1964: Während die 13-jährige Jocie Brooke für einen Hund betet, hofft ihr Vater David, dass er eine Stelle als Interimspastor in der Gemeinde Mt. Pleasant bekommt. Zusammen mit der vergesslichen Tante Love, die unentwegt Bibelzitate von sich gibt, bilden die drei eine skurrile Familiengemeinschaft. Eines Tages taucht Tabitha, die 20-jährige Schwester von Jocie, überraschend auf, die vor sieben Jahren gemeinsam mit Jocies Mutter nach Kalifornien verschwand…
Dieses Buch ist sehr vielseitig. Es ist skurril, lustig, aber zugleich euch ernsthaft und tolerant geschrieben. Der Schreibstil ist unkompliziert und einfach zu lesen. Am Anfang wusste ich nicht so genau, wohin die Handlung führt. Doch beim weiteren Lesen konnte ich das Buch einfach genießen. Schnell habe ich gemerkt, dass die Handlung, auch nachdem Tabitha auftaucht, sehr zielführend ist und jedes Familienmitglied seine eigene Entwicklung durchmacht.
Besonders hat mir gefallen, wie der christliche Glaube in das Buch eingeflochten wird. Durch die manchmal absichtlich übertriebenen Zitate von Tante Love wird man neugierig, ob die Bibelstellen wirklich in der Bibel stehen bzw. wie diese eingebettet sind. Über manche Themen hatte ich mir vorher noch nie genau Gedanken gemacht, z.B., wo in der Bibel etwas zum Thema Hunde steht. Auch David macht sich als Pastor viel Gedanken über Gott und seinen Willen. Zugleich ist das Buch aber wunderbar tolerant. Dadurch, dass Davids Ehe gescheitert ist, erntet er von manchen Gemeindemitgliedern kritische Blicke. Doch er begegnet den Menschen offen und spricht Hindernisse an. Das fand ich als sehr angenehm und befreiend zu lesen.
Im März 2017 erscheint beim Francke-Verlag das Buch „Ein Garten der Hoffnung“, indem die Geschichte rund um Jocie weiter geht.
Insgesamt ein schöner Roman über „den merkwürdigsten und besten Sommer“, den Jocie je gehabt hat. Ich freue mich auf den nächsten Band der Geschichte!