Einhandklatschen in Kioto - Jay McInerney

  • Rowohlt
    Broschiert: 284 Seiten


    Übersetzt von Nikolaus Hansen


    Kurzbeschreibung:
    Der junge Amerikaner Christopher Ransom will in Japan mit Hilfe der fernöstlichen Weisheiten zu sich selbst finden. Statt dessen gerät er in die Schußlinie sowohl östlicher als auch westlicher Finsterlinge.


    Über den Autor:
    Jay McInerney, geboren 1955, gehörte im New York der Achtzigerjahre unter anderem mit Bret E. Ellis zum "brat pack", einer Gruppe junger wilder und glamouröser Erfolgsautoren. Neben seiner Arbeit als Schriftsteller schreibt McInerney für das "New York Magazine", den "Guardian Weekly" und den "Corriere della Serra". Er lebt in New York City.


    Über den Übersetzer:
    Nikolaus Hansen, 1951 in Hamburg geboren, umsegelte von 1973 bis 1975 die Welt. Er arbeitete als Übersetzer und Lektor und war viele Jahre Verleger, u.a. von Rowohlt und marebuch. Er ist Mitinitiator und künstlerischer Leiter des »Harbour Front Literaturfestivals« in Hamburg und übersetzt seit vielen Jahren u.a. Edward St Aubyn und Joseph Conrad aus dem Englischen.


    Mein Eindruck:
    Dieser schon 1985 geschriebene Roman erzählt auf lakonisch trockene Art von US-Amerikanern in Kioto, Japan. Christopher Ransom ist dort, um sich in Karate zu vervollkommnen und fühlt sich auch mit der japanischen Lebensart wohl, obwohl er von japanischen Teenagern schon mal mit Keih Richards verwechselt wird. Der Roman spielt Mitte der siebziger Jahre! Sprache und Verhalten der Figuren sind zeittypisch. Daher wirkt der Roman aus heutiger Zeit gelesen manchmal etwas komisch.


    Der originelle Romantitel gefällt mir schon weniger gut, als ich bemerkt hatte, dass der Originaltitel schlicht “Ransom” heißt, nach dem Namen der Hauptfigur. Da frage ich mich, warum der Verlag sich so einen ausgefallenen Titel ausgesucht hat.


    Ransom hat einen Konkurrenten, der ebenfalls Ami ist und sich auch dementsprechend wild aufführt, der aggressive DeVito.


    Kioto ist eine besondere Stadt, weil sie im Krieg nicht so stark bombardiert wurde wie z.B. Osaka. Daher wirkt die Stadt wie in alten Zeiten.
    Die Karate-Passagen sind auch sehr gut und detailliert beschrieben.


    Jay McInerney mischt dann noch ein paar Thrillerelemente zu, ohne dass es deswegen zu einem echten Thriller wird.
    Immerhin gibt es Action und gegen Ende eine größere Überraschung im Plotablauf.
    Der Roman gehört zu denen, die die Zeit angestaubt haben, der dennoch und vielleicht gerade deswegen originell wirkt. Ich habe das Buch ganz gerne gelesen und so endlich mal etwas für den Alt-SuB-Abbau getan.