Über den Autor
Sebastian Niedlich wurde 1975 in Berlin-Spandau geboren und zum Zeitpunkt seiner Geburt schriftstellerisch total unbegabt. Das änderte sich, als er lesen und schreiben lernte und seine Grundschullehrerin mit einer kreativen Geschichte und seine Mitschüler mit kreativen Comics unterhielt. Später schrieb er an Drehbüchern, bevor er auf Romane umgestiegen ist.
Kurzinhalt
Freunde sind etwas Wunderbares. Und manchmal findet man sie an den ungewöhnlichsten Orten. Martin hätte allerdings darauf verzichten können, am Sterbebett seiner Großmutter die Bekanntschaft des leibhaftigen Todes zu machen. Dieser hat sich eingefunden, um die Seele der alten Dame sicher ins Jenseits zu befördern – und ist begeistert, dass ihn endlich jemand sehen und hören kann. Für ihn steht fest: Martin und er sind dazu bestimmt, beste Freunde zu werden. Schließlich ist er ein echt netter Typ!
Und hey: Niemand kann so glaubhaft versichern, dass man weder an Langeweile, noch an einem gebrochenen Herzen sterben kann … Im Laufe der Zeit gewöhnt Martin sich daran, dass der Leibhaftige stets bei ihm auftaucht, wenn er es am wenigsten gebrauchen kann. Doch als er eine ganz besondere Frau kennenlernt, muss er sich eine entscheidende Frage stellen: Macht es überhaupt Sinn zu leben, zu lieben und nach dem Glück zu suchen, wenn am Ende doch immer der Tod wartet?
Meine Rezension
Der Tod platzt ganz plötzlich in Martins Leben: am Sterbebett seiner Großmutter. Der Tod ist ebenso erstaunt wie erfreut darüber, daß Martin ihn sehen kann. Denn ansonsten führt er ein sehr einsames „Leben“. Fortan platzt er immer wieder wie ein Überraschungsgast in Martins Dasein, doch leider nicht immer im richtigen Moment, was zu skurrilen und auch sehr lustigen Szenen führt.
Doch die permanente Anwesenheit des Todes prägt auch Martins Leben. So ist er nicht gewillt, den Tod einfach als Schicksal anzunehmen - besonders, wenn er junge Menschen weit vor "ihrer Zeit" trifft.
Nicht zuletzt auch deswegen wird Martin Arzt - und tatsächlich gelingt es ihm das eine oder andere Mal, dem Tod ein Opfer abzuringen.
Das Buch ist locker-flockig geschrieben und geizt auch nicht mit witzigen Szenen, doch der Tenor ist eigentlich ein eher nachdenklicher: kann man den Tod abwenden? Wie hoch ist der Preis, den man bezahlen muß, wenn es einem gelingt, dem Tod ein Opfer zu entreißen?
Lohnt es sich überhaupt, zu leben, wenn man weiß, daß am Ende doch der Tod steht – für viele auch noch um einiges zu früh? Oder ist es besser, aus jedem Tag das Beste zu machen, da jeder Tag schließlich auch der letzte sein könnte?
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, der Balanceakt zwischen lustiger Unterhaltung und nachdenklichen Momenten hat sich für mich genau die Waage gehalten, daber war der Tod ein oft zwar lästiger, aber manchmal auch lustiger und überraschend sympathischer Zeitgenosse.
Ich würde hier sehr gute 8 Eulenpunkte vergeben und werde mich gerne mal umschauen, was der Autor sonst noch so abgeliefert hat.
ASIN/ISBN: 3862654834 |