Kurzbeschreibung:
Am Beginn des neuen Jahrtausends - ein neuer, offenbar liberal gesinnter Papst, gibt der Welt wieder Hoffnung. Da geschieht die furchtbare Bluttat hinter den Mauern des Vatikans: Der Kommandant der Schweizergarde wird ermordet. Ungereimtheiten und Widersprüchlichkeiten in der offiziellen Version des Tathergangs machen den Neffen des Ermordeten, Alexander Rosin, einen Adjutanten der Garde, misstrauisch. Zusammen mit der jungen römischen Journalistin Elena gerät Alexander Rosin tief in die Machtstrukturen des Vatikans. Sie stoßen auf die Spur einer Geheimgesellschaft, die sich "Zirkel der Zwölf" nennt - und auf ein verschollenes Manuskript, das Alexanders Vorfahre Albert Rosin im 16. Jahrhundert verfasst hat. Der Schweizergardist aus der Renaissance berichtet dort von seinen Abenteuern mit dem berühmten Goldschmied Benvenuto Cellini und von einem geheimnisvollen Smaragd, der "Die wahre Ähnlichkeit Christi" genannt wird und der offenbar in einem jahrhundertealten Komplott die Schlüsselrolle spielt. Alles spitzt sich auf die Frage zu: Ist der neue Pontifex der schon im Mittelalter prophezeite Engelspapst, der die Kirche auf den rechten Weg zurückführen wird, oder ist er der große Versucher - der Antichrist?
Über den Autor:
Jörg Kastner, geboren in Minden/Westfalen, hat Jura studiert und als Volljurist die Befähigung zum Richteramt erworben, dann aber aus der Liebe zum Schreiben einen Beruf gemacht. Genaue Recherche und die Kunst, unwiderstehlich spannend zu erzählen, zeichnen seine Romane aus. Bislang in fünfzehn Sprachen übersetzt, sind seine Bücher auch im Ausland sehr erfolgreich. Zu seinen größten Erfolgen zählen seine fünfbändige Germanensaga um Thorag und Arminius (jüngst auch als zwölfteilige E-Book-Reihe erschienen), die historischen Amsterdam-Krimis „Die Farbe Blau“ und „Die Tulpe des Bösen“ sowie seine mit dem Roman „Engelspapst“ beginnende Reihe von Vatikanthrillern. Jörg Kastner lebt mit seiner Frau, der Schriftstellerin Corinna Kastner, in Hannover.
Über den Sprecher:
Olaf Pessler sagt Verlag Bastei Lübbe: "Olaf Pessler ist eine der bekanntesten Stimmen Deutschlands. Für ARD, ZDF, Arte und 3Sat hat er unzählige Dokus, Features und Reportagen gesprochen. Besonders beliebt ist seine Arbeit für die ARD-Reihe "Giraffe, Erdmännchen und Co". Mit großer Leidenschaft spricht er auch Hörbücher und Hörspiele."
Meine Meinung:
Es ist wohl das Schicksal aller Vatikan-Thriller, dass sie sich mit Dan Browns Roman messen lassen müssen. Das ist vielleicht nicht ganz fair, passiert aber automatisch. Aus Gründen der Fairness sollte der Hörer versuchen, Jörg Kastners Engelstrilogie für sich sprechen zu lassen. Und der erste Band "Engelspapst" kann sich durchaus sehen bzw. hören lassen. Er enthält die klassischen Zutaten eines Vatikanthrillers (Verschwörungen, Geheimbünde, uralte Geheimnisse und Artefakte), und wartet mit einigen unerwarteten Wendungen auf. Interessant, wenn auch etwas glattgebügelt, ist Protagonist Alexander Rosin, ein Adjutant der Schweizer Garde, der zusammen mit der Journalistin Elena Vida versucht, den Mord an seinem Onkel aufzuklären. Die Einbindung historischer Ereignisse und Figuren ist gelungen, der Anteil an mystischen Elementen ist - in der Hörbuchversion - sehr klein, was vermutlich auf die hier vorgenommenen Kürzungen zurückzuführen ist. Trotz kleiner logischer Stolperstellen ist "Engelspapst" ein solider Vatikan-Thriller mit einigen bekannten, aber auch einigen neuen Ideen, die für kurzweilige Unterhaltung sorgen. Empfehlenswert für alle Fans von Verschwörungstheorien mit robustem Magen (wegen der Schilderung einiger unappetitlicher Gewaltszenen), die nichts gegen Mystery-Elemente in einem Thriller haben.
Von mir 8 Punkte.