Klappentext
Es sollte die Reise ihres Lebens werden, das letzte Abenteuer, bevor Daniel und Laura eine Familie gründen wollten. Doch im Nachtzug durch Rumänien werden sie bestohlen und an einem entlegenen Bahnhof ausgesetzt. Mitten im Nirgendwo gelangen sie zu einem verfallenen Haus. Was sie darin entdecken, lässt ihr Blut gefrieren …
Zurück in London schwören sie sich, dass sie niemals darüber reden werden, was in jener Nacht passiert ist. Doch das Erlebte ist zu schrecklich, um es zu vergessen. Schlimmer noch: Das Grauen scheint ihnen dicht auf den Fersen zu sein. In Daniels Wohnung wird eingebrochen, Freunde sterben auf mysteriöse Weise. Und damit fängt der Albtraum gerade erst an.
Der Autor
Mark Edwards ist ein Meister des psychologischen Thrillers. Er ist beeinflusst durch Autoren wie Stephen King, Ira Levin, Ruth Rendell, Ian McEwan, Val McDermid und Donna Tartt.
Zurzeit ist er hauptberuflich als Schriftsteller tätig. Davor hat er zum Beispiel Kundenbeschwerden bei einer Eisenbahngesellschaft angenommen, Englisch in Japan gelehrt und auch als Marketing-Direktor gearbeitet.
Er lebt mit seiner Freundin, drei Kindern und einer Katze in den West Midlands.
Ich habe wirkich selten einen derartigen spannenden und atmosphärischen Anfang gelesen.
Daniel und Laura aus London nehmen sich eine Auszeit, bevor sie sich ernsthaft mit der Familienplanung auseinandersetzen wollen. Sie haben eine herrliche Zeit, reisen durch Frankreich und Spanien. Nun sind sie im Zug in Rumänien. Daniel versäumt es, einen Schlafwagen zu buchen. So müssen sie im Großraumabteil Platz nehmen und kommen mit einem anderen Pärchen ins Gespräch. Diese raten den beiden müden Reisenden, einfach in einem unbesetzten Schlafabteil ein paar Stunden zu schlafen, sie würden sie beizeiten wecken, wenn Kontrollen kämen. Doch das geht gründlich schief, Daniel und Laura müssen nach dem unsanften Wecken durch rumänische Beamte feststellen, das ihre Pässe und Fahrkarten verschwunden sind. Zusammen mit Alina, der weiblichen Häfte des rumänischen Parchens, werden sie nachts mitten im nirgendwo auf einem einsamen Bahnhof als vermutete Schwarzfahrer ausgesetzt von den Beamten.
Die drei stehen ratlos und etwas verängstigt auf dem unheimlichen Bahnhof. Als auch noch wilde Hunde auftauchen, beschließen sie, den Gleisen zur nächsten Stadt zu folgen. Als unterwegs Alina einem menschliches Bedürfnis folgen und kurz hinter ein paar Büschen verschwinden will, beginnt es erst richtig gruslig zu werden. Denn Alina kommt nicht wieder. Daniel und Laura finden einen ihrer Stiefel und folgen trotz ihrer Angst einem Pfad in den Wald. Dort finden sie ein Haus. Und was sie dort sehen, wird ihr Leben auf immer verändern.
Diese erste Episode ist unglaublich gruslig und spannend aufgebaut. Man erfährt er später, nach und nach, was die beiden Engländer dort erlebten. Die Geschichte springt erstmal 3 Monate vor. Daniel und Laura haben sich ziemlich verändert. Laura hat beschlossen, sich von Daniel zu trennen. Irgendetwas ist damals in dem Wald vorgefallen, was sie nicht mehr mit ihrem bisherigen Leben weitermachen lassen kann. Daniel ist am Boden zerstört und versteht es nicht. Dann geschehen immer mehr sonderbare Dinge. Dunkle Gestalten, ein Einbruch, evtl. ein Mordversuch, eine schöne rätselhafte Rumänin. Als dann der erste Tote zu beklagen ist, bekommt Daniel langsam das Gefühl, das ihnen mehr als nur ein Gespenst aus Rumänien gefolgt ist.
Der Autor baut seine Geschichte sehr geschickt auf. Alleine der Ort Rumänien weckt Gedanken an gruslige Schlösser und Graf Dracula. Das Laura zudem an Geiser glaubt und auch schon mit ein (oder vielleicht auch zwei) in Kontakt war, lässt einen schnell in Richtung Geistergeschichte denken. Aber die Geschichte bekommt rasch die Kurve und schon bald erweist sich, das lebendige Menschen, Gier und Bosheit schuld an allem sind. Das ist in sich schlüssig, nimmt dieser so stimmungsvoll und gruslig beginnenden und lange mit diesem unterschwelligen Übersinnlichen spielenden Story aber auch ein wenig den Grusel und die unheimliche Grundstimmung. Auch wenn einige der Handlungen schaurig genug sind.
Insgesamt ist „Dir auf der Spur“ ein solider Thriller, der lange damit spielt, ob etwas Übernatürliches vorgeht oder nicht. Lange rätseln wir als Leser mit, was Daniel und Laura in dem Haus sahen und was sie dort taten. Es löst sich im Laufe der Story alles auf. In Erinnerung bleiben wird mir auf jeden Fall der sehr gut gemachte Beginn. Der Autor kann sehr gut Atmosphäre erschaffen. Ich hoffe, das tut er bald wieder und etwas konsequenter bis zum Schluss.