Klappentext lt.amazon.de
Seit einer fehlgeschlagenen Festnahme vor vierzehn Jahren wird der Serienkiller Laxley Doherty vergeblich von der Polizei gesucht. Jetzt muss Gordon Grand, langjähriger Fahndungsleiter, auf einer Polizeikonferenz hilflos mit ansehen, wie die Akte des »Schlächters von Plymouth« offiziell geschlossen wird. Am nächsten Tag jedoch wird in London ausgerechnet die Leiche Dohertys gefunden. Erneut taucht Grand in die Ermittlungen und die Abgründe des Serienmörders ein. Je größer Grands Obsession für den Fall Doherty wird, desto näher kommt er seinen eigenen Dämonen, die im Nebel auf ihn lauern.
Zum Autor
Maximilian Seese, geboren 1994 in Bad Hersfeld, absolvierte sein Abitur im Jahr 2013 und studiert seither an der Georg-August-Universität Göttingen Kulturanthropologie und Philosophie. Seine große Leidenschaft gilt der Literatur und den Worten – geschrieben oder gesprochen. »Was der Nebel verbirgt« ist sein Debüt als Krimi-Autor.
Meine Meinung
Dies ist das Debüt von Maximilian Seese und ich muss sagen, es kann sich sehen bzw. lesen lassen.
Gleich auf den ersten Seiten ist man mitten drin im Geschehen.
Der Prolog beginnt im Jahr 2002 mit einem Polizeieinsatz im Moor und dieser soll nicht ohne Folgen bleiben. Sehr spannend geschrieben und bildlich so ausgearbeitet, das ich dachte, ich wäre im Moor mit dabei und würde auch so langsam und atemlos darin versinken. Zudem wird hier die Vorgeschichte etwas erzählt, so das man weiß, wieso, weshalb und warum sich die Einheit im Dartmoor National Park in Gefahr begibt.
Dann gibt es einen Sprung und man ist im Heute angekommen. Gordon Grant war damals noch im Sondereinsatzkommando und wäre fast im Moor umgekommen, nun hat er die Karriereleiter erklommen, ist Chief Superintendent, aber der Doherty-Fall hat ihn in die ganzen 14 Jahren nicht losgelassen. Grant ist 54 Jahre alt, aber immer noch topfit und wenn er sich einmal an etwas fest gebissen hat, lässt er so schnell nicht mehr los, bis zur Klärung. Ein echt cooler Protagonist, dem ich noch einige spannende und spektakuläre Fälle zutraue. Am Besten mit seinem Body, dem Profiler Sean Bradock.
Die Figuren sind alle gut ausgearbeitet, selbst wenn sie nur kurz am Rande erwähnt werden, erfährt man doch einiges. Der Thriller besteht zum allergrößten Teil aus der Ermittlungsarbeit, aber ab und zu bekommt man kleine Einblicke in das Privatleben und in die Gedankenwelt.
Manche Beschreibungen sind mir etwas zu kleinlich und zu detailverliebt beschrieben, aber das tut der Spannung keinen Abbruch, bis zu den letzten Seiten, wo dann ausführlich alles auf- und erklärt wird. Das wirkte dann wiederum für mich etwas hölzern und konstruiert, so wie mit dem erhobenem Zeigefinger erklärt.
Wer aber actionreiche Storys liebt, kommt hier voll auf seine Kosten: Morde, viele Leichen, Erpressung, Überfälle, Korruption, Schusswechsel, wilde Verfolgungsjagden zu Fuß und mit dem Auto. Das kommt dem Stile eines amerikanischen Thrillers schon recht nahe und ich musste mir oftmals wieder ins Gedächtnis rufen, das ja eigentlich alles in England spielt und die Story von einem deutschen Autor stammt.
Alles in allem: Ein lesenswerter Thriller und ich hoffe auf weitere Bücher mit Gordon Grand.