostpreußische Geschichte zu informieren. Eigentlich beängstigend, wie wenig davon aus der Schule noch hängengeblieben ist bzw. was wir da gar nicht gelernt haben :gruebel
    Denn irgendwie kenne ich viele, die in irgendeiner Weise doch "Preußen" sind :lache


    Von mir bekommt das Buch 8 von 10 Sternen. Den Abzug gibt es, weil ich mit Freddys Umgehensweise mit einer Person nicht ganz klar gekommen bin und mir das alles etwas "vermiest" hat: Ich kann mir das so einfach nicht vorstellen, bei ihrem sonstigen Verhalten.


    Ich werde aber definitiv auch Band 2 und 3 lesen und hoffe, dass sie baldbaldbald veröffentlicht werden :-)

  • Auch ich habe dieses tolle Buch gewonnen und in der Leserunde gelesen, dafür nochmals vielen Dank an Wolke und den Verlag. Ein besonderes Dankschön an Ulrike Renk für die tolle Begleitung durch die Leserunde und natürlich für die tolle Geschichte :anbet


    Ostpreußen in den 20er Jahren. Wir begleiten Freddy und ihre Familie in ihrem turbulenten und nicht immer einfachen Leben. Freddy entwickelt sich von einem Mädchen zu einer jungen Frau, die dann zum Ende dieses Buches den Mann heiratet, der sie schon als Mädchen beeindruckt hat. Leider schwebt über diesem Glück ein Schatten.


    Ich hatte sehr schöne Lesestunden mit diesem Buch und bin nun mehr als gespannt auf den nächsten Teil. Von mir bekommt dieses Buch die vollen 10 Punkte.


    Viele Grüße :wave

  • Zitat

    Original von tweedy39
    Ulrike gehe mal auf den Spoiler, linke Maustaste, alles markieren anklicken und dann kannst Du alles lesen :-)


    Danke! :knuddel


    dschaenna - dir ist aber schon klar, dass es damals die Informationen über diese Sachen, die Forschungen, überhaupt die Erkenntnisse so noch gar nicht gab?
    Es gab die Schwindsucht, es gab auch schon Sanatorien dafür und ungefähr 2000 Erklärungen, woher es kommt und wer es bekommt und wie man es behandelt.
    Es gab auch Bronchities, Astma und andere Erkrankungen dieser Art. Manche führte damals zum Tod, andere nicht.
    Wie das mit der Ansteckung war, war noch nicht wirklich erforscht. Und es gab kein Internet, keine globalen Medien - Nachrichten reisten gemächlicher damals. Auch medizinische Erkenntnisse - das galt für Erkrankte wie auch für Angehörige.