Misterioso von Arne Dahl

  • Ich habe den Krimi gestern fertig gelesen und bin doch etwas ernüchtert. Meiner Meinung nach ist dies ein durchschnittliches Erstwerk des Krimiautoren Arne Dahl. Folgende Punkte haben mich nicht überzeugt:


    Es ist Arne Dahl nicht gelungen mir die Hauptdarsteller des A-Gruppe insbesondere Paul Hjelm näher zu bringen. Ich als Leser konnte zu keiner Person eine "Beziehung" aufbauen. Insbesondere da es sich um das erste Buch einer mehrteiligen Reihe handelt wäre es wichtig gewesen, dass ich mich mit den Hauptprotagonisten identifizieren kann, mich in sie hineinversetzen und ihre Gefühle und Gedanken nachvollziehen kann.


    Die Schreibweise empfand ich als etwas trocken und eintönig. Spannung ist bei mir nur während den letzten vierzig Seiten, als es um die Auflösung des Falles ging, aufgekommen. Der Versuch das Ganze mit etwas Gesellschaftskritik und Erotik/Sex aufzupeppen wirkte auf mich künstlich, gewollt und etwas platt. Der Plot / die Story ist meiner Meinung nach in Ordnung mehr aber auch nicht.


    Fazit: Arne Dahl ist es mit seinem Erstling leider nicht gelungen mich für seine weiteren Bücher rund um die A-Gruppe zu begeistern und ich gebe dem Buch 6 von 10 Punkte. Allerdings habe ich gelesen das er für das 3. und 4. Buch rund um die A-Gruppe den Deutschen Krimipreis erhalten hat. Kann es sein das Arne Dahl sich im fortlauf dieser Serie gesteigert hat? Vielleicht kann ein Eule etwas dazu sagen.

  • Wegen der Leseprobe bei vorablesen habe ich dann doch mal mit dem ersten Band der Serie angefangen - mal schauen, ob es etwas für mich ist, da ich nicht so der Fan von skandinavischen Krimis bin, Läckberg ausgenommen. Es hat mir gefallen, von ein paar Längen mal abgesehn, so dass ich bestimmt auch noch weitere Bücher von der A-Gruppe lesen werde, hier kann ich mich ja mal in aller Ruhe an der Reihenfolge halten.


    Das Buch hat schon einige Längen, denn es wird auch teilweise sehr ausführlich über wirtschaftliche Zusammenhänge und die russisch-estnische Mafia berichtet. Für mich sind das Thema, wo ich innerlich einfach abschalte, die interessieren mich nicht und da kann ich mich auch nicht mehr konzentrieren. Entgegengesetzt dieser Ausführlichkeit kommen die einzelnen Personen dann natürlich leider zu kurz, man lernt sie zwar kennen, aber meistens nur sehr oberflächlich. Ich gehe aber mal davon aus, dass es in den weiteren Bänden schon mehr in die Tiefe geht. Das Hauptaugenmerk in diesem Buch ist ja auch auf den Fall gelegt, und da es das erste einer Reihe ist, war das auch so in Ordnung.


    Manches fand ich auch absolut unpassend, der sexuelle Teil war einfach fehl am Platz. Da wurden gefühllos und roh Situationen berichtet, das hat mich sogar etwas abgestossen und man hätte darauf auch wirklich verzichten können.


    Auf jeden Fall habe ich eine Menge über die Bankenkrise und den Mimerorden gelernt, auch wenn es hier immer noch etwas mysteriös blieb - passend zum Titel :grin.


    LG
    Patty

  • Nachdem ich vor einiger Zeit "Totenmesse" (der 7. Fall des A-Teams) gelesen habe, kam jetzt der Beginn der Serie an die Reihe. Das Buch beginnt etwas zäh, nach den Anlaufschwierigkeiten allerdings entwickelt es eine Sogwirkung und wird richtig spannend. An einigen Stellen schweift mir Dahl zwar zu sehr ab, dafür ist es aber sehr interessant, über die Anfänge dieses tollen Teams zu lesen, wenngleich die Charakterisierungen nur sehr vage ausfallen. Den Schreibstil von Dahl mag ich sehr, wie ich insgesamt eine Schwäche für skandinavische Krimiserien habe. Ich werde mit der Zeit auf jeden Fall auch noch die restlichen Teile lesen.

  • Da ich grundsätzlich immer mit dem ersten Band einer Reihe anfange war
    auch Misterioso mein erstes Buch von Arne Dahl. Ich fand das Buch sehr flüssig und spannend geschrieben und die Charaktere sind einem sehr schnell
    ans Herz gewachsen. Das A-Team ist sehr sympatisch und ich werde bald den zweiten Band lesen.

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Der Auftakt zu Arne Dahls Reihe um die A – Gruppe mit den Sonderermittlern Paul Hjelm und Kerstin Holm, „Misterioso“ ist sehr gelungen.
    Dahls Schreibstil finde ich wirklich sehr gut und durch einige witzige Passagen wird die ganze Handlung um einen Serienmord erst unterhaltsam und lebendig.
    Trotz einiger zäheren Teile war doch genug Spannung in der Geschichte enthalten.
    Durch verschiedene Handlungsstränge, welche Dahl bis zum Ende perfekt und stimmig verbindet, bleibt die Neugier des Lesers erhalten und dieser wird weiterhin an die Geschichte gebannt. Auch gewinnt man beim Lesen gute und auch zahlreiche Einblick ins Privatleben der Ermittler. Der Leser kann sich dadurch gut mit den verschiedenen Charakteren identifizieren und erfährt etwas über die Gefühle und Probleme der einzelnen Personen.
    Letztendlich wirkt alles sehr glaubwürdig. Ein guter, unterhaltsamer Kriminalroman.


    4 von 5 Sternen.

  • So da ich mit Totenmesse angefangen habe, habe ich mir schnell den ersten Teil zugelegt und habe ihn dann gestern beendet.


    Anre Dahl ist für mich ein guter Krimiautor. Er hat ein Konstrukt aufgebaut, welches mir sehr gut gefallen hat und es macht Lust auf mehr. Den Weg zur Auflösung hat er einfach gut gestrickt. Ich finde, dass er das A - Team richtig gut beschrieben hat und einem die einzelnen Charaktere richtig ans Herz gewachsen sind.


    Von mir gibt es für diesen Teil 8 von 10 Punkten.

  • Nachdem ich mich seit Jahren um Dahl herumdrücke und ständig Seitenhiebe erhalte, dass ich mich DOCH ENDLICH MAL mit dem guten Mann beschäftigen soll, habe ich dem vor Kurzem endlich nachgegeben. Ich muss dazu sagen, dass ich allgemein kein großer Freund des skandinavischen Krimis bin, da ich - kriminalistische Präzisionsarbeit hin oder her - vielfach den Schwung, den Biss und die Intensität eines Mordes vermisse und mich viele skandinavische Kriminalautoren schlichtweg zu Tode langweilen. Besonders wenn derartige Kriminalgeschichten als Thriller bezeichnet werden. Im Prinzip habe ich deshalb nie damit gerechnet, dass Dahl sich großartig von anderen Autoren, wie etwa Nesbø abzuheben weiß, mit denen ich es bereits erfolglos versucht habe.


    Deshalb war ich am Beginn von Misterioso durchaus überrascht, denn den Einstieg fand ich wirklich gelungen. Auch wenn mir zunächst schleierhaft war, was die Aktion in der Ausländerbehörde mit der auf dem Klappentext beschriebenen Mordserie zu tun hat, gefiel mir besonders auch der Hauptcharakter Paul Hjelm. Ich fand den Kerl durchaus sympathisch und als Hauptfigur gut gewählt und eingeleitet.
    Nach dem ersten kleinen Höhepunkt flachte die Geschichte etwas ab (und noch immer war von der im Klappentext beschriebenen Geschichte nicht das Geringste zu erahnen - falsch gedruckt?), aber ich hatte ja von Anfang an nicht damit gerechnet um die skandinavische Ermittlungssorgfalt rum zu kommen. Zu meinem Lieblingskriminalautoren wurde Dahl deshalb nicht, allerdings war ich vom Gesamtpaket doch überrascht (ich will nicht sagen, dass ich Schlimmeres erwartet habe *hust*) und ich mochte die Geschichte in ihrer Gesamtheit. Nach wie vor enthält das Buch für meinen Geschmack viel zu viel Geplänkel, Familiennichtigkeiten und ich bin auch kein Freund dieser aufgepauschten Erotikszenen, die mir einen Charakter nicht im Geringsten näher bringen. Ich finde sie in derartiger Intensität eher befremdlich (um nicht zu sagen: zu viel des Guten). Aber die Mordserie an sich, die Hintergründe derselben und die reinen Ermittlungen an und für sich fand ich gut zu Papier gebracht und selbst für einen skandinavischen Krimigegner wie mich durchaus überzeugend.


    Ein persönliches Problem hatte ich bei Misterioso mit der doch recht großen Charakteranzahl. Da es eine Reihe ist, würde sich meine erste Verwirrung sicherlich mit der Zeit legen, aber allgemein ist mein Namensgedächtnis schon mit gewöhnlichen deutschen Namen recht schnell überfordert und überhitzt bei den doch teils für meine Augen und Ohren recht sonderbaren schwedischen Namen recht gerne. Dann bringe ich prinzipiell alles durcheinander, kann mich nicht mehr erinnern, wer wer ist und wer was getan und gesagt hat. Aber wie gesagt, das ist ein persönliches Problem.


    Alles in allem habe ich dem guten Herrn Dahl 8 Punkte gegeben, was vor allen Dingen meiner Überraschung zu verdanken ist und seinem durchaus angenehmen Schreibstil.
    Ob ich jedoch die folgenden Bände auch in die Hand nehmen werde, steht noch in den Sternen. Vielleicht, wenn ich eine sehr geduldige Phase habe ;)

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Erfolglose Versuche mit Nesbø? Arne Dahl hebt sich von ihm ab?


    Na, da bin ich ja gespannt. Mein erster Nesbø wartet noch.


    Aber hier geht es nun um Misterioso von Arne Dahl. Mein erstes Buch von ihm.


    Das Buch gefiel mir recht gut. Ich musste mich beim lesen schon etwas anstrengen, kein Nebenbeibuch. Der Einstieg in die Geschichte, Paul Hjelm wird dem Leser nahe gebracht. Nach einer Geiselnahme in der Ausländerbehörde, ist der Polizist der "Held" der Medien. Aber intern wird sein Alleingang nicht begrüßt. Die Ironie des Schicksals schlägt zu und Hjelm wird zur A-Gruppe mit besonderen Befugnissen berufen, um dem "Machtmörder" das Handwerk zu legen. In der A-Gruppe finden verschiedenste Charaktere zueinander. Eine tolle Zusammenstellung und schöne Zeichnung der Akteure, meiner Meinung nicht zu viele und überschaubar. Die Krimihandlung fand ich schon sehr verzwickt - über den Mimerorden, Golfclubs, Wirtschaftsvorständen, Jazzmusik bis hin zur Mafia.


    Jazz ist nicht meine Musik, aber ich habe gleich im Internet Misterioso angehört :-)


    Doch, ich kann mir sehr gut vorstellen auch den nächsten Band zu lesen. 8 Punkte von mir! :wave

  • Ich hatte bereits die vier Folgebände gelesen und habe nun endlich Band 1 der Rihe um die A-Gruppe gelesen. Da ich die Figuren alle schon kannte, hat es sich für mich teilweise gezogen. Auch die kleine Mystifizierung, die ich bei Andeutungen zum ersten Fall in den Folgebänden gespürt habe gegenüber dem ersten Fall, habe ich beim Lesen leider nicht gespürt. Dahl scheint sich mit den Bänden gesteigert zu haben. Den Fll hätte ich mir etwas spannender gewünscht.


    Alles in Allem aber ein schönes Buch, man sollte es jedoch zu Beginn der Reihe lesen, da es ein wahrer Einstieg in die A- Gruppe ist. Im Nachhinein kommt es nicht mehr so gut.