Englischer Originaltitel: The Last One
Klappentext
Zwölf Kandidaten, eine Survival-Show, nur einer kann gewinnen – wenn alle anderen aufgeben. Aber dann geschieht, was keiner planen konnte: etwas TÖDLICHES.
Eine junge Frau allein in der Wildnis – eigentlich sollte es nur ein Abenteuer werden. Doch aus diesem Albtraum wird niemand mehr erwachen.
Tief in einem felsigen Waldgebiet beginnt die Fernseh-Show: mit zwölf Frauen und Männern, die sorgfältig gecastet wurden, um den Zuschauern etwas zu bieten. Schon bei den ersten Gruppenaufgaben geraten einige Teilnehmer an ihre Grenzen – Orientierungsläufe, Lager bauen, Nahrung finden. Allianzen werden geschmiedet, Konflikte brechen auf, die Prüfungen werden härter und perfider. Und bald muss sich jeder Kandidat ganz allein zu seiner großen Einzel-Challenge aufmachen. Doch keiner ahnt, welch tödliche Gefahr bereits in das Überlebens-Spiel eingebrochen ist.
Autoren
Alexandra Oliva kennt sich in der Wildnis aus: Sie wuchs in einem kleinen Ort in den Adirondack Mountains auf, ist viel in der Natur unterwegs und hat Survival-Trainings absolviert. An der renommierten Yale-Universität hat sie einen Bachelor in Geschichte gemacht und an der New School University in New York kreatives Schreiben studiert. Ihr Debüt-Thriller ›Survive – Du bist allein‹ wurde auf Anhieb zu einem internationalen Bestseller und erscheint in über 25 Ländern. Alexandra Oliva lebt mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Hund Codex im Nordwesten der USA am Pazifik.
Ich bin mir ein wenig unsicher, in welches Genre dieses Buch fällt. Für mich ist es eine Dystopie, auch SF hatte ich überlegt. Bei amazon wird es aber in der Rubrik Krimi und Thriller geführt. Deswegen stelle ich es hier ein, obwohl es definitv kein Krimi ist und ein Thriller nur bedingt. Denn die "tödliche Gefahr", die im Klappentext erwähnt wird, ist etwas ganz anderes, als ein Thrillerleser erwarten würde.
Dieses Buch ist eine ungewöhnliche Mischung. Es geht zum einen um diese TV-Show. Die 12 Teilnehmer müssen Survival-Tests in der Wildnis bestehen, mal als Team, mal alleine. Die Hauptfigur ist Sam bzw. Zoo, denn alle Teilnehmer haben vom Fernsehteam Spitznamen bekommen. Die Sache mit den Echtnamen und Spitznamen ist etwas verwirrend. Untereinander benennen sie sich mit ihren richtigen Namen, aber sobald aus der allgemeinen Sicht, also der Sicht der Zuschauer erzählt wird, werden sie nur noch bei ihren Spitznamen genannt. Aber zum Glück sind alle Figuren in den Innencovern mit beiden Namen kurz skizziert. Da musste ich gelegentlich mal nachschauen, obwohl man schon bald die jeweilige Person anhand ihrer Charaktereigenschaften erkennen kann.
Aber das Buch hat noch ein anderes Hauptthema. Eine Katastrophe, die passiert, während Zoo durch den Wald läuft und ihre Hinweise und Anweisungen sucht.
Es gibt zwei Erzählebenen. Eine spielt in der Zeit, in der Zoo alleine unterwegs ist. Sie ist auf ihrer Einzelchallange und eigentlich ziemlich am Ende. Da sie lange im Wald unterwegs ist, bekommt sie wenig mit von der Aussenwelt, ihr Kameramann ist verschwunden und auch sonst hat sie keinen Kontakt. Sie war auch eine Weile krank. Auch da hat sich niemand um sie gekümmert. Trotzdem ist sie sich sicher, das das alles Teil der Show ist. Als sie auf ihrer Wanderung in bewohntes Gebiet gelangt, sieht sie nur verlassene Häuser. Sie interpretiert sie als Attrappen, die Teil ihrer Challange sind. Herumliegende Körper sind für sie gutgemachte Puppen.
Die zweite Erzählebene zeigt uns, allgemeiner gehalten, wie die TV-Serie begann und wie die Anfangsaufgaben bewältigt wurden. Da kann man als Leser ein wenig über Survivalmethoden lernen. Also jedenfalls ich, die bisher auch nicht wußte, wie man einen Kompass richtig hält.
Das Buch war für mich am Anfang etwas verwirrend. Man ist sogleich mitten drin. Die Erzählweise ist etwas trocken und distanziert. Die Figurenzeichnung fand ich allerdings sehr gelungen. Zu Zoos Beweggründen, an dieser Show teilzunehmen, erfährt man nach und nach mehr. Sie verschließt bewusst die Augen vor gewissen Dingen, auch vor der Realität, die sich ihr prasentiert, als sie die verlassenen Häuser sieht. Aber wer kommt auch schon auf die Idee, das auf einmal etwas so unvorstellbares passiert sein soll. Sie ist voll konzentriert darauf, stark zu bleiben und bloss nicht aufzugeben.
Ich war in der ersten Hälfte nicht wirklich begeistert. Zwar las sich das ganze trotz des etwas eigenen Schreibstils recht flüssig. Zuerst fand ich die Ebene, die die Anfänge der TV-Show behandelte, interessanter. Zoos Dickköpfigkeit und ihr wahnhaftes Festhalten an die Idee dieser Show empfand ich eine ganze Weile als etwas anstrengend. Aber nach und nach, je mehr man mit ihr weitergeht, wurde das Buch doch zunehmend packender und im letzten Drittel auch bewegend. Im Nachhinein ist es in doch sehr intensives Buch gewesen. Ich emfinde die Grundidee immer noch sehr merkwürdig, aber irgendwie hat es mich doch gepackt. Dies ist gewiss kein Buch für jeden, am besten sollte man mal eine Leseprobe lesen. Ich fand es im Nachhinein gesehen aber recht gut und ungewöhnlich, deswegen von mir 8 Punkte.