David Schalko - Weisse Nacht

  • Titel: Weisse Nacht
    Autor: David Schalko
    Verlag: Czernin Verlag Wien
    Erschienen: April 2009
    Seitenzahl: 134
    ISBN-10: 3707602915
    ISBN-13: 978-3707602913
    Preis: 16.90 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Thomas führt ein völlig normales Leben, bis er den Menschen findet, der seine Welt ins Schwanken bringt. Von ihm fühlt er sich das erste Mal wirklich erkannt und angenommen, er ist angekommen. Mit ihm zusammen scheint nichts unmöglich. Plötzlich steht ihm die Welt offen. Bis ein Abend wieder alles unerwartet verändert. Aus dem Nichts heraus. Auch er schien bester Laune. Und ...


    Der Autor:
    David Schalko, geboren 1973, lebt als Autor und Regisseur in Wien. Bekannt machte ihn seine "Sendung ohne Namen", die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde (u. a. Goldene Romy 2003, nominiert für die Rose d'Or und das New York T.V. Festival). Daneben zeichnete er für mehrere wöchentliche Sendungen des ORF verantwortlich, u. a. "Dorfers Donnerstalk" und "Willkommen Österreich" mit Stermann und Grissemann. 2008 entwickelte Schalko anlässlich der in Österreich und der Schweiz ausgetragenen Fußball-Europameisterschaft die Mockumentary "Das Wunder von Wien: Wir sind Europameister".


    Meine Meinung:
    Es ist nicht ganz einfach dieses Buch zu beschreiben. Zum einen ist es die Geschichte einer Verführung, einer Verführung, der man täglich ausgesetzt sein kann – eine Fata Morgana, eine Vorspiegelung der Erfüllung vermeintlicher Wünsche – und zum anderen wohl eine Parabel. Es erinnert doch vieles an Kärnten und an Jörg Haider.
    Die Sprache des Autors ist einfach und klar – auch wenn vieles nicht so ganz einfach zu verstehen ist.
    In jedem Falle aber ein lesenswertes und interessantes Buch. Das aber wohl nur diese mediale Aufmerksamkeit bekommen hatte, weil ein Politiker sich darin wiedererkannt hatte. Stefan Petzner, einer der Spezies Jörg Haiders, hat geklagt, hat verloren und hat dem Buch damit zu einer Aufmerksamkeit verholfen, die es so wohl sonst nicht so bekommen hätte. Und das wäre schade gewesen.
    Robert Menasse meinte lapidar, dieser „Roman sei ein Versuch sich empathisch anzuschmiegen an den Gemütszustand eines Faschisten, der zu dumm ist, ein Faschist zu sein, und deshalb eben einer ist.“
    David Schalko erinnert stilistisch das eine ums andere Mal an Peter Handke, klar in der Sprache, aber nicht unbedingt einfach im Verstehen.
    Ein Roman aber auch, in dem sich viele wiederfinden werden. Die Populisten und die sie kritisierenden Selbstgerechten, die politisch Zaudernden und die, die bei allem Frust nicht wagen den Mund aufzumachen. Nur werden alle diese wohl kaum merken, dass sie gemeint sind oder gemeint sein könnten.
    Lesenswert – 7 Eulenpunkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.