Jandy Nelson - Ich gebe dir die Sonne (ab 14 J.)

  • 477 Seiten
    cbt Verlag
    ET: 21.11.2016
    OT: I’ll give you the sun
    Altersempfehlung: ab 14 Jahren


    Kurzbeschreibung:
    Jude und ihr Zwillingsbruder Noah leben gemeinsam mit ihren Eltern in Lost Cove am Meer. Während Jude im Meer surft und ihr junges Leben in vollen Zügen gemeinsam mit ihrer Clique genießt, ist Noah ein Einzelgänger der am liebsten zeichnet und sich mit seiner Mutter über Kunst unterhält.
    Doch trotz dieser Gegensätze sind die beiden eng miteinander verbunden, bis dramatische Ereignisse an einem verhängnisvollen Tag dafür sorgen, dass sie ihre Verbindung zueinander und sogar zu sich selbst verlieren...


    Meine Eindrücke:
    Die Handlung beginnt, als Noah und Jude 13 Jahre alt sind und wird zu Beginn aus Noahs Sicht erzählt. Ihre Welt ist noch in Ordnung, auch wenn Noah das Gefühl hat, ein Außerirdischer unter Menschen zu sein und leider hat ihm niemand erklärt wie man sich richtig und unauffällig verhält. Sein Lebensinhalt ist das Malen und sein größter Traum ist es an der Kunstschule CSA angenommen zu werden. Er drückt seine Gefühle und Erlebnisse in Bildern aus, die er manchmal nur in seinem Kopf zeichnet. Der Autorin ist es wunderbar gelungen dies zu verdeutlichen und dementsprechend bildgewaltig ist stellenweise die Sprache.


    Kapitelweise springt die Handlung drei Jahre in die Zukunft und wieder zurück, bis sich beide Zeitstränge treffen und man endlich das komplette Ausmaß der tragischen und traurigen Ereignisse kennt. Genauso wie die Zeit wechselt, erzählen auch die Zwillinge abwechselnd als Ich-Erzähler was geschehen ist. Und so erfahren wir von der 16jährigen Jude, dass sie und ihr Bruder ganz andere Wege eingeschlagen haben, als ursprünglich geplant. Was ist nur in der Zwischenzeit geschehen? Was hat die Zwillinge so aus der Bahn geworfen, dass sie ihre enge Verbindung zueinander verloren haben?


    Jude hatte schon immer einen Hang zum Esoterischen und eine starke Verbindung zu ihrer Großmutter. Nach deren Tod wird ihr Geist zu einer wichtigen „Bezugsperson“ für Jude, denn es kommt eine Zeit, wo niemand sonst mehr für Jude da ist und sie nur noch Halt und Sicherheit in ihrem Aberglauben und ihren Zwiegesprächen mit ihrer Oma findet.


    Von der ersten Seite an hat mich das Buch in seinen Bann gezogen. Mal ist es unterhaltsam und fast schon schwarzhumorig und dann wieder sehr emotional und tieftraurig. Es geht um die intensiven Gefühle zweier unterschiedlicher Teenager und dem dazugehörigen Gefühlschaos. Die beiden sind nicht nur in der Pubertät, sondern sie müssen auch schlimme Erlebnisse, die erste große Liebe und Konflikte mit den Eltern verarbeiten und dabei versuchen sie sich selbst und ihren Weg zu finden.


    Fazit: Eine schöne und berührende Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat.


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  • Inhalt:
    Am Anfang sind Jude und ihr Zwillingsbruder Noah unzertrennlich. Noah malt ununterbrochen und verliebt sich Hals über Kopf in den neuen, faszinierenden Jungen von nebenan, während Draufgängerin Jude knallroten Lippenstift entdeckt, in ihrer Freizeit Kopfsprünge von den Klippen macht und für zwei redet. Ein paar Jahre später sprechen die Zwillinge kaum ein Wort miteinander. Etwas ist passiert, das die beiden auf unterschiedliche Art verändert und ihre Welt zerstört hat. Doch dann trifft Jude einen wilden, unwiderstehlichen Jungen und einen geheimnisvollen, charismatischen Künstler ...


    Rezension:
    Mit dreizehn Jahren sind die Zwillinge Noah und Jude fast unzertrennlich. Drei Jahre später sprechen die beiden kaum noch miteinander. Was ist passiert, das die beiden so entzweien konnte?


    "Ich gebe dir die Sonne" ist ein Einzelband von Jandy Nelson, der die berührende Geschichte der Zwillinge Noah und Jude erzählt, aus deren Sichten wir das Buch auch lesen dürfen.
    Allerdings startet die Geschichte mit Noah, als die beiden dreizehn sind, während diese von der sechzehn Jahre alten Jude in der Gegenwart weitererzählt wird.


    Wir lernen mit Jude und Noah zwei sehr unterschiedliche Charaktere kennen, die besonders ihre Liebe zur Kunst gemein haben. So ist der dreizehn Jahre alte Noah eher still und malt die aktuellen Geschehnisse gerne in seinem Kopf, während Jude sehr extrovertiert ist. Doch so verschieden die beiden auch wirken, sie sind Zwillinge und haben eine ganz besondere Beziehung zueinander.
    Das hat sich drei Jahre später aber geändert, denn die beiden scheinen die Persönlichkeiten getauscht zu haben und sprechen kaum noch miteinander. Während Noah mit dreizehn eher ein Außenseiter war, hat er sich nun angepasst und die flippige Jude von früher ist nun still und grenzt sich selbst aus.


    Ich habe ein wenig Zeit gebraucht, um in die Geschichte von Noah und Jude hineinzufinden und an den besonderen Schreibstil von Jandy Nelson musste ich mich ehrlich gesagt erst gewöhnen. Doch sobald ich Noah und Jude erstmal kennengelernt hatte, wollte ich unbedingt erfahren, was mit den beiden passiert ist und warum die Zwillinge sich so entzweit haben. Die Geschichte konnte mich Stück für Stück mehr von sich begeistern und hat mich besonders zum Schluss tief berührt!
    Die Kunst spielt in diesem Buch eine große Rolle, aber auch die Liebe, das Erwachsenwerden und die Familie kommen in der tiefgründigen Geschichte nicht zu kurz.


    Fazit:
    Jandy Nelson hat eine wunderschöne Geschichte geschrieben und mit Jude und Noah zwei faszinierende und spannende Charaktere geschaffen. "Ich gebe dir die Sonne" hat mir nach kurzer Eingewöhnungsphase richtig gut gefallen und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, weil mich die Geschichte der Zwillinge so sehr fesseln konnte.
    Aus diesem Grund gibt es fünf Kleeblätter für diese tiefgründige und sehr berührende Geschichte!