Inhalltsangabe:
»Zurück in Berlin« Ein großer verschollener Nachkriegsroman Zwischen Stunde null und Wirtschaftswunder: Ein jüdischer Exilant kehrt nach Berlin zurück, um sich seiner Vergangenheit zu stellen. In der zerstörten, doch lebendigen Stadt erwartet ihn eine Aufgabe, mit der er nicht im Geringsten gerechnet hat. Der Londoner Eric Devon heißt eigentlich Erich Dalburg und wuchs in Berlin-Grunewald auf. Während des Zweiten Weltkriegs musste der junge jüdische Widerständler alles zurücklassen. Nur seine Frau Nora, eine Britin, und eine befreundete amerikanische Journalistin wissen von seinen deutschen Wurzeln. Sie überzeugen ihn, gemeinsam nach Berlin zu fahren. Zögerlich lässt sich Eric auf die Reise ein, und schon bald stehen die drei vor seinem Elternhaus. Bewohnt wird es von einer Tante, die Eric für mitschuldig am Tod seines Vaters hält. Doch er muss sein Bild von der Vergangenheit revidieren und sich eigene Fehler eingestehen. Geschenkt wird ihm ein neuer Anfang dort, wo er ihn am wenigsten erwartet hätte: in seiner Familie, in Berlin. »Welch eine Reise in die Zeit: dieser amerikanische Blick auf das westliche wie östliche Berlin der späten 50er Jahre. So aufmerksam und klug, dass uns unsere eigene Geschichte zwischen Trümmer- und Wirtschaftswunderzeit mit ihren Nöten, Freuden und Möglichkeiten neu entgegenkommt. Frisch. Jenseits der deutschen Klischees. Bereichernd. Ein Gewinn.« Ulrike Draesner
Zum Autor
Verna B. Carleton, geb. 1914 in New Hampshire (USA), heiratete in Mexiko – mit Frida Kahlo und Diego Rivera als Trauzeugen. Während des Zweiten Weltkrieges verkehrte sie in den Künstlerkreisen der deutschen Exilanten und schloss Freundschaft mit Anna Seghers und Egon Erwin Kisch. Sie schrieb Artikel u.a. für Saturday Evening Post, The New Yorker und Collier’s Weekly. In ihrer Wahlheimat Paris lernte sie Sylvia Beach und viele Persönlichkeiten des literarischen Lebens kennen. Bis zu ihrem Tod 1967 war sie eine enge Vertraute Gisèle Freunds, mit der sie 1957 nach Deutschland reiste. „Zurück in Berlin“ war ihr erster Roman.
Meine Meinung:
Die Autorin Verena B. Carleton, hat mit ihrem Debüt Roman „ Zurück in Berlin“,1959 einen grandioses historisches Dokument geschaffen. Ich bin dem Aufbau-Verlag sehr Dankbar das man ihn wieder ausgegraben und zu neuem Leben erweckt hat. Es wäre eine Sünde und Schande wäre er verschollen geblieben. Sehr schön fand ich auch den Anhang von Ulrike Draesner, die noch einmal auf die Geschichte eingeht. Auch ihr meinen Dank. Ich fand den Roman sehr spannend, informativ, aufrüttelnd und mitreißend. Er trägt für mich teilweise sehr Autobiografische Züge, sie hat ihn ihrer Freundin Sophie und ihren Freunden gewidmet. Ihr Schreibstil und Sprache ist sehr flüssig, Bildhaft, kraftvoll und klar. Für mich ist das Buch ein Zeitzeuge der damaligen Zeit, die Zeiten vor , während und nach dem 2. Weltkrieg. Dem Naziregime, Terror der SS, die Konzentrationslager, die Verfolgung der Juden und dem Wirtschaftswunder nach dem Krieg. Sehr schön hat sie die einzelnen Protagonisten gezeichnet, ebenso deren Charaktere und Emotionen kommen gut rüber. Beim Lesen wurde man zum Teil der Geschichte und bekam Einblick in viele verletze und verwundete Seelen.
Es geht um den deutschen Eric Dahlburg der sich seit seiner Flucht nach London Devon nennt. Seinen Alten Namen hat er abgelegt. Er möchte Brite sein, britischer geht es wirklich nicht mehr bei ihm. Seine Vergangenheit hat er verdrängt und vergraben. Ausgerechnet auf einer Seereise lernen Eric und seine Frau Nora sie die Amerikanische Journalistin kennen. Eine Enge Freundschaft entsteht zwischen den dreien. Seine Schuldgefühle und innere Zerrissenheit, weil er vor den Nazis mit seiner Mutter geflohen ist, belasten ihn schwer. Immer ist da das Gefühl seine Angehörigen im Stich gelassen zu haben, sein Vater starb im Gefängnis, was aus dem Rest der Familie geworden ist liegt im dunkeln. Haben sie den Terror und das Naziregime überlebt, das alles frisst an Eric Seele.
Die beiden Frauen schaffen es endlich ihn zu überzeugen sich seiner Vergangenheit zustellen und mit ihnen nach Berlin zu reisen, um sich auf Spurensuche nach Familienmitgliedern zu begeben.
Nora, ist es die im Telefonbuch seine Tante Rosie in Berlin findet.Eine Interessante Reise beginnt hier, wir begleiten sie durch das Berlin das zerbombt wurde und im Aufbau ist wieder eine blühende Metropole zu werden. Erleben das Wirtschaftswunder, lernen die bezaubernde Tante Rosie kennen,
Die ganz anders ist als Eric sie in Erinnerung hatte, sein Groll gegen sie ist unbegründet gewesen, das entdeckt er erst jetzt. Da ist auch noch Käthe seine Cousine die auch einiges schreckliche erlebt hat. Alte Emotionen und Erinnerungen kochen hoch, besonders aufwühlend fand ich die Briefe von Eric Vater, der er im Gefängnis schrieb, und die Tante Rosie für ihn aufbewahrte. Auch begleiten wir sie zu traurige Stätten, wie Bergen-Belsen. Sehr schön kamen in der Geschichte die Seelen und Psychen der einzelnen zum tragen. Jeder von ihnen hat etwas verdrängt. Wird Eric sich mit seiner Vergangenheit versöhnen und noch mehr Menschen finden die ihm wichtig waren? War seine Reise nicht umsonst ?
„ Ein grandioser Roman mit tiefem Einblicken in die Menschliche Seele „
Danke das man ihn wieder entdeckt hat, man sollte ihn unbedingt lesen, sonst hat man etwas versäumt „