Titel: Sid Schlebrowskis kurzer Sommer der Anarchie und seine Suche nach dem Glück
Autor: Klaus Bittermann
Verlag: Edition Tiamat
Erschienen: Juni 2016
Seitenzahl: 240
ISBN-10: 3893202110
ISBN-13: 978-3893202119
Preis: 18.00 EUR
Zwei Teenager, Nancy das Mädchen aus gutem Hause und Sid der Junge aus dem Proletenmilieu – sind von zuhause ausgerissen und treffen sich rein zufällig. Obwohl, vielleicht hatte da auch Sids Schutzengel mal wieder seine Hand im Spiel, denn auch wenn es gegen die Schutzengelvorschriften verstösst, so mischt er sich doch oftmals ein.
Sollte und darf er eigentlich nicht, macht es aber trotzdem.
Nancy und Sid klauen wie die Raben, leben in den Tag hinein und Nancy bleibt dabei immer die „vornehme Lady“ und schafft es so, die Menschen in den Hotels, in den Restaurants und in den Boutiquen zu täuschen.
Doch irgendwann fliegen sie auf und werden getrennt.
Nach vielen Jahren macht sich Sid auf die Suche nach Nancy; dem Mädchen das er nie vergessen konnte.
Eine Ausreißergeschichte, ein Road-Movie, das vielleicht ein klein wenig aus der Art schlägt. Bittermann ist sicher nicht der große Literat oder der begnadete Erzähler – aber er ist jemand, der es schafft mit sehr viel Gefühl zu erzählen, dabei aber distanziert zu bleiben.
Seinen Stil könnte man vielleicht mit „freundlich und zynisch-light“ beschreiben.
Klaus Bittermann ist lt. TAGESSPIEGEL eine Verlegerlegende. Und Nils Ruf, bezeichnete ihn als „legendären Underground-Verleger“.
Klaus Bittermann beschreibt seine handelnden Personen illusionslos aber durchaus authentisch. Er redet nicht schön oder kehrt Negativismen unter den Teppich. Sein Humor hält sich in Grenzen und mehr als winzige Humorsprenkel finden sich nicht in dieser Geschichte.
Ein Buch über eine Zeit ohne Handys und Internet, dafür aber über eine Zeit mit den Sex Pistols, The Clash und anderen Punkkapellen.
Ein durchaus lesenswertes Buch auch wenn es nicht literarischen Hochadel gehört – aber das müssen Bücher ja auch nicht immer um den Leserinnen und Lesern – und auf die kommt es ja an – zu gefallen. 7 Eulenpunkte.