Klappentext lt.amazon.de
Schiffseigner Mathias Klausen traut seinen Augen nicht: Im Historischen Hafen von Berlin zieht er eine Frauenleiche aus dem Wasser. Der Fall gibt Kriminalhauptkommissar Hans Morgenstern Rätsel auf. Ist es Zufall, dass die tote Sina Rogatz von ebendem Mann gefunden wurde, der einmal unter Verdacht stand, sich an ihr vergangen zu haben? Die Ermittlungen fördern das Bild einer intelligenten, verschlossenen und höchst ambivalenten jungen Frau zutage. Die ehrgeizige Biochemikerin und Adoptivtochter eines bekannten Immobilienfinanziers forschte an einer Methode, die der massenhaften Tötung von männlichen Küken entgegenwirken sollte. Doch bald findet Morgenstern heraus, dass sie noch eine ganz andere Entdeckung machte.
Meine Meinung
Dies ist Band 2 in dem Hans Morgenstern und sein Team ermitteln, aber man kann das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen, denn es ist ein in sich abgeschlossener Fall.
Der Prolog des Buches hat mich schon gleich schlucken lassen, denn es beginnt im Jahr 1985 in Indien und eine Frau gebärt, sehr zum Unmut ihres Ehemannes, schon wieder eine Tochter. Wie man weiß, müssen die Eltern ihre Töchter verheiraten und viele können sich das nicht leisten, also müssen die Mädchen am besten schnellstmöglich "beiseite geschafft" werden. Als Leser bleibt man hier erstmal im Ungewissen, was mit diesem Kind passiert.
Der Schreibstil von Stephan Hähnel hat mir ausgesprochen gut gefallen und ich musste oftmals laut lachen bei manchen Wortfindungen und intern geführten Gesprächen. Zudem ist alles klar und deutlich beschrieben, keine großen ausufernden Um- und Beschreibungen, da wird sich auf das Wesentliche konzentriert und sowas mag ich. Gefallen haben mir auch die Einblicke in die Privatleben der Ermittler. Das, was Linda Mörike, z.b. antreibt, fand ich sehr ungewöhnlich, oder der um keinen Spruch verlegene und extrem modebewusste Bruno Biondi, über den ich herzhaft lachen musste. Am besten gefallen hat mir aber der Charakter von Sonja Bubka, die forensische Pathologin mit ihrem russischen Dialekt, herrlich, aber leider zu kurz. Der Fall an sich war für mich spannend bis zum Ende und dort logisch aufgeklärt.
Sehr berührt hat mich das Thema "Femizid", welches in dieser Geschichte eine große Rolle spielt, neben Firmenspionage und Medikamententests. Unter "Femizid" ist die Tötung von Menschen zu verstehen, die dem weiblichen Geschlecht angehören.
Ich hoffe das der Autor noch weitere Bände herausbringen wird, mit außergewöhnlichen Themen und seinem sympathischen Ermittlerteam.