Verraten - Florian Schwiecker

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Luk Krieger ist Agent einer geheimen Spezialeinheit zur Terrorbekämpfung. Als im Zentrum von Berlin eine Bombe explodiert und ihn beinahe in den Tod reißt, nimmt er gemeinsam mit der Polizistin Anna Cole die Ermittlungen auf. Alles deutet zunächst auf einen islamistischen Anschlag hin. Doch dann gibt es neue Spuren und Krieger schwört sich, die Verantwortlichen zur Strecke zu bringen. Im Kampf gegen Korruption und Machtmissbrauch riskiert er nicht nur sein eigenes Leben ...


    über den Autor (gem. Amazon)
    1972 in Kiel geboren ist Florian Schwiecker ab 1983 in West-Berlin aufgewachsen, wo er viele Jahre als Strafverteidiger gearbeitet hat. Im Rahmen seiner Tätigkeit hat er auch immer wieder Polizisten vertreten und so ein gutes Netzwerk im Rahmen der Sicherheitsbehörden aufbauen können. Er kennt daher die Welt des Verbrechens und der Ermittlungsbehörden aus erster Hand.


    Nach seinem Wechsel in die Wirtschaft hat er ab 2009 für drei Jahre einen Geschäftsbereich eines internationalen Konzerns in Nordamerika geleitet, wo er engen Kontakt zu Mitgliedern von Militär- und Sicherheitsbehörden aufgebaut hat.
    Zu dieser Zeit, entstand dann auch der Plot zu "Verraten", der seinen Ursprung in den Geschehnissen rund um den arabischen Frühling hatte.


    Um die rein fiktive Geschichte in ihren Abläufen so nahe wie möglich an der Realität zu halten, hat Schwiecker seine Recherche auf die Welt der Finanz und Politik ausgedehnt und dabei Einblick in Informationen nehmen können, die der Öffentlichkeit so nie zugänglich werden. Entstanden ist eine Geschichte, bei der der Leser nie wissen kann, wo die Fakten enden und die Fiktion beginnt.


    meine Meinung
    Mitten auf dem Kurfürstendamm in Berlin explodieren in einem Café zwei Bomben. Agent Luk Krieger, der sich im Café mit einem Informanten treffen wollte, kommt knapp mit dem Leben davon. Hatte es der Attentäter auf ihn abgesehen oder ist doch alles nur großer Zufall? Wer steckt hinter dem Anschlag?


    "Verraten" war mein erster Thriller von Florian Schwiecker und wird auch mein letzter sein. Denn der Autor hat so viel Leidenschaft beim Erzählen wie ich beim Mandarinen schälen. Da kann auch die Story um einen Agenten in Deutschland nichts retten.


    Die Geschichte beginnt im wahrsten Sinne des Wortes mit einem Paukenschlag. Florian Schwiecker wirft seine Leser mitten in einen Bombenanschlag und lässt sie, wie seine Hauptfigur Luk Krieger, verwirrt und desorientiert zurück. Die Idee zum Einstieg hat mir super gefallen und ich hatte mich schon im Vorfeld sehr auf die Lektüre gefreut. Doch mit jeder Seite mehr merkte ich, dass der Autor bestimmt vieles super kann, nur eines nicht: erzählen.


    Denn obwohl der Anschlag mitten in der Hauptstadt stattfindet, es massig Opfer gibt, empfand ich bei den Beschreibungen gar nichts. Florian Schwiecker schaffte es nicht, Atmosphäre aufzubauen und mich mit den Opfern gemeinsam leiden zu lassen. Noch bevor ich wusste, wo ich bin, war auch schon die Action da. Ich mag es rasant, doch das war für mich eher mit dem Holzhammer und dem gesamten Zaun erschlagen. Das wäre noch nicht so schlimm gewesen, wenn es danach wenigstens spannend weitergegangen wäre.


    Doch da wurde ich ebenso enttäuscht. Luk Krieger wird als DER Über-Agent dargestellt. Das ist okay und würde passen, wenn eben das Gesamtwerk stimmig wäre. Doch das ist es nicht. Die Erzählweise von Schwiecker erinnerte mich großteilig an einen Schulaufsatz: hölzern, statisch, nicht packend. Er beschrieb die Handlungen exakt so, wie man sie durchführen würde. Emotionen, Spannung, Abwechslung? Leider Fehlanzeige.


    Und so flog dieses Buch nach gut 50 Seiten in die Ecke. Ich konnte es einfach nicht lesen. Echt schade, denn es hätte so viel aus der Geschichte gemacht werden können.


    Fazit: ich fühle mich verraten! Keine Empfehlung.