Tod im Tower - Emma Goodwyn

  • 234 Seiten
    John Mackenzies erster Fall


    Kurzbeschreibung


    Ein Mord während der Schlüsselzeremonie erschüttert den Tower of London. John Mackenzie, früherer Armeepsychologe und neues Mitglied der königlichen Wachtruppe, findet sich unversehens in der Rolle des Undercover-Ermittlers. Superintendent Simon Whittington - skrupellos, machthungrig, unwiderstehlich und Johns Nemesis aus Kindertagen - scheint den Fall schnell gelöst zu haben. Doch hat er wirklich den Richtigen verhaftet? John stürzt sich in eine riskante Suche nach der Wahrheit. Gut, dass er dabei auf die Hilfe des unnachahmlichen Mackenzie-Clans bauen kann!



    Über die Autorin


    Hinter dem Pseudonym Emma Goodwyn verbirgt sich eine erfolgreiche Psychologin, die mit John Mackenzie, dem Helden ihrer cosy mysteries nicht nur den Beruf teilt. Neben einer Vorliebe für die asiatische Küche und Darjeeling-Tee verbindet beide die Leidenschaft fürs Gärtnern und das Lösen von Rätseln. Eine Auswahl ihrer Lieblingsautoren: Donna Andrews, Rita Mae Brown, Rhys Bowen und Janet Evanovich. Neu für sich entdeckt hat sie Jenn McKinlay, Kate Carlisle und Lucy Burdette.


    https://www.emma-goodwyn.com/



    Meine Meinung


    Der Tower von London als Kulisse für einen Krimi. Und ein Beefeater als Ermittler. England-Feeling pur... das Drumherum fand ich gelungen und ich habe mich beim Lesen direkt nach London versetzt gefühlt. Immer wieder werden Informationen rund um dem Tower früher und heute eingestreut.
    Die Krimihandlung war interessant, plätschert aber vorallem in den ersten Kapiteln ziemlich dahin. Dafür folgt am Ende ein übertrieben actionreicher Showdown. Die Ermittlungen fand ich stimmig, die Rollen der Mackenzie-Clans darin waren allerdings nicht sonderlich realistisch, aber amüsant.
    Manchmal fand ich den Wechsel zwischen Tower-Feeling und Ermittlungen etwas bemüht und nicht ganz rund.
    Doch alles in allem: ein netter "cosy crime", der von mir 8 Punkte bekommt.


    Reihenfolge der John Mackenzie-Bücher von Emma Goodwyn
    1. Tod im Tower
    2. Tod im Kilt
    3. Tod im Museum
    4. Tod im Schatten der Tower Bridge
    5. Tod in Westminster
    6. Tod im Tropenhaus

  • John Mackenzie hat seine Militärzeit hinter sich und eine Stelle bei den Beefeatern ergattern können. Er freut sich, wieder in der Heimat zu sein, seine Familie regelmäßig zu sehen und stressfreier zu leben als bisher. Leider gehen seine Wünsche nicht ganz in Erfüllung, denn bereits nach einigen Monaten gibt es einen Mordfall im Tower. Es gibt Verdachtsmomente gegen einen Beefeater-Kollegen und John ermittelt im Auftrag seines Vorgesetzten – natürlich nur inoffiziell. Mit den polizeilichen Ermittlungen ist Johns Cousin Simon Whittington beauftragt, viel Sympathie gibt es zwischen den beiden leider nicht, und so laufen die Ermittlungen nicht gerade Hand in Hand.


    Ein Mordfall im Tower, diesen Roman wollte ich sehr gerne lesen und habe mir nicht zu viel versprochen, im Gegenteil. Der Autorin ist es gelungen, viel Hintergrundwissen, über die Beefeater, den Tower und geschichtliche Hintergründe perfekt in das Romangeschehen zu integrieren. Das wertet in meinen Augen den Roman sehr auf.


    Sehr gut haben mir auch die Charaktere, allen voran John, gefallen. John ist auch Psychologe und hat während seiner Militärzeit viel Schlimmes erlebt und erfahren, das macht sich u. a. durch seinen Tinnitus bemerkbar, der immer noch in Stresssituationen durchbricht. Simon ist natürlich schon als nicht sehr sympathisch konzipiert, kann aber dennoch hin und wieder ein wenig gefallen. Von Johns Kollegen erhalten nur zwei Konturen, die sind dafür gelungen, ebenso wie Johns Familie. Gut gefallen auch manche Nebenfiguren, wie z. B. Tiffany aus einer Schulklasse, die den Tower besucht.


    Der Fall ist interessant und lässt den Leser mitraten. Ich selbst bin relativ früh auf die Lösung gekommen bzw. auf das Wer. Schon nach einem Dreiviertel des Romans scheint der Fall gelöst und man fragt sich als Leser, was wohl noch kommt. Zunächst erlebt man das Weihnachtsfest der Mackenzie-Familie mit, woran ich gerne teilnahm. Der Showdown erschien mir dann etwas überzogen und unnötig. Auch die Verstrickungen des Täters wollten mir nicht so recht gefallen, weniger wäre in meinen Augen mehr gewesen.


    Dennoch bin ich mit dem Roman sehr zufrieden, ich habe mich gut unterhalten und vor allem die Hintergrundinfos haben den Roman zu etwas Besonderem gemacht. Von mir gibt es gute 8 Punkte und eine Leseempfehlung, wer Krimis mag, die weniger durch viel Blut als vielmehr durch gute Charaktere und einen interessanten Fall punkten, wer dem Ermittler ein ausführliches Privatleben zugesteht, der ist hier am richtigen Platz. Ich freue mich auf die weiteren Bände.