Wenn ich dich nicht erfunden hätte - Julia Dibbern [ab 14 Jahren]

  • Wenn ich dich nicht erfunden hätte
    Julia Dibbern


    350 Seiten
    Klappbroschur, 12,90€
    Kindle 3,99€
    ink rebels


    Liebe Eulen,
    ich sage es vorab: Ich bin vermutlich nicht ganz objektiv in meiner Beurteilung, denn die Autorin ist meine Verlagskollegin, ich bewundere sie seit Jahren für ihre Kinder- und Familien-Sachbücher und zuletzt habe ich im Lektorat an dem Titel mitgearbeitet.
    Ich möchte ihn euch trotzdem gern vorstellen, weil ich mich noch gut erinnere, vor wie vielen Hürden Debütautorinnen stehen. Und weil das Buch euch emotional genau so treffen wird wie mich.


    Klappentext:
    "Alles davor ließ sich irgendwie noch logisch erklären – aber das hier?! Konnte man wirklich einen Menschen … erschaffen? Einfach dadurch, dass man sich ihn ausdachte? Und der lief dann quicklebendig durch die Gegend?"


    Endlich achtzehn!
    Leo ist aufgeregt, aber bester Dinge, als sie fürs Studium allein nach Hamburg zieht. Doch die Unabhängigkeit stellt sich als gar nicht so einfach heraus, denn plötzlich muss Leo mit einem Biotop im Badezimmer und dem vermeintlichen Hammermörder als Nachbarn klarkommen.
    Und dann trifft sie auch noch auf Loris, was nur halb so kompliziert wäre, hätte sie nicht das Gefühl, ihn längst in- und auswendig zu kennen: aus den Geschichten, die sie schreibt, seit sie einen Stift halten kann.
    Doch wie ist das zu erklären? Kann es Seelenverwandtschaft wirklich geben?
    Und … wie soll sie mit den Seiten von Loris umgehen, die sie nicht erfunden hat – den dunklen Seiten?


    My 5 cents:
    Julia Dibbern schreibt hier ein Buch wie aus dem Leben. Leo, verträumt, voller Fantasie, aber ein wenig schüchtern und voller Angst, anzuecken, zieht in ihre erste eigene Wohnung in Hamburg und erlebt ein Chaos, das einen vermutlich nicht nur dann umhaut, wenn man gerade zum ersten Mal aus dem liebevollen Nest der Familie flattert. Man weiß nicht recht, ob man lachen oder mitleiden soll, wenn der Hammermörder klopft oder sich Leos Bad in ein Feuchtbiotop verwandelt. Wer schon mal versucht hat , in der Stadt billig zu wohnen, wird alles wiedererkennen.
    Auf der Suche nach einem trockenen Zimmer lernt sie Loris kennen. D.h. eigentlich kannte sie ihn schon früher ... denn Loris ist der Held aller Geschichten, die Leo schreibt ...
    Loris ist nicht nur schön und reich - Loris lebt auf den ersten Blick ein Leben wie ein Feuerwerk. Er kann sich nehmen, was er will, ein Lächeln reicht. Unsicherheiten scheint er nicht zu kennen, und worauf Loris Lust hat - ein Kurztrip ans Meer? Frühstücken in Stockholm? - das tut er einfach. Ach, ich wäre auch gern mitgefahren :)


    Ich habe Leo mit einem Gefühl durchs Buch begleitet, als wäre sie eine liebgewonnene Freundin. Eine, die in etwas Dummes stolpert, als sie gerade glaubt, ihr Glück gefunden zu haben. Ich hatte dieses Gefühl, sie warnen zu müssen - obwohl ich zugleich wusste, dass keine Warnung der Welt etwas nützen würde. Und obwohl ich trotz aller Vernunft im Kopf an ihrer Stelle ähnlic gehandelt hätte, denn mit 18 ist das Herz noch verdammt stark im Vergleich zur Vernunft und der Traum, man könnte mit genug Willen und Liebe alles schaffen und jeden retten ist noch lange nicht ausgeträumt.


    Na ja, Kurzform: Ich möchte euch dieses Buch ans Herz legen, wenn ihr nach einem Buch sucht, was euch (mit)fühlen lässt - und zwar die ganze Palette an Emotionen. Ihr werdet lachen, schwer schlucken, wütend, besorgt und erleichtert sein.

  • Klappentext:
    Endlich achtzehn!
    Leo ist aufgeregt, aber bester Dinge, als sie fürs Studium allein nach Hamburg zieht. Doch die Unabhängigkeit stellt sich als gar nicht so einfach heraus, denn plötzlich muss Leo mit einem Biotop im Badezimmer und dem vermeintlichen Hammermörder als Nachbarn klarkommen.
    Und dann trifft sie auch noch auf Loris, was nur halb so kompliziert wäre, hätte sie nicht das Gefühl, ihn längst in- und auswendig zu kennen: aus den Geschichten, die sie schreibt, seit sie einen Stift halten kann.
    Doch wie ist das zu erklären? Kann es Seelenverwandtschaft wirklich geben?
    Und … wie soll sie mit den Seiten von Loris umgehen, die sie nicht erfunden hat – den dunklen Seiten?


    Die Autorin:
    Julia Dibbern schreibt Sachbücher und Romane. Als Nachhaltigkeitsjournalistin schlägt sie in ihren Büchern und Vorträgen den Bogen zwischen Familienleben und Planetenglück. Sie lebt mit ihrer Familie vor den Toren Hamburgs.


    Meine Meinung:
    Eleonore - Leo genannt - wagt einen entscheidenden Schritt im Leben. Sie ist 18, zieht nach Hamburg, in eine recht verwahrloste Gegend, mit einer Wohnung, in der sich vermutlich nur Kakerlaken wohlfühlen würden, und will endlich unabhängig sein. Zumal ihr Schwarm nun auch in dieser Stadt wohnen soll und sie dort studieren will.
    Doch in Hamburg angekommen, hilft das Schönreden der Bruchbude, in der sie nun leben soll, nichts mehr. Welch ein Glück, dass sie auf den geheimnisvollen Loris trifft, der ihr ganz selbstlos anbietet, ein Zimmer in dem Haus zu bewohnen, das gerade saniert wird. Und wie es der Zufall will, scheint sie ihn zu kennen. Aus ihren Geschichten, die sie schreibt. Er scheint der Akteur zu sein, den sie sich immer mit abgewandelten Namen vorgestellt hat.
    Gibt es so etwas wie Seelenverwandtschaft? Oder bildet sie sich das alles nur ein? Während sie sich langsam in den gutaussehenden, aber sehr rebellischen Loris verliebt, merkt sie nicht, dass sie in einen dunklen Strudel gezogen wird. Denn Loris ist nicht nur anziehend, sondern er zieht sie auch noch in dunkle Tiefen hinab, dorthin, wo es bald kein Licht mehr für sie gibt.


    "Wenn ich dich nicht erfunden hätte" ist ein realistisches Jugendbuch aus der Feder von Julia Dibbern. Mit viel Fingerspitzengefühl erzählt sie die Geschichte von Leo und Loris, die kein knallbunter Roman voller Geigen und schwülstigen Liebeserklärungen ist. Man ahnt schon früh, dass das alles vielleicht nicht gut enden kann und ist gespannt, wie sich die Geschichte der beiden entwickeln wird.


    Leo ist mit ihren 18 Jahren oft zu gutherzig und recht naiv. Natürlich kann man das junge Alter anführen, aber sie redet sich viel zu viel schön, wodurch mal als Leser ihr gern mal ins Gewissen reden möchte. Ihre Freundin Miriam hingegen ist da eher die Realistin, die nicht mit ihrer Meinung geizt. Ich mochte sie sehr.
    Mit Loris bin ich gleich zu Anfang nicht warm geworden. Solche Typen, die sich für obercool halten und denken, dass sich die Welt um sie dreht, sind mir suspekt. Es gibt viele Menschen, die es nicht leicht im Leben haben und trotzdem sich nicht so fallen lassen und andere ausnutzen.


    Der Schreibstil ist herrlich locker leicht und jugendlich frisch, sodass man nur durch die Seiten fliegt.
    Die Autorin hat auf interessante Weise gezeigt, wie leicht man dorthin geraten kann, wo man ohne diesen Menschen nie hingekommen wäre - und das aus Liebe.


    8 Punkte.

  • Klappentext:
    Endlich achtzehn!
    Leo ist aufgeregt, aber bester Dinge, als sie fürs Studium allein nach Hamburg zieht. Doch die Unabhängigkeit stellt sich als gar nicht so einfach heraus, denn plötzlich muss Leo mit einem Biotop im Badezimmer und dem vermeintlichen Hammermörder als Nachbarn klarkommen.
    Und dann trifft sie auch noch auf Loris, was nur halb so kompliziert wäre, hätte sie nicht das Gefühl, ihn längst in- und auswendig zu kennen: aus den Geschichten, die sie schreibt, seit sie einen Stift halten kann.
    Doch wie ist das zu erklären? Kann es Seelenverwandtschaft wirklich geben?
    Und … wie soll sie mit den Seiten von Loris umgehen, die sie nicht erfunden hat – den dunklen Seiten?


    Inhalt
    Nach der Schule beginnt das Leben! Und bei Leo heißt das: Studium in Hamburg. Die Stadt, von der ihr langjähriger Schwarm immer wieder erzählt hat. Doch anstatt auf ihn trifft Leo auf Loris, dessen Leben weitaus komplizierter ist, als es auf den ersten Blick erscheint. Nun hat Leo nicht nur mit dem Erwachsenwerden zu kämpfen, sondern auch mit Liebe, Schicksal, Studium und Freundschaft.


    Eigene Meinung
    Julia Dibbern's Buch liest sich sehr flüssig und ich wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte von Leo und Loris ist weitaus komplizierter, als man sie aus dem Klappentext erahnen kann und fesselt den Leser. Wie bei einem tragischen Unfall will man nicht weggucken, als Leo sich mehr und mehr ins Unglück stürzt. Gleichzeitig erschafft Julia Dibbern mit Leos Freundin Miri eine Person, die sich jeder als Freundin nur wünschen kann. Das Buch berichtet in erschreckend realistischer Weise von den Vorstellungen vom perfekten Freund; von der rosaroten Brille, der wir irgendwie alle im Leben ausgeliefert sind; von der Macht der Freundschaft und von der Wichtigkeit von guten Freunden.
    Es gibt kein perfektes Rezept fürs Erwachsenwerden, aber Erfahrungen gehören dazu. Gute und auch schlechte. Und so fiebert der Leser mit, wie Leo erwachsen wird und fühlt sich selbst in die eigene Jugend zurückversetzt.
    Das ganze ist sehr realitätsnah geschrieben, so dass ich ab und zu das Gefühl hatte, gerne ins Buch springen zu wollen und den Leuten Ratschläge zu geben (aber das hat dann Miri für mich übernommen).
    Alles in allem ein absolut empfehlenswertes Buch, das ich bestimmt nicht nur einmal lesen werde!

  • Als erstes möchte ich mich bei Julia Dibbern und ink rebels bedanken, für die Möglichkeit dieses Buch lesen zu dürfen.
    Schon alleine das Cover spricht mich an, es gefällt mir sehr gut. Mir hat das Buch gut gefallen.


    Leo kommt nach Hamburg um zu studieren, ein wenig schüchtern, ein wenig naiv zieht sie in ihre eigene Wohnung, wobei sich die Wohnung eher als Horror Loch betiteln lässt. Doch dann läuft ihr ein junger Mann über den Weg, den sie in ihren Geschichten, die sie seit Jahren schreibt, erschaffen hat. Geht das? Sie fühlt sich sofort zu ihm hingezogen und lässt sich auf ein Abenteuer ein. Ich möchte nicht zuviel verraten, aber ihr werdet mit dem Buch Lachen, Weinen, euch Schütteln und Mitleiden und -leben. Ein wirklich schönes Jugendbuch, was ich nicht nur den jungen Lesern ans Herz legen möchte. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen, sodass ich das Buch innerhalb des Wochenendes "leider" gelesen habe. Gerne hätte ich Leo noch ein wenig begleitet.


    Von mir gibt es gute neun Eulenpunkte und eine klare Leseempfehlung.

  • Zitat

    Original von Firefly
    Vielen, vielen herzlichen Dank für eure schönen Rezensionen und eure Teilnahme an der kuscheligen kleinen Privatleserunde. Es war und ist mir ein sehr großes Vergnügen.


    Ein herzliches Dankeschön zurück, dass du uns ermöglicht hast, deine Geschichte hier mit dir zusammen zu lesen. Sorry, dass es bei mir ein wenig länger gedauert hat. Das lag nicht an der Geschichte, sondern an meiner zeitlichen (Fehl-)Planung.


    Leo ist ein behütetes Kleinstadtmädchen, das gerne Geschichten schreibt und Horn in einem Orchester spielt. Sie hat ihr Abi gemacht, geht nach Hamburg um zu studieren und träumt nebenbei von einer Beziehung mit einem tollen Typen. So weit so normal. Ein Wohnungsdesaster gibt dieser normalen Ausgangslage einen Kick in eine völlig andere Richtung. Leo lernt Loris kennen, einen gut aussehenden Bad Boy, der raucht und trinkt und sich um die Renovierung eines Mietshauses seiner Eltern kümmert, in dem er gleichzeitig wohnt.


    Die Umstände bewirken, dass sie ein Zimmer in einer der leeren Wohnungen in diesem Haus bezieht und damit nimmt die Liebesgeschichte ihren Lauf. So weit so normal, aber leider hat Leo sich unwissentlich einen ganz "schweren Brocken" als Liebsten auserkoren. Als sie ihn näher kennenlernt, glaubt sie eine besondere Verbundenheit mit ihm zu haben, die über das übliche hinaus geht und will Loris vor seinen schlechten Angewohnheiten beschützen, ihn retten. Dabei macht sie einige ziemlich unschöne Erfahrungen. Glücklicherweise hat Leo gute Freunde, an die sie sich wenden kann, wenn sie am Boden ist, aber irgendwann trifft sie eine Entscheidung.


    "Wenn ich dich nicht erfunden hätte" ist die Geschichte über das Leos Erwachsenwerden, über die erste Liebe, Herzschmerz und über ein paar Wahrheiten des Lebens. Julia Dibbern ist es gelungen all das in Worte zu fassen, ohne dass es schwülstig, rosarot, belehrend oder unglaubwürdig würde. Die Figuren bleiben ihren Charakteren treu und die Geschichte entwickelt sich folgerichtig. Es ist immer ausreichend Spannung vorhanden, dass man wissen will, wie es nun weitergeht. Auch wenn man keine 18 mehr ist, bleibt die Geschichte interessant, da man sich in mehrere Perspektiven hinein versetzen kann. Manches bleibt am Ende zwar offen, aber ich bewerte das positiv, weil der/die Leser/in seine/ihre eigenen Schlüsse ziehen darf.


    Edit fügt noch hinzu, dass diese Geschichte 9 Punkte von mir bekommen hat, weil sie nachwirkt, auch wenn man die letzte Seite gelesen hat.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Suzann ()

  • Auch ich habe das Buch in der Lr lesen dürfen. Vielen Dank nochmal an die Autorin, auch für das Beantworten der Fragen.


    Eigene Meinung:
    Ich bin etwas zwiegespalten.
    Das Buch liest sich gut weg, der Schreibstil ist flüssig zu lesen und an die Zielgruppe (14) angepasst.
    Aufgrund des titels und des Klappentext bin ich leider mit anderen Erwartungen an das Buch herangegangen und wurde deshalb etwas enttäuscht. Zuviel will ich nicht verraten, aber wer etwas Paranormales/Fantastisches möchte, sollte lieber zu was Anderem greifen.


    Über die Charaktere hat die Autorin sich viele Gedanken gemacht, mir persönlich ging Leo iwann auf die Nerven.
    Ja, mit 18 und verliebt macht man dumme Sachen, aber teilweise soooo naiv war mir dann doch too much.
    Bösewicht Loris dagegen hat mir sehr gut gefallen.Ja, total unsympathisch, dabei aber glaubwürdig. Der war iwie echt, ein echtes Arschloch.
    Ich weiß nihct warum, vll weil ich ja als Leser mehr wusste, als Leo, aber die Gefühle der Beiden sind leider nicht bei mir angekommen.
    Alles was die Zwei unternehmen, sei es noch so romantisch, zb zusammen wegfahren, endet iwie schlecht.


    Klappentext/Titel haben sich natürlich auch aufgelöst, war mir zu wenig, ja schon fast unglaubwürdig.



    Fazit:
    6/10 Punkte
    Für die Altersgruppe geeignet