Das Buch beginnt mit einem Tagebucheintrag von der jungen Vivien Leigh Rochet. Wir erfahren von ihrem Leben als Kind und Jugendliche auf dem Anwesen der Whitley-Shulers, wo sie mit ihren Mutter fürs Putzen zuständig war. Irgendwie ist sie mit den Söhnen des Hauses Henry und Spence aufgewachsen, aber dann aufgrund der drastisch unterschiedlichen Lebensumstände auch wieder nicht. Wie für junge Menschen in dem Alter durchaus nicht ungewöhnlich, konnten sie sich oft nicht ausstehen, haben sich Streiche gespielt oder sich gegenseitig ausgeschnüffelt. Vivien traut Henry keine drei Schritte weit.
Dann springt das Buch in die Gegenwart. Vivien wurde von der Todesmitteilung ihrer Mutter überrascht und ist überhastet direkt in ihre alte Heimatstadt Charleston aufgebrochen. Als sie dann im Haus ihrer Mutter quasi einen Zusammenbruch erlebt, sammelt ausgerechnet Henry sie auf und bringt sie in ihr altes Zuhause auf dem Anwesen. Auch Ms. Eleanor Whitley-Shuler kommt dann schnell auf den Plan. Eine Beerdigung muss organisiert werden und Vivien will auf keinen Fall das Interesse der Medien auf sich ziehen. Denn inzwischen ist sie ein großer Hollywoodstar.
Beide Protagonisten tragen weit mehr mit sich herum, als ihre äußeren Masken erkennen lassen. Beide haben schlechte Zeiten und prägende Erfahrungen hinter sich. Aber werden sie über diese äußeren Mauern hinweg kommen können? Werden sie zueinander vordringen? Mal scheint die Beziehung zu reifen, dann sind sie wieder wie die Kinder miteinander. Gegen Ende kommt ein erstaunliches Familiengeheimnis ans Licht, das die Situation nur noch komplizierter macht.
So schrecklich wie Vivien die Familie Whitley-Shuler immer darstellt, ist sie gar nicht, stellt sich nach und nach heraus. Sie können einem als Nebencharaktere durchaus ans Herz wachsen. Vivien ist auch nicht gerade einfach, ohne Assistentin kann sie sich scheinbar nicht mal einen Kaffee kaufen und ihre Angst vor den Medien hat schon eine Spur von Verfolgungswahn.
Die immer wieder eingestreuten Tagebucheinträge geben weitere Einblicke in Viviens nicht so einfache Jugend mit ihrer kranken Mutter. Der witzige Titel und das bunte Cover sind etwas irreführend, es werden schon sehr ernsthafte menschliche Probleme, Erfahrungen und Beziehungsthemen behandelt.
Die Liebesszenen sind etwas lieblos, gewohnheitsmäßig abgehandelt und gegen Ende des Buches kommt dann auch noch eine etwas abgenutzte Wendung des Plots zum Einsatz, die auch das Happy-End leider nicht unbedingt sehr glaubhaft macht.
Im letzten Viertel wurde von Rachel Gibson leider das Potenzial des Buches verschenkt.
4 von 5 Punkten