Es fällt mir dieses Mal besonders schwer, die fünf Highlights des vergangenen Jahres zu benennen. Es bleibt einfach zu viel auf der Strecke. Ob es sich um David Bowies Abgesang "Blackstar" oder Cohens Goodbye namens "You want it darker" handelt. Ich fand sogar die Alben von Kings of Leon, Red Hot Chilli Peppers, Wilco und Biffy Clyro, Nada Surf, Kakkmaddafakka und IggyPop richtig gut. Auch das hochgejubelte „22, A Million“ von Bon Iver war ständig in den Playlists und der olle Neil Young ist auch forever young.. Aber man muss sich ja am Ende des Tages entscheiden. Und das Ergebnis klingt dann doch vielleicht etwas langweilig. Da findet sich nicht einmal mehr das von mir sehr geliebte Debüt von „Sunflower Bean“ und die geniale „Lost Property“ von Turin Brakes wieder. Und so weiter und so fort. Ich könnte noch einige nennen. Manche habe ich aus Zeimtangel gar nicht mehr probiert, die es vielleicht auch verdient hätten.
5. Dinosaur Jr. – „Give a Glimpse of What Yer Not“
Dinosauriermusik halt. Was soll ich machen, aber total mein Geschmack. Ich entdecke sie viel zu spät, aber diese Platte hat sich in diesem Jahr nach anfänglich anerzogener Abwehrhaltung voll in meine Gehörgänge gespielt und will da nicht mehr raus.
4. King Kreosote – „Astronaut Meets Appleman“
Auch dieses Album musste sich erst seinen Status erspielen. Aber ich komme eigentlich nicht mehr aus ohne den Kreosotenkönig aus Schottland. Ob Dudelsäcke oder Geigen und psychedelisches Georgel. Ich kann nicht aufhören hinzuhören. Und der Barde hat eine so einschmeichelnde Stimme. Ich muss ihn einfach in die Toplist nehmen.
3. Radiohead – „A Moon Shaped Pool“
Es war genau das, was die beste Band der Welt abliefern muss. Nicht weniger und nicht mehr. Zum Glück. Ich kann inzwischen damit leben, alle 5 Jahre einfach nur ein Radiohead-Album zu kriegen und nicht eine Neuerfindung der Popmusik.
2. Band of Horses – „Why Are You OK“
Wie kann man eine Band so nennen? Das ist doch was für Teenager, oder nicht? Für mich hat sich die Pferdeband im zarten Alter von Xplus aber jetzt förmlich aufgedrängt. Mit Songs, die nichts anderes wollen, als gut klingen. Und ständig fragen sie „Warum geht’s dir gut?“. Die Antwort ist einfach. Weil ich die Platte höre.
1. Avett Brothers – „True Sadness“
Gleiches gilt für diese Folk-Brüder. Ich konnte die mal nicht leiden. Zu traditionell, zu Pop-mäßig, irgendwie langweilig. Aber plötzlich stecken die alles locker in die Tasche, was auf dem New-Folk-Mark zu kriegen ist. Die erfinden die Musik auch nicht neu, aber sie liefern auf Albumlänge veritable Hits ab, die in besseren Zeiten mal die Top-Ten der Charts bestimmt hätten. Und „I Wish I Was“ habe ich zu DEM Lovesong 2016 schechthin gekürt.