Jane Austen und ihr literarisches Umfeld (LR-Sammelfred )

  • Alles klar :wave


    Machen wir es doch so, wenn ihr ein Buch für die Liste habt -> erwähnt es kurz, dann setze ich es drauf ohne nachfragen.


    Alle anderen Bücher bleiben als Lesetipps für den Einzelnen stehen.

  • Liebe Leserunde,


    Diesmal schaff ich das Teilnehmen an einer Leserunde leider immer noch nicht-aus Zeitgründen leider-muss zur Zeit lernen für eine Klausur und der Stoff ist komplexer als ich gedacht habe. :write
    Nichtsdestotrotz werde ich mir eure Leserunde auch gerne mal zwischendurch anschauen, weil ich das Buch ganz toll finde , und gespannt bin ob es wirklich so gut ist, wie ich denke:).


    Wünsche Euch viel Spass und Erfolg am Lesen!


    Magnolie

    "Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene."
    (Carl Hillty)

  • Mal einen Film bis zur nächsten JA-Leserunde? Hört sich ganz gut an.


    Film: Jane Austen's Love and Friendship


    Kurzbeschreibung bei amazon:



    Nachdem Gerüchte über eine verhängnisvolle Affäre mit einem verheirateten Mann überhandnehmen, zieht sich die verwitwete Lady Susan Vernon (Kate Beckinsale) auf den Landsitz ihres Schwagers Charles Vernon (Justin Edwards) zurück. Die clevere, wie bezaubernde Lady Susan fackelt nicht lange: Sie möchte einen wohlhabenden Ehemann für sich und hat dabei schon jemanden ins Auge gefasst. Den überaus gutaussehenden Bruder ihrer verhassten Schwägerin Catherine (Emma Greenwell), Reginald DeCourcy (Xavier Samuel). Doch dann droht ausgerechnet Lady Susans lästige Tochter Frederica (Morfydd Clark), die Pläne ihrer durchtriebenen Mutter zu durchkreuzen. Die beste Lösung scheint, auch für sie einen annehmbaren Heiratspartner zu finden. Zum Glück hat Lady Susan in Alicia Johnson (Chloë Sevigny) eine Verbündete, die ihr loyal zur Seite steht, obwohl deren Ehemann (Stephen Fry) Lady Susan längst Hausverbot erteilt hat.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Mal einen Film bis zur nächsten JA-Leserunde? Hört sich ganz gut an.


    Film: Jane Austen's Love and Friendship


    Den habe ich mir kürzlich angesehen und war ganz angetan davon. Allerdings muß ich den nochmals gucken, um jede Feinheit zu verstehen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Durch das Lesen des Buches von Charlie Lovett - Jane Austens Geheimnis (das Buch hat mir übrigens sehr gut gefallen) ist mir erst aufgefallen wie gross da die Unterschiede der Übersetzungen sind von "Stolz und Vorurteil" und ich fiel ehrlich gesagt aus allen Wolken, das wusste ich nicht, dass die Wortwahl derart unterschiedlich sein kann.


    Bsp.


    Zitat

    Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass ein Junggeselle, der ein beachtliches Vermögen besitzt, zu seinem Glück nur noch einer Frau bedarf.


    Zitat

    Es ist eine allgemein anerkannte Tatsache, dass ein alleinstehender Mann im Besitz eines hübschen Vermögens angeblich nichts dringenderes braucht als eine Frau.


    Zitat

    Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass ein Junggeselle von ansehnlichem Vermögen zwingend auf der Suche nach einer Ehefrau ist.


    Ich habe bisher immer die übersetzte Ausgabe von Karin von Schwab gelesen und rätsle nun, gibt es bessere Übersetzungen resp. welche Übersetzung bevorzugt ihr?

  • Übersetungen können ganz schön variieren. Deswegen bin ich gerade bei JA dazu übergegangen, das Original zu lesen. Wobei es dort schon je nach Auflage Unterschiede gibt. Ich habe mal ein uraltes auf einem Flohmarkt gekauft - noch schön mit th-Endung.

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    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Faraday
    welche Übersetzung bevorzugt ihr?


    Schwierige, aber interessante Frage! Ich glaube gelesen habe ich eine Ausgabe mit der zweiten Formulierung, die kommt mir sehr bekannt vor. Da empfinde ich aber das Wort "angeblich" als unpassend. Am harmonischsten fände ich wohl: "Es ist eine allgemein anerkannte Tatsache, dass ein alleinstehender Mann, der ein beachtliches Vermögen besitzt, zu seinem Glück nur noch einer Frau bedarf." ;-)


    Edit: Übersetzung Nr. 3 hat natürlich einen ganz anderen Sinn. (Einen, den ich vom Gefühl als nicht so passend empfinde.) Aber an diejenigen, die eine englische Ausgabe besitzen: welcher kommt denn dem Original am nächsten?

  • Wobei Junggeselle eher dem damaligen Sprachgebrauch zuzuordnen wäre. Mir ist nicht bekannt, dass damals von Alleinstehenden geredet wurde.
    Junggeselle oder eine unverheiratete Frau.

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    Wendy Wasserstein

  • Ich habe noch eine Übersetzung zur Auswahl


    Zitat

    Es ist eine allgemein anerkannte Tatsache, dass ein alleinstehender Mann im Besitz eines hübschen Vermögens nichts dringender braucht als eine Frau.


    Übersetzung von Ursula und Christian Grawe, Reclam Verlag


    Alle meine deutschen JA-Ausgaben sind von diesen beiden Übersetzern.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • @ SiCollier


    Das klingt aber wirklich gut! Nah am Original, ordentliches Deutsch und mit der Prise Humor, die auch JA so gern in ihre Formulierungen packt. Wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, werde ich mal meine Ausgaben im Regal checken und ggf. um Grawe ergänzen. Wenn sie nicht schon da stehen. :-)

  • Ich finde die dritte Übersetzung suggeriert, dass der Junggeselle sucht (d.h. suchen will), aber die anderen beiden teilen mit, dass ein Junggeselle "suchen sollte" bzw. die Gesellschaft der Meinung ist, dass ein gut betuchter Junggeselle eine Frau braucht, egal wie dieser das sieht. Englisch spreche ich nicht besonders gut, aber ich habe den Eindruck "must be in want of a wife" ist auch eher ein "er bedarf einer Ehefrau" als, dass es seinen persönlichen Willen ausdrückt.


    Die Übersetzung von Ursula und Christian Grawe gefällt mir auch gut. Wenn das Wort "Junggeselle" damals gebräuchlicher war, ist das natürlich ein Argument für diese Wortwahl - wenn man Authentizität wahren möchte - mir persönlich erscheint das Wort jedoch moderner. Ich kenne mich mit der Sprache damals aber nicht aus, deswegen vertraue ich dir da, Lesebiene. Spannend wie sehr einen das Gefühl trügt. :-)

  • Als ich mich seinerzeit, als ich nämlich eine deutsche Ausgabe suchte, über die Übersetzungen informiert habe, ist mir mehrfach begegnet, daß die von Ursula und Christian Grawe die beste sei. Außerdem, soweit ich weiß, ist das das einzige Übersetzerpaar (bzw. Übersetzer überhaupt), das alle JA-Romane ins Deutsche übertragen hat (Verlagsangabe). D. h. ich war mir recht sicher, alle Romane "wie aus einem Guß" zu bekommen.


    Das Buch habe ich gerade entdeckt:


    Jane Austen. 100 Seiten- Christian Grawe


    Jane Austens Romane gehören zu den meistgelesenen Klassikern der englischen Literatur. Ihre Geschichten über die amourösen Verwicklungen der englischen Gentry, die sie mit viel Herz, aber auch mit ihrem ganz eigenen Sinn für Humor und Ironie erzählt, begeistern immer wieder neue Leserinnen und Leser.
    Christian Grawe begegnete Jane Austens Romanen vor bald 50 Jahren zum ersten Mal: Es war der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft. Die Übersetzungen, die er zusammen mit seiner Frau Ursula vorgelegt hat, haben zu Austens Popularität im deutschsprachigen Raum wesentlich beigetragen. Er hat mehrere Bücher über sie geschrieben und ist einer der besten deutschsprachigen Kenner von Leben und Werk.
    Seine Begeisterung für diese außergewöhnliche Schriftstellerin möchte er in diesem schmalen Band weitergeben. Entstanden ist eine ganz persönliche Einführung in Jane Austens Leben, die Zeit, in der sie gelebt, und die Welt, die sie in ihren Romanen erschaffen hat.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • In "The Annotated Pride and Prejudice: A Revised and Expanded Edition" liest man als Kommentar zum ersten Satz, daß dieser zwei Hauptzwecke erfüllt: zum Einen weist er auf das zentrale Thema des Romans hin, nämlich die Heirat zusammen mit deren finanziellen Aspekten, zum Anderen führt er in den ironischen Stil des Buches ein, da der Leser bemerkt, daß es die alleinstehende Frau ("single woman") in der Gesellschaft ist, die in der Tat auf der Suche ist nach bzw. Bedarf hat an einem wohlhabenden Mann.


    Letztlich ist es auch eine sehr persönliche Sache, welche Übersetzung man vorzieht. Ich habe vor längerer Zeit für
    - J. R. R. Tolkien "Der Herr der Ringe"
    - Selma Lagerlöf "Gösta Berling"
    - Fjodor M. Dostojewski "Die Dämonen"
    alte und neue Übersetzungen verglichen und bin für mich in allen drei Fällen zu dem Urteil gekommen, daß ich die bisherigen (bewährten) Übersetzungen eindeutig vorziehe und um die neuen einen großen Bogen mache. Auch wenn, gerade im Fall Dostojewski, die neue von Swetlana Geier über den grünen Klee gelobt wurde - ich konnte damit überhaupt nichts anfangen.


    Wichtig ist letztlich doch, daß der Inhalt des originalen Textes im Deutschen zutreffend wiedergegeben wird. Was nicht immer gleichbedeutend mit wörtlicher Übersetzung sein kann bzw. muß.



    The Annotated Pride and Prejudice: A Revised and Expanded Edition - Jane Austen


    The first-ever fully annotated edition of one of the most beloved novels in the world is a sheer delight for Jane Austen fans. Here is the complete text of Pride and Prejudice with thousands of annotations on facing pages.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • In der aktuellen LR zu "Geliebte Jane" wurde mehrfach der Wunsch geäußert, "Tom Jones" (steht auch auf unserer Liste) zu lesen. Ich wäre auch dabei, wenn der Termin paßt. Nur das ist eben das Problem: der Termin. Aus dem Stegreif fiele mir da - bitte nicht erschrecken - Februar 2018 ein. Denn das Buch hat um die 1.200 Seiten, im Oktober kommt der "Nachsommer" (je nach Ausgabe auch 600 bis zu 800 Seiten), und im November möchte ich eigentlich einen "dicken Russen" lesen, so daß ich da kein so dickes Buch mehr unter bekomme. Auch hatten wir für Herbst ja eine Wiederaufnahme von "Stolz und Vorurteil" ins Auge gefaßt (das Buch kann man gar nicht oft genug lesen :grin).


    Wie sieht das bei euch mit dem "Tom Jones" terminlich so aus? :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    In der aktuellen LR zu "Geliebte Jane" wurde mehrfach der Wunsch geäußert, "Tom Jones" (steht auch auf unserer Liste) zu lesen. Ich wäre auch dabei, wenn der Termin paßt. Nur das ist eben das Problem: der Termin. Aus dem Stegreif fiele mir da - bitte nicht erschrecken - Februar 2018 ein. Denn das Buch hat um die 1.200 Seiten, im Oktober kommt der "Nachsommer" (je nach Ausgabe auch 600 bis zu 800 Seiten), und im November möchte ich eigentlich einen "dicken Russen" lesen, so daß ich da kein so dickes Buch mehr unter bekomme. Auch hatten wir für Herbst ja eine Wiederaufnahme von "Stolz und Vorurteil" ins Auge gefaßt (das Buch kann man gar nicht oft genug lesen :grin).


    Wie sieht das bei euch mit dem "Tom Jones" terminlich so aus? :wave


    Februar 18 hätte ich noch Zeit. :grin Das Jahr geht so schnell zu Ende, ein paar LR sind schon geplant und im Dezember möchte ich weihnachtliches lesen. Januar möchte ich erst einmal einiges aufräumen (Schreibtisch, Kleiderschrank und sonstige Schränke).

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein