Hier kann zu den Seiten 001 - 070 (Kapitel 1 - 4) geschrieben werden.
'Wilde Schafsjagd' - Seiten 001 - 070
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Da es ja einige Verwirrung gab:
Der erste Abschnitt endet nach dem 4. Kapitel.Für die E-Book-Leser:
Der letzte Satz:
"Die Zeit tröpfelte dahin." -
Jetzt dachte ich gerade schon, dass ich nicht die erste bin...Geht ja gar nicht
Ein Murakami - wie ich mich darauf gefreut habe!
Bisher bin ich überhaupt nicht enttäuscht.Mir fallen als erstes wieder die nüchternen Beschreibungen der Figuren auf, klar und ungeschminkt.
Die Hautperson ist bisher, und bleibt vermutlich, namenlos. Wie schon in anderen Büchern des Autors hat er ein eher leidenschaftsloses Verhältnis zu seinen Frauen, die er ohne Zweifel liebt, aber in einer eher stillen, duldenden Art.
Nicht immer verstehe ich genau, was in ihm vorgeht. Macht nichts!
Seine Vorliebe für die außergewöhnlichen Ohren seiner Freundin fand ich rührend und ungewöhnlich, aber sehr schön beschrieben. Und Dinge voraussehen kann sie auch noch...Mit ihren Ohren?
Überhaupt mag ich die sich heranschleichende, langsam vortastende Erzählweise sehr.Hier im ersten Abschnitt kommt es auch zur Einladung in das Haus des bedeutenden Mannes. Ich habe noch keine Ahnung, was es mit den Schafen auf sich hat, aber das kommt jetzt sicher bald.
Welche Bedeutung wird Ratte, dieser verloren gegangene Freund noch haben? Oder verschwindet er wieder aus unserem Blickfeld?
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Das ist ja erst mein zweiter Murikami und auch ich finde, dass der Stil ganz besonders und unverkennbar ist. Eine leicht melancholische Stimmung stellt sich sofort bei mir beim Lesen ein und eigentlich erwarte ich ein Buch ohne glückliche Protagonisten.
Murakami fackelt ja auch nicht lange. Gleich im ersten Satz die erste Tote. Die Beerdigung des Mädchens, das mit jedem schlief, ist eine trostlose Angelegenheit. Es scheint alles gesagt.
Eine sehr interessante Figur, wie ich finde. Ich hätte gerne noch mehr erfahren, welche Erkenntnisse sie über die Welt entdeckt hat, indem sie mit so einigen Männern geschlafen hat.Die Ehe des Ich-Erzählers ist am Ende. Nichts bleibt von seiner Frau übrig, noch nicht einmal eine Hülle. Mir lief ein Schauer über den Rücken, als ich gelesen habe, dass diese Frau sich quasi aus dem Leben des Erzählers entfernt. Als könne man gemeinsame Erfahrungen einfach so ausradieren.
Und dann verliebt er sich in Ohren. Das ist so lustvoll und intim geschrieben, dass ich heute nur auf Ohren geguckt habe.
Ich bin auch sehr gespannt, was es mit den Schafen und dem geheimnisvollen Geschäftsmann auf sich hat.
Mein Friseur hat mich gestern gefragt, was ich an Murakami oder an diesem Buch so mag. Ich kann es schwer fassen. Die Figuren sind wie in Watte gepackt. Sie sind zerbrechlich, trotzdem ist man mit ihnen unterwegs, aber man kommt durch die Watteschicht auch nicht ganz dicht an sie heran.
Und natürlich die wunderschöne Sprache. -
Zitat
Original von Clare
Mir fallen als erstes wieder die nüchternen Beschreibungen der Figuren auf, klar und ungeschminkt.Das empfinde ich genauso, und es gefällt mir gut. Keine Verbrämung, schon gar keine Überhöhung, ausreichend Spielraum für die eigene Interpretation. Auch das macht Murakami für mich aus.
ZitatWie schon in anderen Büchern des Autors hat er ein eher leidenschaftsloses Verhältnis zu seinen Frauen, die er ohne Zweifel liebt, aber in einer eher stillen, duldenden Art.
Leidenschaftslos, still, duldend - ganz sicher, aber vor allem passiv, oder? Wie geht diese lähmende Passivität mit Liebe zusammen? Erfordert Liebe nicht auch Initiative und emotionales Engagement, um den Namen zu verdienen? Bisher, also bis zum jetzigen Zeitpunkt der Lektüre, scheint mir dem Protagonisten die für Liebe nötige Tiefe zu fehlen. Nicht, dass Murakami ihn aus mangelnder Fähigkeit zu flach beschreibt - ich denke, er will ihn so darstellen.
ZitatNicht immer verstehe ich genau, was in ihm vorgeht. Macht nichts!
Ganz im Gegenteil! Ich persönlich begrüße es sogar, wenn nicht alles auf dem Silbertablett serviert wird. Lasst Taten sprechen, statt dem Leser vorzukauen, was er zu denken hat.
ZitatSeine Vorliebe für die außergewöhnlichen Ohren seiner Freundin fand ich rührend und ungewöhnlich, aber sehr schön beschrieben.
Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Abschnitt, kann aber jetzt schon feststellen, dass mich der Twist mit den Ohren begeistert wie beim ersten Mal. Obwohl Murakami das Mädchen ansonsten als sehr durchschnittlich beschreibt, macht dieses ungewöhnliche Detail sie für mich extrem attraktiv. Schönheit ist eine feine Sache, aber sind es nicht diese "kleinen" Besonderheiten, die uns an anderen Menschen erst den richtigen Kick geben? Meine Frau z.B. wechselt je nach Stimmungslage die Augenfarbe zwischen grün und blau, was mich auch nach 22 Jahren immer noch vom Hocker haut. Darüber hinaus halte ich diese rein körperliche Auffälligkeit des Mädchens auch für ein Sinnbild jenes inneren "Strahlens", das einen Menschen, ganz gleich wie "schön" oder nicht im herkömmlichen Verständnis, aus der Masse heraushebt. Das kann natürlich sehr subjektiv sein und muss nicht allgeneim geteilt werden - und schon gar nicht meine ich damit sowas wie den Hintern von Frau Kardashian.
ZitatÜberhaupt mag ich die sich heranschleichende, langsam vortastende Erzählweise sehr.
Wenn ich mich recht erinnere, meine ich in Jay Rubins Buch "Haruki Murakami and the music of words" gelesen zu haben, dass der Autor zu Beginn dieses Romans nicht den blassesten Schimmer hatte, wohin die Reise gehen soll, sondern einfach drauflosgeschrieben und abgewartet hat, wie die Geschichte sich entwickelt. Würde zu deinem Eindruck passen, oder? Von dieser Warte aus betrachtet, frage ich mich, ob die tote Exgeliebte noch ins weitere Geschehen eingebunden wird oder nur dazu dient, einige Eigenschaften des Protagonisten auf diesem Weg aufzuzeigen. Obwohl ich das Buch (vor langer Zeit) schon zweimal gelesen habe, weiß ich es nicht mehr.
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Zitat
Original von Regenfisch
Eine leicht melancholische Stimmung stellt sich sofort bei mir beim Lesen ein und eigentlich erwarte ich ein Buch ohne glückliche Protagonisten.Irgendwie schon, aber auf wenigen Seiten verdammt gut auf den Punkt gebracht, oder? Ich finde es ganz stark, wie Murakami es schafft, mit so begrenzten Informationen ein so tiefgehendes Bild dieser jungen Frau zu zeichnen.
Pfui, bist du neugierig.
Ist das konsequent, krank oder einfach nur ein legitimer Schutzmechanismus? Ich kannte mal eine Frau, die ehemalige Freunde, mit denen sie sich überworfen hat, auf Fotos mit dem Kuli brachial unkenntlich gemacht hat. Ich fand das damals beängstigend.
Empfindest du das so? Mir scheint, dass gerade das Unausgesprochene oft sehr viel verrät. Ich für meinen Teil fühle mich den Figuren nicht fremd, obwohl am Anfang eines Romans naturgemäß viel Spielraum bleibt.
[quote]Und natürlich die wunderschöne Sprache.
Ich mag sie auch immer noch, hatte sie aber beeindruckender in Erinnerung. Auch als Leser gehen die Jahre wohl nicht spurlos an einem vorbei.
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Zitat
Original von Clare
Ich frage mich beim Lesen, ob die Figuren jemals Liebe erfahren haben, also Liebe erlebt haben. Denn einmal davon gekostet, möchte man doch immer mehr. So geht es mir jedenfalls.
Leidenschaftslos finde ich den Erzähler nicht unbedingt, zumindest lässt er das bei dem Mädchen mit den Ohren erkennen, dass er durchaus aus dem Quark kommen kann.Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Abschnitt, kann aber jetzt schon feststellen, dass mich der Twist mit den Ohren begeistert wie beim ersten Mal. Obwohl Murakami das Mädchen ansonsten als sehr durchschnittlich beschreibt, macht dieses ungewöhnliche Detail sie für mich extrem attraktiv. Schönheit ist eine feine Sache, aber sind es nicht diese "kleinen" Besonderheiten, die uns an anderen Menschen erst den richtigen Kick geben? Meine Frau z.B. wechselt je nach Stimmungslage die Augenfarbe zwischen grün und blau, was mich auch nach 22 Jahren immer noch vom Hocker haut. Darüber hinaus halte ich diese rein körperliche Auffälligkeit des Mädchens auch für ein Sinnbild jenes inneren "Strahlens", das einen Menschen, ganz gleich wie "schön" oder nicht im herkömmlichen Verständnis, aus der Masse heraushebt. Das kann natürlich sehr subjektiv sein und muss nicht allgeneim geteilt werden - und schon gar nicht meine ich damit sowas wie den Hintern von Frau Kardashian.
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Die Stelle hat mich umgehauen. Nach der Ohren-Offenbarung findet er die Frau in seiner Ganzheit schön. Das ist schon mal ein Ansatz. -
Zitat
Original von harimau
Ist das konsequent, krank oder einfach nur ein legitimer Schutzmechanismus? Ich kannte mal eine Frau, die ehemalige Freunde, mit denen sie sich überworfen hat, auf Fotos mit dem Kuli brachial unkenntlich gemacht hat. Ich fand das damals beängstigend.
Ich finde das auch eher beängstigend, natürlich auch konsequent. Ich finde das für die Exfrau sehr schade, denn so nimmt sie sich die Chance, sich zu entwickeln. Wenn man die Vergangenheit leugnet, hat man dann eine Zukunft?ZitatOriginal von harimau
Empfindest du das so? Mir scheint, dass gerade das Unausgesprochene oft sehr viel verrät. Ich für meinen Teil fühle mich den Figuren nicht fremd, obwohl am Anfang eines Romans naturgemäß viel Spielraum bleibt.
Vielleicht ist mein Bild etwas von den Krippenfiguren beeinflusst, die ich gestern ausgepackt habe. Doch, ich empfinde die Figuren als zerbrechlich und ich habe eine gewisse Distanz zu ihnen. Das empfinde ich als spannend und interessant und als ein Zeichen von Qualität. Ich muss dem Protagonisten nicht auf dem Schoß sitzen, um ein Buch gut zu finden. -
Ich habe auf den ersten Seiten, diese distanzierte, reflektierende Schreibweise, als ein bisschen holprig empfunden. Ich habe mich aber relativ schnell an sie gewöhnt und mag sie mittlerweile sehr.
Bei "Naokos Lächeln" ist es ja ähnlich, nur dort ist sie wehmütiger und weniger nüchtern.Es werden keine Namen genannt. Das einzige Mal, wo ganz gezielt der Begriff "Name" erwähnt wird, steht dieser auf einem Kärtchen und wird verbrannt. Dieser Name gilt als zentraler Begriff, die meisten wissen, was bzw. wer damit gemeint ist und welche Konsequenzen es haben kann. Bei allen anderen Figuren scheint ein Name keine Rolle zu spielen. Ich finde diesen Gegensatz so prägnant.
Unseren Erzähler finde ich übrigens sympathisch und auch authentisch. Ich halte ihn für bodenständig und jemand, der versucht in dieser Welt zurechtzukommen und mit Erfolgen und Niederlagen umzugehen, so gut es geht. Ob ihn das zu einem zufriedenen Menschen macht, weiß ich noch nicht. Er versucht es allerdings zu sein. Es ist kein Rebell.
Ich mag besonders die Gespräche, die er führt und seine Beobachtungsgabe. Ganz bewusst ist mir das aufgefallen, in der Beschreibung seines Freundes und Kompagnons. Er bringt die Gründe für die Alkoholsucht vorab gut auf den Punkt und all das bestätigt das gemeinsame Gespräch der beiden.Diese Ohrengeschichte fand ich sehr faszinierend beschrieben. Hier ist mir auch wieder bewusst geworden, was mir an Murakamis Frauenfiguren so gut gefällt. Ich bin mir als Leserin immer bewusst, dass hier ein Mann über Frauen schreibt, der nicht versucht irgend etwas diesen Frauen anzudichten. Er beschreibt Frauen vollkommen klischeebefreit, sondern immer nur aus Sicht des männlichen Erzählers. Er wahrt auch als Autor Distanz und versucht nie, eine Frau zu sein. Dieser Gedankengang ist wahrscheinlich konfus. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.
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Zitat
Original von Clare
Welche Bedeutung wird Ratte, dieser verloren gegangene Freund noch haben? Oder verschwindet er wieder aus unserem Blickfeld?Kannst mir mal bitte die Textstelle nennen, wo das mit der Ratte steht?
Ich habe das überlesen, was mich ein bisschen irritiert, denn das passiert mir bei Büchern, die mir gefallen, eigentlich sonst nie. Und was noch schlimmer ist, ich kann die Stelle auch jetzt nicht finden. -
Ich freue mich sehr, mal wieder ein Buch von Haruki Murakami zu lesen, und dann noch in einer Querbeet-Leserunde, um so schöner.
Murakami ist einer meiner Lieblings- Schriftsteller und ich habe schon viel von ihm gelesen. "Wilde Schafsjad" ist eins der wenigen Bücher von ihm , welches ich noch nicht kenne.Und mir gefällt das Buch nach dem ersten Abschnitt schon wieder richtig gut. Ich mag seine Geschichten, die immer ein wenig surreal oder skurril oder märchenhaft daher kommen.
Und mir geht es auch eher so, dass ich die Personen von einer gewissen Distanz sehe, wie Regenfisch schon geschrieben hat. Ich kann mich nicht wirklich mit einer von ihnen identifizieren, was ich aber auch nicht als schlimm empfinde. Ich empfinde die Ereignisse als ein außenstehender Betrachter.Die Geschichte mit den Ohren des Mädchens finde ich sehr faszinierend. Vor allem, dass sie ihre Ohren nie öffentlich zeigt. Und wenn sie die Ohren zeigt, dann muss sie sich von ihnen distanzieren und sie gehören dann nicht mehr zu ihrer Persönlichkeit. Sehr interessant. Und dann ist es ja schon ein großer Liebesbeweis, dass der Erzähler ihre Ohren ab und zu sehen darf.
Und anscheinend haben die Ohren auch was damit zu tun, dass sie Sachen voraussehen kann, wie den Telefonanruf??Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich die Geschichte jetzt weiter entwickeln wird.
ZitatOriginal von Saiya
Kannst mir mal bitte die Textstelle nennen, wo das mit der Ratte steht?
Ich habe das überlesen, was mich ein bisschen irritiert, denn das passiert mir bei Büchern, die mir gefallen, eigentlich sonst nie. Und was noch schlimmer ist, ich kann die Stelle auch jetzt nicht finden.Ich glaube die Stelle mit Ratte kommt erst im nächsten Abschnitt. Zumindest bei mir beginnt das 5. Kapitel mit einem Brief von Ratte. Und dieser Abschnitt hier endet ja mit dem 4. Kapitel.
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Zitat
Original von Rouge
...Die Geschichte mit den Ohren des Mädchens finde ich sehr faszinierend. Vor allem, dass sie ihre Ohren nie öffentlich zeigt. Und wenn sie die Ohren zeigt, dann muss sie sich von ihnen distanzieren und sie gehören dann nicht mehr zu ihrer Persönlichkeit. Sehr interessant. Und dann ist es ja schon ein großer Liebesbeweis, dass der Erzähler ihre Ohren ab und zu sehen darf.
Und anscheinend haben die Ohren auch was damit zu tun, dass sie Sachen voraussehen kann, wie den Telefonanruf??
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Ja, genau, sie hört sozusagen in die Zukunft. Eine klasse Idee- -
Zitat
Original von Saiya
Kannst mir mal bitte die Textstelle nennen, wo das mit der Ratte steht?
Ich habe das überlesen, was mich ein bisschen irritiert, denn das passiert mir bei Büchern, die mir gefallen, eigentlich sonst nie. Und was noch schlimmer ist, ich kann die Stelle auch jetzt nicht finden.Oh weh, ich hatte die ersten beiden Abschnitte einfach durch gelesen und bin da etwas durcheinander gekommen. Entschuldigung!
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Nach dem ersten Abschnitt bin ich noch nicht so richtig mit dem Buch warm geworden, es irritiert mich total, dass keine Person beim Namen genannt wird, ohne dass ich genau sagen kann, warum, die japanischen Namen könnte ich mir mit Sicherheit auch nicht wirklich merken.
Dieses "Ohren-Mädchen" finde ich auch sehr merkwürdig, sie scheint ja, wenn sie ihre Ohren zeigt, zu einer anderen Persönlichkeit zu werden, kann ich nicht wirklich nachvollziehen.Ich werde aber auf jeden Fall weiterlesen, der Schreibstil gefällt mir, bis auf die fehlenden Namen sehr gut und ich bin auch gespannt, wie es mit dem namenlosen Erzähler weiter geht.
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Zitat
Original von Clare
Oh weh, ich hatte die ersten beiden Abschnitte einfach durch gelesen und bin da etwas durcheinander gekommen. Entschuldigung!
Das ist nicht schlimm. Darauf hätte ich ja auch selbst kommen können.
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Zitat
Original von Zwergin
Nach dem ersten Abschnitt bin ich noch nicht so richtig mit dem Buch warm geworden, es irritiert mich total, dass keine Person beim Namen genannt wird, ohne dass ich genau sagen kann, warum, die japanischen Namen könnte ich mir mit Sicherheit auch nicht wirklich merken.
Dieses "Ohren-Mädchen" finde ich auch sehr merkwürdig, sie scheint ja, wenn sie ihre Ohren zeigt, zu einer anderen Persönlichkeit zu werden, kann ich nicht wirklich nachvollziehen.Ich werde aber auf jeden Fall weiterlesen, der Schreibstil gefällt mir, bis auf die fehlenden Namen sehr gut und ich bin auch gespannt, wie es mit dem namenlosen Erzähler weiter geht.
Ich mag Murakamis transparente, nüchterne Art zu schreiben. Auch die fehlenden Namen reizen mich eher, als dass sie mich stören.
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Zitat
Original von Rouge
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Die Geschichte mit den Ohren des Mädchens finde ich sehr faszinierend. Vor allem, dass sie ihre Ohren nie öffentlich zeigt. Und wenn sie die Ohren zeigt, dann muss sie sich von ihnen distanzieren und sie gehören dann nicht mehr zu ihrer Persönlichkeit. Sehr interessant. Und dann ist es ja schon ein großer Liebesbeweis, dass der Erzähler ihre Ohren ab und zu sehen darf.
Und anscheinend haben die Ohren auch was damit zu tun, dass sie Sachen voraussehen kann, wie den Telefonanruf??Mich fasziniert das auch. Diese Schamhaftigkeit und Zurückhaltung war für mich immer irgendwie etwas typisch japanisches, bis ich Murakami gelesen habe.
Die Nüchternheit bleibt, bei allem offenen Reden über Sex.
Die Idee mit den Ohren finde ich gut. Scheinbar geben ihr diese Ohren wirklich Ahnungen ein, so habe ich das auch gelesen.Ich fand interessant, wie sich der Blick unseres Helden auf das Mädchen verändert, als er ihre Ohren, die er schon vom Foto kannte, in der Wirklichkeit sieht.
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Zitat
Original von Regenfisch
Murakami fackelt ja auch nicht lange. Gleich im ersten Satz die erste Tote. Die Beerdigung des Mädchens, das mit jedem schlief, ist eine trostlose Angelegenheit. Es scheint alles gesagt.
Eine sehr interessante Figur, wie ich finde. Ich hätte gerne noch mehr erfahren, welche Erkenntnisse sie über die Welt entdeckt hat, indem sie mit so einigen Männern geschlafen hat. [quote]Das Buch beginnt gleich so wehmütig, aber du hast Recht: es ist alles gesagt, und so handelt Murakami die Geschichte auch ab. Die Geschichte dieses Mädchens wäre ein Murakami-Buch, das ich auch lesen würde.
[quote]Die Ehe des Ich-Erzählers ist am Ende. Nichts bleibt von seiner Frau übrig, noch nicht einmal eine Hülle. Mir lief ein Schauer über den Rücken, als ich gelesen habe, dass diese Frau sich quasi aus dem Leben des Erzählers entfernt. Als könne man gemeinsame Erfahrungen einfach so ausradieren.
Tut schon weh, so etwas zu lesen. Murakami drückt nicht auf die Emotionen, sondern liefert uns die Fakten, nacheinander und bis zum Ende. Mir ging diese Szene nahe, besonders die trostlose Idee mit dem Unterrock, der sie ersetzen könnte für eine Zeit, wie er meint, um dann festzustellen, dass sie nicht mal einen Unterrock dagelassen hat.
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Ein herzliches "Hallo" von mir an alle Querbeet-Eulen
Ich habe vorhin auch den ersten Abschnitt beendet und was ich bisher gelesen habe, gefällt mir sehr gut.
ZitatOriginal von Regenfisch
Das ist ja erst mein zweiter Murikami und auch ich finde, dass der Stil ganz besonders und unverkennbar ist. Eine leicht melancholische Stimmung stellt sich sofort bei mir beim Lesen ein und eigentlich erwarte ich ein Buch ohne glückliche Protagonisten.
Ich habe schon ein paar Murakamis gelesen und ich finde auch, dass sein Stil hier unverkennbar ist.
Diese betont einfache, schörkellose Sprache, ergibt für mich zusammen mit dieser melancholischen Grundstimmung immer diesen typischen Murakami-Sound.ZitatOriginal von Clare
Seine Vorliebe für die außergewöhnlichen Ohren seiner Freundin fand ich rührend und ungewöhnlich, aber sehr schön beschrieben. Und Dinge voraussehen kann sie auch noch...Mit ihren Ohren?
Die Ohrengeschichte hat mit auch fasziniert. Murakamis Frauenfiguren haben ja oft anatomische Besonderheiten und Ohren sind mir in 1Q84 schon untergekommen. Dort hat die Protagonistin Aomame zwei verschieden große Ohren. Mit den Ohren die Zukunft hören zu können ist diesmal aber neu Diese skurrilen Ideen begeistern mich bei Murakami-Geschichten immer ganz besonders. -
Zitat
Original von Selma
... Murakamis Frauenfiguren haben ja oft anatomische Besonderheiten und Ohren sind mir in 1Q84 schon untergekommen. Dort hat die Protagonistin Aomame zwei verschieden große Ohren. Mit den Ohren die Zukunft hören zu können ist diesmal aber neu Diese skurrilen Ideen begeistern mich bei Murakami-Geschichten immer ganz besonders.1Q84 habe ich nicht gelesen. Interessant, dass Murakami solche Details auch in anderen Romanen verwendet.
Für mich sieht er das besondere an der entsprechenden Frau, das sie einzigartig, ja erst wirklich schön und attraktiv für den Mann macht, ähnlich wie Regenfisch es schon schrieb. Es ist nicht das Offensichtliche, sondern die Kleinigkeit.
Das gefällt mir.