'Das Haus in der Nebelgasse' - Seiten 086 - 178

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    Original von JaneDoe
    Laura hatte sicher nicht damit gerechnet, dass sie nicht wieder in die Schule zurückkäme. Und sie hatte große Angst, dass Easterbrook das Kästchen in die Finger kriegen würde. Um es vor ihm in Sicherheit zu bringen, hat sie die einzige Person, der sie in der Schule vertraut, um Hilfe gebeten, Matilda.


    :gruebel Das kann natürlich sein, allerdings wusste ja niemand (nicht einmal Anne) von dem Versteck. Und genau an der Stelle zu suchen (ohne weitere Hinweise) ist recht unwahrscheinlich. Von daher denke ich, ohne Postkarte wäre der Kasten auf unbestimmte Zeit in seinem Versteck geblieben. Für mich steckt also hinter Lauras Notiz noch etwas anderes: ein Hilferuf o. ä.


    Fraglich bleibt auch, woher Easterbrook davon weiß? Hat sich Laura unbewusst verraten? Kaum vorstellbar, wenn sie sich nicht einmal ihrer engsten Freundin anvertraut.


    Zitat

    Original von LeseBär
    Aber täusche ich mich oder hat Matilda das Medaillon jetzt in Arkwrights Obhut gelassen? Ob sie es nicht wiederhaben will? Schließlich gehört es doch Laura...


    Das hat sie doch beim 2. Besuch wieder mitgenommen, oder???


    Schulden, die Fleming haben könnte - das klingt einleuchtend! Das würde auch erklären, wie er sich seinen Lebensstil leisten kann.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

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  • Zitat

    Original von Lese-rina


    :gruebel Das kann natürlich sein, allerdings wusste ja niemand (nicht einmal Anne) von dem Versteck. Und genau an der Stelle zu suchen (ohne weitere Hinweise) ist recht unwahrscheinlich. Von daher denke ich, ohne Postkarte wäre der Kasten auf unbestimmte Zeit in seinem Versteck geblieben. Für mich steckt also hinter Lauras Notiz noch etwas anderes: ein Hilferuf o. ä.


    Ein Hilferuf war es sicher auch. Aber Laura hatte bestimmt nicht die Nerven, das Kästchen in seinem Versteck zu lassen. Und wer weiß, was sie Easterbrook so alles zutraut.


    Zitat

    Original von Lese-rina
    Fraglich bleibt auch, woher Easterbrook davon weiß? Hat sich Laura unbewusst verraten? Kaum vorstellbar, wenn sie sich nicht einmal ihrer engsten Freundin anvertraut.


    Ich glaube nicht, dass er es von Laura weiß. Da scheint es mir noch einen ganz anderen Zusammenhang zu geben, vielleicht kannte er ja schon Lauras Eltern. Und vielleicht war der Brand in deren Landhaus ja absichtlich gelegt worden, kann doch sein.


    Wie ist er zu der Vormundschaft gekommen? Haben Lauras Eltern in gutem Glauben ihm ihre Tochter anvertraut?


    Zitat

    Original von Leserina
    Schulden, die Fleming haben könnte - das klingt einleuchtend! Das würde auch erklären, wie er sich seinen Lebensstil leisten kann.


    Ich weiß nicht, er wirkt auf mich nicht wie jemand, der Schulden hat. Passt irgendwie nicht zu ihm.

  • Mir gefällt die Geschichte auch weiterhin sehr gut. Es scheint, wie hier schon geschrieben wurde, wirklich auf eine Art Schatzsuche hinauszulaufen und rund um das Haus scheinen noch einige Geheimnisse auf uns zu warten.
    Mir wurde ganz kribbelig als Matilda so allein durch die einsamen Straßen zu dem Haus ging und der Mandelverkäufer mit seinen düsteren Erzählungen machte es nicht besser.


    Ich denke, dass Fleming die richtige Wahl war. Er scheint sich ja auch schon richtig in die Sache reinzuknien.


    Zitat

    Original von JaneDoe


    Ich glaube nicht, dass er es von Laura weiß. Da scheint es mir noch einen ganz anderen Zusammenhang zu geben, vielleicht kannte er ja schon Lauras Eltern. Und vielleicht war der Brand in deren Landhaus ja absichtlich gelegt worden, kann doch sein.


    Den Gedanken hatte ich auch irgendwann. Ich bin sehr gespannt ob es in diese Richtung geht.


    Mrs. Westlake stürzt die Treppe runter. Oh weh, da ich vermute, dass sie eine sehr gesellige Dame ist, wird es ihr schwerfallen, dass sie nicht das Haus verlassen darf.

  • Zitat

    Original von Bücherfrau
    Das Haus gibt es übrigens wirklich, dazu mehr im Nachwort. Ich war schon mal dort und werde es mir nächste Woche noch einmal ansehen. Der Besitzer hat mir netterweise gestattet, Fotos zu machen.


    Schatzsuche trifft es ziemlich gut. So habe ich es mir auch vorgestellt. :-)


    Cool! Zeigst du sie uns?


    Zitat

    Original von JaneDoe
    Katie hatte das Kästchen vor dem großen Brand versteckt, was für mich darauf hindeutet, dass es einen geheimen Keller oder Ähnliches unter dem Ancroft Haus gibt. Laura hat ihn vielleicht durch Zufall entdeckt. Warum Easterbrock ihn aber so unbedingt in die Hände bekommen will, ohne zu wissen, um was es sich eigentlich handelt, kann nur bedeuten, dass er Hinweise auf Bedeutendes enthält. Auf einen Schatz? Auf etwas, das Easterbrock schaden könnte?


    Sehr gelungen finde ich, die Feindschaft zwischen Arkwright und Fleming ins Spiel zu bringen. Das gibt der Geschichte zusätzlich Würze.
    Fleming war mir von Anfang an sehr sympathisch. Da könnte sich doch etwas entwickeln zwischen ihm und Matilda. :-)


    Ja so hab ich das mit dem Zusammenhang von Katie und Lauras Kästchen auch verstanden. Da bin ich auch gespannt drauf, wieso ihr Vormund das Kästchen so unbedingt will!


    Fleming finde ich nun deutlich sympathischer und ich bin froh, dass sich Matilda für ihn entschieden hat. Er teilt lieber als Arkwright... Und jaaa da entwickelt sich bestimmt was. :)


    Zitat

    Original von Ayasha
    Mein Kopfkino läuft nach wie vor auf Hochtouren und ich kann mir alles wunderbar als Film vorstellen. Ich bin nur noch nicht mit mir selber einig geworden, ob ich eher Gregory Peck oder James Stewart als Fleming sehe. :lache


    In meiner Vorstellung sieht er ganz anders aus. :chen


    Zitat

    Original von Ayasha


    Hm, auch nicht schlecht... :lache Für meine Vorstellung aber ein bisschen zu wenig kantig... ;-)


    Jaaa, der passt schon besser. Hast du ein Bild vor Augen Bücherfrau?


    Zitat

    Original von LeseBär


    Ich war auch überrascht, dass er seine Feindschaft mit Fleming über sein Interesse an Matildas Informationen stellt. Das spricht für ein tief gekränktes Ego, es muss ja etwas Schlimmes zwischen den beiden vorgefallen sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Feindseligkeit nur wegen unterschiedlicher Ansichten hochgeschaukelt haben sollte. Hoffentlich wird das noch aufgeklärt.


    Da bin ich auch noch gespannt drauf! :wave

  • Gestern bin ich nur so durch den zweiten Abschnitt gefegt...es macht unglaublich viel Spaß!


    Die Stimmung und Atmosphäre in dem Buch sind fantastisch, richtig unheimlich und authentisch. Kopfkino vom Feinsten!


    Fleming gefällt mir auch ausgesprochen gut, solche Lehrenden braucht die Welt, auch heute noch! Denn Wissen kan begeistern, man muss es nur mit Leidenschaft vermitteln und dies bitte möglichst anschaulich...


    Was die Schnitzeljagd/das Rätsel angeht, bin ich gespannt wie ein Flitzebogen. Ich bin sehr gespannt was dahinert steckt und denke irgendetwas wird es mit Lauras Vormund zu tun haben. Aber vielleicht interpretiere ich die Ablehung auch falsch.


    Mathilda ist sehr mutig und clever und ich denke sie hat die richtige Entscheidung getroffen, indem sie sich für Fleming entschieden hat.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Wie ist er zu der Vormundschaft gekommen? Haben Lauras Eltern in gutem Glauben ihm ihre Tochter anvertraut?


    Ich vermute mal, dass Lauras Eltern das nicht selbst entschieden haben. Wahrscheinlich weiß er um den Familienbesitz und hat als Anwalt die richtigen Hebel bewegt, um Lauras Vormund zu werden.

  • Mathilda bekommt mehr Hilfe zum Lösen des Falls. Mir sind der junge Historiker und auch der verschrobene Antiquitätenhändler sympathisch. Das Kästchen birgt offenbar ein großes Geheimnis, sonst würde es der Vormund nicht so dringend haben wollen. Dann wird er vermutlich auch Laura nur vorgeblich krank gemeldet haben. Es sieht ja eher aus wie eine Entführung.

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Es sieht ja eher aus wie eine Entführung.


    An der nur niemand Anstoß nimmt (außer Matilda natürlich). Leider stehen die übrigen Lehrerinnen Lauras Abwesenheit äußerst gleichgültig gegenüber, für sie ist Lauras Abwesenheit ein völlig normaler Verlauf der Dinge.

  • Zitat

    Original von Bücherfrau
    Nur mal zwischendurch viele Grüße aus London. Morgen gehe ich "mein" Haus nochmal besuchen und werde demnächst auch noch Fotos auf Facebook posten. Dann könnt ihr es euch ansehen, wenn ihr möchtet.


    Vielen Dank für die lieben Grüsse! :knuddel1 Weiterhin viel Spass in London! Und ich bin schon sehr gespannt auf die Fotos... :-]


    Möglicherweise haben aber nicht alle Facebook - du könntest die Fotos auch hier posten. :-)

  • Zitat

    Original von LeseBär


    An der nur niemand Anstoß nimmt (außer Matilda natürlich). Leider stehen die übrigen Lehrerinnen Lauras Abwesenheit äußerst gleichgültig gegenüber, für sie ist Lauras Abwesenheit ein völlig normaler Verlauf der Dinge.


    Nur weil es niemand als solche wahrnimmt, muss es ja nicht stimmen. Laura scheint aber eher widerwillig mit dem Herrn zu tun zu haben und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dann erpicht darauf ist, mit ihm monatelang im Mittelmeerraum rumzureisen. :gruebel


    Wenn sie zu ihm Vertrauen hätte, würde er es im Brief anders formuliert haben. So weiß er vermutlich nur, dass es sowas wie die Kiste gibt und hält es für wertvoll. Ok, das kann es auch sein, obwohl wir es noch nicht einschätzen können. Aber er weiß garantiert nicht, was er überhaupt sucht. Laura lässt ihn wohl mit der Antwort gegen die Wand laufen. Ich würde ja zu gern spicken, ob sie am Ende des Buches noch erwähnt wird. *mitdenFingerntrommel* :nono

  • Ich finde es schade, dass soviel Wert darauf gelegt wird, dass Matilda - und auch die anderen Lehrer, so distanziert mit ihren Schülerinnen umgehen sollen. Das wird ja so deutlich betont. :nono


    Matildas Interesse wird ja von der Schulleiterin fast gerügt - da interessiert sie sich für das Schicksal der Schülerin, und weckt Zweifel an dem edlen ggf.Möchtegernspender - dem Vormund - und schon ist sie verdächtig - und nicht er - .... Das klingt so typisch für die Zeit -


    und die Bemerkung, auf die logische Bemerkung von Matilda, dass der Vormund doch konkreter hätte werden müssen - und ggf. gar nicht weiß was er da sucht wird gleich als Detektiv-Gebahren abgestraft ... - zumindest gefühlt - anstatt, dass die Schulleiterin auch mistrauisch gegenüber dem Vormund wird.


    Der hat Dreck am Stecken - sei es, dass er Geld braucht- oder von Lauras Erbe profitieren könnte ... Da bin ich überzeugt ... :fetch :fetch :fetch


    Genauso wie JaneDoe denke ich, Matilda - und der Professor, das könnte was werden ... :-]

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Zitat

    Original von Ayasha
    ...


    Diese Feindschaft ist in der Tat sehr spannend. Ich wüsste zu gerne wie sie entstanden ist... :gruebel Vielleicht erfahren wir das ja noch. Arkwright hat mich in diesem Abschnitt ziemlich genauso kalt erwischt wie Matilda. Ich hielt ihn für einen verschrobenen, menschenscheuen Kauz - aber für bösartig hätte ich ihn nicht gehalten.
    ...


    Bei Arkwrights Reaktion fiel mir wieder das Diagramm über Konfliktentstehung aus dem Psychologieseminar ein. Arkwright und Fleming haben wohl beide negativ miteinander abgeschlossen. :lache
    Ich halte den Sammler allerdings auch nicht für bösartig. Er fühlt sich bestimmt von Fleming irgendwo auf den Schlips getreten. Vielleicht hat der junge Professor ihn mal bloßgestellt oder eine These berichtigt? Bestimmt wird die Lösung dazu aber noch einiges mehr bieten als Spannung.


    Fleming, der Sproß einer Affäre mit der Schwester des vorherigen Ladenbesitzers? Arkwright musste in einer nebligen Nacht fliehen und hat sein Hab und Gut in einen lecken Kahn die Themse runter geschippert, weswegen die Hälfte aller wertvollen Bücher und Stiche nun im Flussbett verschlammt? :gruebel

    aktuelles Buch: Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf von Oliver Pötzsch
    A Killer Closet von Paula Paul

    Bingo 2017

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  • Zitat

    Original von Büchersally
    Fleming, der Sproß einer Affäre mit der Schwester des vorherigen Ladenbesitzers? Arkwright musste in einer nebligen Nacht fliehen und hat sein Hab und Gut in einen lecken Kahn die Themse runter geschippert, weswegen die Hälfte aller wertvollen Bücher und Stiche nun im Flussbett verschlammt? :gruebel


    Diese Theorie gefällt mir :lache. Ich nehme aber stark an, die Lösung ist sehr viel weit unromantischer und eher "stinknormales" Konkurrenzdenken bzw. wenn du mit dem spielst, spiel ich aber nicht mehr mit dir!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Die "Schatzsuche" von Matilda finde ich sehr interessant. Besonders der Zwist zwischen Arkwright und Fleming. Er ging bestimmt von Arkwright aus, denn Fleming scheint es mit Humor zu nehmen.


    Der Vormund von Laura gefällt mir auch nicht. Wenn er man nicht etwas mit den Tod von Lauras Eltern zu tun hatte. :gruebel Ganz schön mysteriös das plötzliche Verschwinden von Laura.

  • Zitat

    Original von binchen
    Matildas Interesse wird ja von der Schulleiterin fast gerügt - da interessiert sie sich für das Schicksal der Schülerin, und weckt Zweifel an dem edlen ggf.Möchtegernspender - dem Vormund - und schon ist sie verdächtig - und nicht er - .... Das klingt so typisch für die Zeit -


    und die Bemerkung, auf die logische Bemerkung von Matilda, dass der Vormund doch konkreter hätte werden müssen - und ggf. gar nicht weiß was er da sucht wird gleich als Detektiv-Gebahren abgestraft ... - zumindest gefühlt - anstatt, dass die Schulleiterin auch mistrauisch gegenüber dem Vormund wird.


    Der hat Dreck am Stecken - sei es, dass er Geld braucht- oder von Lauras Erbe profitieren könnte ... Da bin ich überzeugt ... :fetch :fetch :fetch


    Über die Schulleiterin habe ich mich auch geärgert - der Vormund winkt mit Geld, und schon stellt die Schulleiterin finanzielle Interessen über das Wohl ihrer Schülerin.


    Und mir ist dieser Vormund nicht geheuer - aus seinem Brief geht für mich klar hervor, dass Laura ihm nicht vertraut, denn sie hat ihm nichts über das Kästchen verraten, der Vormund weiß halt nur, dass da noch irgendwo irgendetwas ist.


    Diese Feindschaft zwischen Arkwright und dem Professor hat mich wirklich schockiert - es war klar, dass die beiden sich nicht mögen, und dass da eine gewisse Rivalität besteht, aber mit so einer heftigen Reaktion hätte ich nicht gerechnet! :wow


    Der Professor... ich habe kein konkretes Bild vor Augen, außer, dass er gut aussieht, gepflegt, gut gekleidet. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass sich zwischen ihm und Matilda etwas entwickelt.


    Die Atmosphäre der Geschichte gefällt mir übrigens besonders gut - bei der Szene mit dem Mandelverkäufer (war das in diesem Abschnitt, oder schon im ersten...:gruebel ) hat's mich ein bisschen gegruselt. Aber so macht Lesen Spaß, wenn die Atmosphäre einer Geschichte so einfängt.


    Ich werde mal schnell weiterlesen - dann erfahre ich hoffentlich, was es mit diesem Brief auf sich hat, den der Professor bekommen hat.

  • Ich hinke leider ziemlich hinterher, aber gestern habe ich den zweiten LR-Abschnitt quasi in einem Rutsch gelesen und auch mir gefällt die Geschichte sehr. Die Atmosphäre bei dieser Schnitzeljagd gefällt mir auch sehr sehr gut, dieses düstere London um die Jahrhundertwende, in der sich so vieles im Umbruch befindet, toll! Und ich finde, man spürt auch, dass Du, Susanne, London sehr sehr magst.


    Den Bruch mit Mr. Arkwright am Ende fand ich schade, denn obwohl er sich sehr unfreundlich gegenüber Matilda benommen hat, finde ich die Figur doch sehr interessant. Auch in meinen Augen spricht viel verletzter Stolz aus seinem Verhalten, ich hoffe, das wird noch aufgeklärt. Und ich glaube auch, dass wir den verschrobenen Antiquitätenhändler nicht zum letzten Mal gesehen haben.


    Was mir am Buch auch sehr gefällt, ist die tolle Gestaltung der Nebenfiguren - Mrs. Westlake finde ich ganz großartig. Als sich Matilda über die anstößigen Formulierungen in den Büchern amüsiert (aufplatzende Knospen und tropfende Honigwaben :rofl), musste ich auch grinsen.


    Interessant auch, was der Mandelverkäufer über Laura zu erzählen hat. Warum hat die erwachsene Frau so extrem reagiert, als der Mann Laura den Reifen zurückgab? Und was hat es mit diesem suspekten Vormund auf sich.


    Außerdem hab ich mich sehr gefreut, als Tennysons "Ulysses" zitiert wurde - ich kenne das Zitat ja erst seit dem vorletzten James-Bond-Film, als M es in einer Anhörung zitiert.


    Edit: Ach ja, bevor ich es vergesse - Prof. Fleming sieht in meinem Kopf irgendwie ein bisschen wie Harrison Ford aus - Professor Henry Jones jr. :grin

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

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  • Zitat

    Original von SamtpfoteXL


    Über die Schulleiterin habe ich mich auch geärgert - der Vormund winkt mit Geld, und schon stellt die Schulleiterin finanzielle Interessen über das Wohl ihrer Schülerin.


    So kritisch habe ich das bei weitem nicht herausgelesen. Ich denke nicht, dass Miss Haddon das Wohl ihrer Schülerin finanziellen Interessen unterordnet, sondern dass sie Laura wirklich gut bei ihrem Vormund aufgehoben glaubt. Wieso sollte sie auch anderes vermuten? Aus ihrer Sicht ist alles in Ordnung: der Vormund einer ihrer Schülerinnen (angesehener Anwalt, gepflegtes Auftreten, äußerst symathisch, keine finanziellen Sorgen, zeigt sich großzügig gegenüber der Schule) nimmt sein Mündel, eifrig, leistungsstark und angepasst, aus der Schule, um mit ihr eine Erholungs-und Bildungsreise nach Südeuropa zu machen. Ehrlich - wäre ich Miss Haddon würde ich mich wahrscheinlich auch eher mit Laura freuen, als mich um sie sorgen - welches Mädchen (noch dazu ohne Eltern) hatte wohl in dem Alter die Chance, soviel vom Ausland erfahren zu dürfen. Nicht vergessen: Laura hat sich weder ihr noch einer anderen Lehrkraft bezüglich ihrer Abneigung ihres Vormunds oder ihrer Zukunftspläne anvertraut. Selbst ihrer besten Freundin Anne, mit der sie jahrelang Tag und Nacht zusammen war, hat sie sich nur sehr indirekt gegenüber geäußert.


    Abgesehen davon könnte sie als Schulleiterin auch nicht viel mehr unternehmen, als Laura ihre Hilfe anbieten.


    Matilda ist die einzige, die aufgrund des einen Gespräches kurz vor den Ferien ahnt, dass es in Laura anders aussieht, als sie nach außen gezeigt hat. War wäre gewesen, wenn es dieses Gespräch nie gegeben hätte und damit auch die Karte nicht? Hätte nicht auch Matilda Lauras Weggang zwar bedauert, sich aber damit abgefunden (zwangsweise)? Bevor sie die Karte erhielt, drehten sich ihre Sorgen ja auch mehr um den vermutlichen Grund von Lauras Verschwinden, erst danach wuchs die Besorgnis über die Rechtschaffenheit des Vormunds.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • So sehe ich das auch, Lese-rina. Miss Haddon ist den Familien verpflichtet und glaube, dass der Vormund nur das Beste wollte. Sie ist mit Laura nicht so vertraut und kann daher gar nicht begreifen, weshalb Matilda so argwöhnisch ist. Wir dürfen nicht vergessen, dass selbst Frauen wie Miss Haddon den Maßstäben ihrer Zeit unterworfen waren. Sie hat sich eine gewisse Unabhängigkeit erworben, ist letztlich aber auch wieder von anderen abhängig. Sie muss die Erwartungen der Eltern bzw. Familien der Mädchen erfüllen. Und die sind immer noch sehr konservativ.

  • Die Schatzsuche geht spannend weiter! Mathilda ist mutig und clever. Umso schöner, dass sie sich wenigstens mit ihrer wunderbaren Vermieterin austauschen kann, wenn schon ihre Kolleginnen nicht dazu geeignet sind.


    Lauras Vormund ist mir nicht geheuer... von Anfang an nicht und seit seinem seltsamen Brief noch viel weniger.


    Wirklich schade, dass wir Laura nur aus Erzählungen der anderen kennen - aber umso spannender. Gut, dass es keine Einschübe aus ihrer Sicht gibt!


    Fleming ist mir fast ein bißchen zu hilfsbereit, liebenswürdig und gutaussehend. Irgendwas muss der doch auch zu verbergen haben... bin gespannt, warum Mr. Arkwrights ihn nicht ausstehen kann.


    Zitat

    Original von JaneDoe
    Ich musste ja kräftig grinsen, als ich las, dass Flemings Haushälterin seine Bücher einmal nach Größe und Farbe sortiert hat :grin. Das geht ja nu mal gar nicht!


    :write :lache Ja, da musste ich auch schmunzeln. Solche kleinen Nettigkeiten tauchen immer wieder auf, das gefällt mir sehr!