Diogenes; 76 Seiten;
Kurzbeschreibung:
Einen Erschöpfungstoten, eine Lungenentzündung, eine Brandstiftung, ungezählte Blasen und zwei Liebeserklärungen zeitigt der Bürgerrechtsmarsch, den die (1967 gestorbene) US-Schriftstellerin in ihrer Nachlaßerzählung beschreibt.
Ein Häuflein Protestierender marschiert, Rassengleichheit fordernd, über hundert Meilen durch Georgia zur Staatshauptstadt Atlanta, mitten durch das Herzland aller früheren Werke der Carson McCullers.
Über die Autorin:
Der Marsch Carson McCullers, geboren 1917 in Columbus (Georgia), gestorben 1967 in Nyack (New York), dort begraben. McCullers wollte eigentlich Pianistin werden. Mit 500 Dollar fuhr sie mit 17 alleine nach New York, um an der renommierten Juilliard-Musikschule zu studieren. Das Geld verschwand auf mysteriöse Weise, doch sie blieb in New York, arbeitete als Sekretärin, Kellnerin, Barpianistin und beschloss, Schriftstellerin zu werden. Der Erfolg ihres Erstlings, ›Das Herz ist ein einsamer Jäger‹, machte die 23-Jährige zum literarischen ›Wunderkind‹. Mit 23 erlitt sie den ersten von drei Schlaganfällen, ihr Leben wurde bestimmt durch die Krankheit, der sie ihr Werk abrang, und durch Einsamkeit, besonders nach dem Selbstmord ihres Mannes 1953.
Mein Eindruck:
Diese Novelle über einen Protetsmarsch gegen die Rassenbeschränkungen in den USA der sechziger Jahre habe ch sehr gerne gelesen.
Carson McCullers kann schreiben. Zwar einfach, aber gut durchdacht und nachvollziehbar. Das gilt für die Figuren wie für den Plotverlauf.
Neben den Protestmarschierern für Gleichberechtigung und Bürgerrechte gibt es auch diverse Gegner. Dazu gehören neben dem Ku Klux Klan auch viele konservative Bürger von Kleinstädten des Südesns der USA.
Die Novelle beschreibt originell einen wichtigen Teil der amerikanischen Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts und gehört zu den spätem Werk der Autorin. Eine nicht zu unterschätzende Schriftstellerin, die leider zu früh verstarb.