Schreibwettbewerb Dezember - Februar 2016/2017 - Kommentare

  • Specki
    Diese Geschichte ist leider komplett an mir vorbeigegangen. Wollte die Erzählerin das Gras selbst rauchen und warum erzählt sie ihrer Tochter die Fabel mit der Raupe, wenn sie ihre Tochter so liebt, wie sie ist?


    Verwandelt
    Hier musste ich sofort an meinen Umzug in meine erste, eigene Wohnung denken - lang, lang ist's her.
    Man ist zuerst noch so stolz über seine Unabhängigkeit, bevor alles selbstverständlich wird.


    Alles Gute kommt von...
    egal woher und wer, es wäre gut, wenn irgendetwas oder irgendjemand besonders verhaltensoriginelle Politiker mit Zappelphilipp Syndrom einfach umprogrammieren könnte! Tolle Geschichte.

  • Specki gefällt mir gut. Es ist unterhaltsam geschrieben und ansatzweise sogar witzig. Nur für mich leider nicht ganz nachvollziehbar. Die 16jährige Tochter erwischt ihre Mutter in ihrem Zimmer, die gerade auf der Suche nach Gras ist, dass sie beim Aufräumen im Zimmer ihrer Tochter gefunden hat. Ungeklärt ist, ob das Gras der Tochter, der Mutter oder jemand ganz anderem gehört, Kevin vielleicht. Um die Tochter von ihrem Fund abzulenken, denkt sich die Mutter spontan die Fabel mit der Raupe aus und verwirrt ihre Tochter und sich selbst. Das ist der lustige Anteil der Geschichte. Was das alles mit Verwandlung zu tun hat, kann man sich selbst zusammenbasteln, weil die Raupenfabel mit der Verwandlung in einen Schmetterling nur ein Teil der Geschichte ist, deren Thema Verwandlung sein sollte und das zählt nicht. Was hat eine Mutter, die im Zimmer ihrer Tochter Gras versteckt, das sie heimlich rauchen will, mit Verwandlung zu tun? Sorry, aber wenn das Thema Verwirrung gewesen wäre, dann hätte es besser gepasst. Wäre schön, wenn das aufgeklärt werden würde...


    Verwandelt ist leider ein wenig langweilig. Das Thema trifft die Geschichte sehr gut, für mich besser als Specki, aber die verschiedenen Szenen der Entwicklungsstufen, wie es ist, wenn man zum ersten Mal eine eigene Wohnung hat, ist jetzt nicht superspannende Unterhaltung. Allerdings wüsste ich auch nicht, wie man diese Idee anders umsetzen könnte. Schön ist, dass diese verschiedenen Stufen, die jeder mal erlebt, identifiziert und dargestellt werden. So deutlich hatte ich mir das noch nie vor Augen geführt, aber es stimmt Wort für Wort. Gut analysiert!


    Alles Gute kommt... ist mein Favorit. Als bekennender SF-Fan gefällt mir die Umsetzung der Vorgabe mit den Aliens natürlich supergut und der aktuelle Bezug mit Trump und Co ist Spitze. Volltreffer! Was würde ich jetzt für so ein bisschen Gehirnwäsche bei den richtigen äh falschen Leuten an den Hebeln der Macht tun. Die Story ist gut umgesetzt, alles wichtige in den wenigen Worten abgehandelt. Keine Widersprüche, keine weißen Flecken. Man weiß nicht gleich zu Beginn auf was das Ende hinzielt, also ist ein Spannungsbogen vorhanden.


    Zusammenfassung: Obwohl das Thema nicht schwer war, ist mir nichts Originelles eingefallen und ich habe Respekt vor den drei Schreiberlingen, die die Fahne des Schreibwettbewerbs in dieser für mich ungünstigen Zeit (Vorweihnachtsstress, Weihnachtswahn, Nachweihnachtskater) hochgehalten haben. Tschakka. Dafür haben alle drei Punkte verdient und bekommen sie ja auch.

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Heimliche Mordgelüste? ?( :rofl


    Ich? Immer. :[ :lache


    Raupen waren das erste, was mir zum Thema eingefallen ist. Neben dem hässlichen Entlein ist Raupe Nimmersatt die älteste Verwandlungsgeschichte meiner Kindheit. Aber nur das war mir zu wenig und auch ein bisschen abgedroschen.
    Inspiriert von Sebastian Fitzek, den ich zu dem Zeitpunkt gerade gelesen habe, wollte ich einen Twist einbauen. Daher noch eine Verwandlung der anderen Art: Pubertät.


    Wie das Gras jetzt in das Kinderzimmer kam, kann sich jeder selbst aussuchen.
    Ob nun selbst versteckt und nach mehreren Jahren wiederentdeckt oder von der Tochter bzw. ihrem Freund eingeschmuggelt, ich bin mit allem zufrieden.
    Egal, wem es gehört, die Mutter wird es vernichten und sich weiterhin Geschichten für ihr 'Baby' ausdenken. :-]


    (Und bevor jetzt irgendwelche Gerüchte aufkommen: Nein, ich kiffe nicht! Ich bin so schon verrückt genug... :lache)


    Ich hoffe, ich konnte alle Klarheiten beseitigen. :wave

    Viele Grüße
    Inks



    bokmal.gif


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    SuB: 48

  • Es ist schon etwas spät für Kommentare, ich weiß, aber irgendwie habe ich diesmal nicht nur den Schreibzeitraum verpeilt ... :gruebel (Zumindest Werten hab ich gestern Abend ca. 23:15 Uhr noch "pünktlich" hinbekommen ;-).)


    Trotzdem noch ein paar Worte zu den drei Geschichten (wenigstens drei - DANKE) und die Kommentare sind jetzt genauso, wie sie gestern gewesen wären. Müsst ihr mir jetzt einfach glauben. :-]


    Specki
    Die Geschichte beginnt mit einer Fabel, die ziemlich holzhammermäßig ist und deswegen nur mäßige Beigeisterung bei mir hervorrief. Aber der anschließende Dialog zwischen Mutter und Tochter reißt das wieder raus und ist für mich das Highlight der Geschichte (und des gesamten Schreibwettbewerbs). Da musste ich wirklich lachen, auf welche Gedanken Töchterchen kommt - aber so ist das Leben. :-] Auch dieser völlig unvorhersehbare Wechsel in der Geschichte hat mir gut gefallen.


    Dann kommt nochmal ein kompletter Umschwung, der für mich leider die Geschichte kaputtmacht. Mit dem letzten Absatz kann ich überhaupt nichts anfangen, den streich ich für mich.


    Verwandelt
    Tolle Idee, mit dem Erwachsenwerden eine Verwandlung zu beschreiben, die die meisten wohl schon durchgemacht haben. Und auch diese Zerrissenheit - u. a. wo ist jetzt eigentlich mein zuhause? - finde ich toll dargestellt. Nicht gefallen hat mir diese ständige, ständige, ständige Wiederholung des Themas, das nutzt sich ab und nervt irgendwann. Es gab schon mal Kritik, wenn das Thema einmal wörtlich vorkommt - damit habe ich keine Probleme. Aber bitte nicht mehr in dieser Häufigkeit. Auch ein anderer Titel hätte der Geschichte gutgetan.


    Alles Gute kommt...
    Toll geschrieben, für mich stilistisch der beste Beitrag. Allerdings fand ich ihn zu "rosarot" und irgendwie auch zu "dahinplätschernd". Mir fehlt der Überraschungsmoment, die Spannung, irgendwas. Ich konnte mir die beiden in der Zukunft auch nicht wirklich vorstellen, habe dauernd zwei Stundenten vor Mikrofiches in der Jetztzeit vor mir gesehen, von daher hatte ich Probleme, mich auf das Zukunftsszenario wirklich einzulassen.


    Ihr merkt - ich hatte weder einen Favoriten noch das Gegenteil. Ich fand alle drei Geschichten gut, aber nicht herausragend. Meine Wertung war dann eine Momententscheidung, die heute schon wieder ganz anders ausfallen hätte können. Von daher: zwei Punkte für jeden Beitrag!!!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021