Trümmerkind - Mechtild Borrmann

  • Mechtild Borrmann: Trümmerkind
    Verlag: Droemer 2016. 304 Seiten
    ISBN-13: 978-3426281376. 19,99€


    Verlagstext
    In ihrem neuen Roman "Trümmerkind" beschreibt die mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnete Bestseller-Autorin Mechtild Borrmann das Leben eines Findelkinds im vom Krieg zerstörten Hamburg von 1946/1947. Spannung und historisches Zeitgeschehen miteinander zu verknüpfen, versteht Borrmann, die auch für den renommierten Friedrich-Glauser-Preis nominiert war, wie keine andere deutsche Autorin. Dies stellt sie mit ihren Bestsellern "Wer das Schweigen bricht", "Der Geiger" und "Die andere Hälfte der Hoffnung" und ihrem neuen Roman "Trümmerkind" eindrucksvoll unter Beweis.
    Der kleinen Hanno Dietz schlägt sich mit seiner Mutter im Hamburg der Nachkriegsjahre durch. Steine klopfen, Altmetall suchen, Schwarzhandel - das ist sein Alltag. Eines Tages entdeckt er in den Trümmern eine Tote – und etwas abseits einen etwa dreijährigen Jungen, der erstaunlich gut gekleidet ist. Das Kind spricht kein Wort, Verwandte sind nicht auffindbar. Und so wächst das Findelkind bei den Dietzens auf. Jahre später kommt das einstige Trümmerkind durch Zufall einem Verbrechen auf die Spur, das auf fatale Weise mit seiner Familie verknüpft ist …


    Die Autorin
    Mechtild Borrmann, Jahrgang 1960, verbrachte ihre Kindheit und Jugend am Niederrhein. Bevor sie sich dem Schreiben von Kriminalromanen widmete, war sie u.a. als Tanz- und Theaterpädagogin und Gastronomin tätig. Mit „Wer das Schweigen bricht“ schrieb sie einen Bestseller, der mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet wurde und wochenlang auf der KrimiZeit-Bestenliste zu finden war. Für den "Geiger" wurde Mechtild Borrmann als erste deutsche Autorin mit dem renommierten französischen Publikumspreis "Grand Prix des Lectrices" der Zeitschrift "Elle" ausgezeichnet. 2015 wurde sie mit "Die andere Hälfte der Hoffnung" für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Mechtild Borrmann lebt als freie Schriftstellerin in Bielefeld.


    Inhalt
    Im eisigen Hungerwinter 1946/47 hätte die Hamburger Familie Dietz ohne den 15-Jährigen Hanno sicher nicht überlebten können, der in den Trümmern nach Brennholz suchte und seine Altmetall- Funde auf dem Schwarzmarkt verkaufte. Der Vater ist seit Jahren in Russland vermisst, die Mutter Agnes arbeitet als Trümmerfrau und näht für die britischen Besatzer. Auf einer ihrer verbotenen Hamstertouren „finden“ Hanno und seine jüngere Schwester einen kleinen ungefähr dreijährigen Jungen, der einen auffälligen Blusenknopf in seiner Faust verschließt und lange nicht spricht. Agnes als geübte Schneiderin erkennt, dass der Kleine teure, sorgfältig gearbeitete Kleidung trägt und hebt die Kleidungsstücke für ihn auf. Angesichts der unzähligen Ausgebombten und Flüchtlinge wundert es nicht, dass sie den Jungen als Ihren leiblichen Sohn Joost anmelden kann, den sie angeblich geboren hat, während sie mit den Kindern aus Hamburg evakuiert war. Erst Jahre später kommt es zu einem Gespräch zwischen Hanno und dem inzwischen erwachsenen Joost, in dem Hanno erklären kann, warum er die genaue Geschichte des Findelkindes damals lieber verschwiegen hat – und welchen Zusammenhang sie mit dem berüchtigten „Trümmermörder“ haben könnte.


    45 Jahre später spricht in Köln ein Mann seine Exfrau darauf an, dass ihre Mutter doch Entschädigungsansprüche stellen oder eine Rückübertragung des elterlichen Gutshofs in der Uckermark beantragen könnte. Da Annas Mutter nur einen geringen Rentenanspruch hat, wäre sicher jeder Geldbetrag willkommen. Anna ist nach dem Krieg geboren und hat die Flucht von Mutter und Großvater nicht selbst erlebt. Zwischen ihr und ihrer Mutter waren die Ereignisse der Vergangenheit immer ein heikles Thema, nicht untypisch für die Kriegsgeneration. Warum sie nach der deutschen Wiedervereinigung noch immer jedes Gespräch über die Vergangenheit ablehnt, kann Anna nicht begreifen. Als ein Architekt die Restaurierung des Gutshofs der Anquists vorbereitet, will er die wenigen vorhandenen Fotos aus der Kriegszeit nutzen, um sich ein Bild von den damaligen Gebäuden zu machen. Anna ist auf Spurensuche in der Uckermark und wird von den Fotos vollends verwirrt. Die Frau, die ein Einheimischer als Clara Anquist bezeichnet, sieht völlig anders aus als ihre Mutter, die sich bisher als Clara Meerbusch geb. Anquist ausgegeben hat.


    Fazit
    Spannend wie in einem Krimi, verbindet Mechtild Borrmann Handlungsfäden auf unterschiedlichen Zeitebenen miteinander, die letzten Kriegswochen in der Uckermark, als die Rote Armee das Gut beschlagnahmt, die Flucht der Anquists in die englische Besatzungszone, die Erlebnisse der Familie Dietz zu dieser Zeit und die Gegenwart im Köln des Jahres 1992, als Anna Meerbusch ihre Wurzeln sucht. Die Autorin zeigt ein beeindruckendes Geschick, in wenigen Absätzen die Zeit vor 70 Jahren lebendig werden zu lassen und Verständnis für die Motive ihrer Figuren zu wecken. Ich konnte mir z. B. gut vorstellen, dass Agnes Dietz ursprünglich vorgehabt hat, nach Joosts Herkunft zu forschen und die Sache einfach in Vergessenheit geraten ist, bis es ihr irgendwann peinlich war, mit dem erwachsenen Sohn darüber zu sprechen. Sehr bewegend fand ich auch die Rückkehr von Gustav Dietz, der halb verhungert aus der Gefangenschaft zurückkehrt und nur schwer wieder in sein altes Leben zurückfindet. Das Buch nennt sich harmlos Roman, ist jedoch eine gelungene Verknüpfung von spannender Handlung um ein Familiengeheimnis und erzählter deutscher Geschichte. Eine Verbindung zu den Ereignissen in Cay Rademachers Trümmermörder ist nur am Rande vorhanden, man kann problemlos beide Bücher lesen, ohne Wiederholungen fürchten zu müssen. Ein berührender Roman, den ich gern weiterempfehle.


    10 von 10 Punkten

  • Und ich habe es mir eben in der Bücherei vorbestellt. :-]


    Edit:
    Zwischenzeitlich habe ich es ja gelesen.
    Und wie jedes Buch von Mechtild Borrmann hat es mich sofort in seinen Bann gezogen und mit seiner klug und spannend aufgebauten Geschichte zu 100% überzeugt.
    Mechtild Borrmann kann schreiben - und wie. Für mich eine der besten deutschen Autorinnen.
    Wer ihre Bücher nicht kennt verpasst definitiv etwas.

  • Ich habe das Buch auch schon gelesen und kann es uneingeschränkt empfehlen.


    Mechthild Borrmann gelingt es mit wenigen Sätzen den Leser in eine Geschichte hineinzuziehen, die bei Kriegsende in der Uckermark beginnt und über Köln Jahrzehnte später in Hamburg endet. Sie erzählt dabei aus drei verschiedenen Sichtweisen und unterschiedlichen Zeiten und schafft es dadurch, dass man bis zum Schluss mit rätselt und mit fiebert und erst sehr spät erfährt, wie die Geschehnisse alle zusammenhängen und was 1947 wirklich passiert ist.


    Das Buch ist sehr spannend, ergreifend, ja am Ende hat es mich richtiggehend aufgewühlt. Der Erzählstil ist genial und die Charaktere sind mir ans Herz gewachsen. Es ist kein richtiger Krimi - obwohl es natürlich Tote gibt - aber keine Ermittler im eigentlichen Sinne. Nur Menschen, die die Ereignisse in der Vergangenheit fürs Leben gezeichnet haben und die sich nach der Wahrheit auf die Suche begeben.


    Mechthild Borrmann ist für mich inzwischen ja zu einem Garant für hervorragende spannende und tiefgründige Unterhaltung geworden. Ich finde, dass Trümmerkind unter ihren tollen Romanen zu den besten gehört.


    10 von 10 Punkten


    (Ich kenne den Trümmermörder von Rademacher auch. Man kann die Bücher gut beide lesen, denn sie sind sehr unterschiedlich gestrickt.)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Nachdem mich die Autorin mit ihren bisherigen Krimis begeistert hat, war es für mich keine Frage, auch diesen neuen Gegenwartsroman sofort zu lesen.


    Die Geschichte wird in vier verschiedenen Strängen erzählt. Ausgangspunkt ist Hamburg im eiskalten Januar 1947, dann im April 1945 in der Uckermark und in der Gegenwart in Köln und Hamburg.


    Es beginnt in eiskalten Januar 1947 in Hamburg. Hanno Dietz, ein kleiner Junge, aber zurzeit der Mann im Hause, ist mit seiner kleinen Schwester in den Trümmern der Hansestadt unterwegs, um nach Verwertbarem Ausschau zu halten. Zwischen den Ruinen entdecken sie einen kleinen Buben, der alleine und verstört ausharrt. Sie nehmen ihn mit nach Hause und er spricht auch dort nicht, einen sehr schönen Knopf hält er ganz verbissen in der Hand. Mutter Dietz nimmt sich seiner an und stellt sofort fest, daß er ausgesprochen gute, hochwertige Kleidung trägt und sie behalten ihn in ihrem Haushalt. Mutter Dietz verdient durch Schneiderarbeiten für reiche Briten ihr Geld, was auch den Neid einiger Menschen hervorruft. In dieser Zeit, als man vieles nur gegen Marken bekommt, beschließt Agnes Dietz, daß sie den Jungen als ihr eigenes Kind ausgibt und anmeldet. Er bekommt den Namen Joost Dietz. Nach Rückkehr ihres Mannes aus der Kriegsgefangenschaft gibt es zuerst böse Zungen bezüglich des Kindes, aber er stellt sich darüber und sie bilden eine Familieneinheit.


    In der Gegenwart lernen wir Anna und ihre Mutter kennen. Die Mutter ist leider ein sehr trauriger Fall, denn als junges Mädel ist sie in den Kriegswirren aus der Uckermark mit der Familie nach Südafrika ausgewandert. Dort lernte sie später ihren Ehemann kennen und als dieser eine berufliche Zukunft in Deutschland sah, sind sie zusammen mit ihrer Tochter Anna zurückgekehrt. Er hat die Familie später verlassen und die Mutter musste sich als Kneipenwirtin durchschlagen. Jetzt hat sie nur eine kleine Rente und Anna möchte ihrer Mutter helfen, indem sie sie auf die Möglichkeit der Rückgabe von Gut Anquist in der Uckermark hinweist. Leider will die Mutter keine Auskunft über ihre Vergangenheit geben. In der Uckermark geht Anna zum Pfarrer, um dort vielleicht Hinweise auf ihre Wurzeln zu bekommen.


    Und dann erleben wir noch den jungen Architekten, der Gut Anquist in ein Hotel umbauen soll, und plötzlich Erinnerungen an seine Kindheit bekommt.


    Mehr Details zum Buch möchte ich nicht verraten, denn es gibt noch etliche spannende Überraschungen.




    Die Autorin beherrscht es eindeutig, sie schreibt ihre Geschichten so beeindruckend und intensiv, daß mich jedes ihrer Bücher förmlich aufwühlt und sie noch etliche Zeit nachhallen. In dieser Form für mich einmalig! Dieser Roman ist nicht als Krimi mit Täter und Ermittlern geschrieben, sondern eher als spannende Familienaufarbeitung. Die Autorin hat die Figuren sehr liebevoll und bildhaft beschrieben, als Leserin konnte ich mir alles sehr gut vorstellen. Auch von der Atmosphäre, z.B. in Hamburg im Nachkriegswinter 47 und dem Heimkommen des Ehemannes Dietz, fühlte ich mich eingefangen und mitgenommen.


    Und am Ende war es doch ein fesselnder Krimi! Wieder einmal hat sie mir bewiesen, weshalb sie meine Lieblingsautorin 2016 wurde und ich bei jedem neuen Buch von ihr dabei bin. Von mir eine unbedingte Leseempfehlung!

  • In ihrem neuen Roman "Trümmerkind" beschreibt die mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnete Bestseller-Autorin Mechtild Borrmann das Leben eines Findelkinds im vom Krieg zerstörten Hamburg von 1946 / 1947. Spannung und historisches Zeitgeschehen miteinander zu verknüpfen, versteht Borrmann, die auch für den renommierten Friedrich-Glauser-Preis nominiert war, wie keine andere deutsche Autorin. Dies stellt sie mit ihren Bestsellern "Wer das Schweigen bricht", "Der Geiger" und "Die andere Hälfte der Hoffnung" und ihrem neuen Roman "Trümmerkind" eindrucksvoll unter Beweis.
    Der kleinen Hanno Dietz schlägt sich mit seiner Mutter im Hamburg der Nachkriegsjahre durch. Steine klopfen, Altmetall suchen, Schwarzhandel - das ist sein Alltag. Eines Tages entdeckt er in den Trümmern eine Tote – und etwas abseits einen etwa dreijährigen Jungen, der erstaunlich gut gekleidet ist. Das Kind spricht kein Wort, Verwandte sind nicht auffindbar. Und so wächst das Findelkind bei den Dietzens auf. Jahre später kommt das einstige Trümmerkind durch Zufall einem Verbrechen auf die Spur, das auf fatale Weise mit seiner Familie verknüpft ist …
    (Text & Cover: (c) Droemer Knaur)


    Seit mir Die Liebe zu den Büchern im letzten Jahr Mechtild Borrmann empfohlen hat, weiß ich, dass diese Autorin zur Riege der SchriftstellerInnen gehört, die jedes Thema spannend zu Papier bringen können. In ihrem neusten Roman "Trümmerkind" hat sie sich einer Zeit angenommen, in der so manches Verbrechen vertuscht und Vergehen an Menschen heruntergespielt wurde.


    Mechtild Borrmann nutzt verschiedene Zeitebenen, die von ihr mit dem entsprechenden Datum gekennzeichnet werden. Eine davon ist das Jahr 1946, das vom Krieg belastet, zu einer Tortur für viele Familien wird. Die einen leben in Armut und Not, hungern und bangen um ihre Familien, die anderen werden für das zur Rechenschaft gezogen, was sie im Krieg getan haben. Mittelsmänner und Handlanger werden aufgespürt, um für ihre schlimmen Vergehen an Menschen vor Gericht gebracht zu werden.


    Verbrechen, die noch Jahre später an Familien haften. Schuld, die von Generation zu Generation weitergetragen wird. Ein unerklärbarer Druck lastet auf Kindern und Kindeskindern. Eins von ihnen ist Anna. Tochter einer Alkoholikerin mit geheimnisvoller Vergangenheit. Anna weiß lediglich, dass ihre Mutter in der Nachkriegszeit geflohen ist, in Australien gelebt hat und es ihr Leben lang nie recht geschafft hat, Fuß zu fassen. Verwandte kennt sie keine, Fragen nach ihrer Jugend wiegelt die Mutter ärgerlich ab.


    Von Anfang an ist klar, irgendwann werden die verschiedenen Erzählstränge aufeinander zulaufen. Doch wie und welcher Form, das findet der Leser so schnell nicht heraus.


    Borrmann ist eine Meisterin der feinen Kriminalliteratur. Ihre Schreibe ist harmonisch, fast ein wenig sanft im Ton und doch so hart in dem was sie erzählt. Immer wieder gelingt es ihr mich bis ins Mark zu erschüttern. Ein Gefühl, das ich schon vom Lesen ihres Romans "Die andere Hälfte der Hoffnung " kenne.


    Irgendwann glaube ich zu ahnen, worauf die Erzählstränge zulaufen. Wann sie wo zu einem perfekten Teppich historischer Ereignisse und persönlicher Erlebnisse verwoben werden. Doch ich habe meine Rechnung ohne die Autorin gemacht. Ein plötzlicher Plottwist, ein schockierender Moment des Erkennens einer grauenhaften Tat und der Gedanke daran, dass Borrmann mich wieder einmal überraschen konnte. Spannung aufbauen, diese halten und kurz vor Ende noch einmal steigern - das kann sie. Das ist es, was dazu führt, das ich auch diesen Roman wieder innerhalb von zwei Tagen verschlungen habe.


    Dass sie die Frage der Schuld, die in fast allen Romanen, die sich mit den Nachkriegsgenerationen beschäftigen, sehr offensichtlich einbaut, nimmt der Spannung nichts. Es rundet die Geschichte zu einem Roman ab, der mit Sicherheit viele Leser begeistern kann.

  • Zum Inhalt und der Autorin ist bereits viel gesagt worden, daher komme ich gleich zu:


    Meine Meinung


    Nachdem ich bereits "Der Geiger" und "Die andere Seite der Hoffnung" von Mechthild Borrmann gelesen habe und beide Bücher sehr mochte, bin ich mit großen Erwartungen an diesen Roman ans Lesen gegangen.

    Allerdings lässt mich "Trümmerkind"mit einem leicht enttäuschten Gefühl zurück.


    Die Figuren blieben für mich, bis auf die Handlungsebene von Agnes und ihren Kindern, doch recht blass und auf Distanz. Die Gesamtgeschichte fand ich zwar gut gedacht, aber mich konnte die Autorin nicht überzeugen und die Geschichte nicht mitnehmen. Viele geschichtlich interessante Themen wurden angerissen, blieben aber meist nur oberflächlich und für mich sehr einseitig behandelt. Wer die Nachkriegsjahre und deren Leiden und Grauen anfasst, der muss, auch in einem Familienroman, Position beziehen, jedenfalls nach meiner Meinung. Falls die Autorin das getan hat, dann konnte sie mir das diesmal leider nicht vermitteln.


    Insgesamt leicht zu lesen und leicht enttäuschend, jedenfalls für mich.


    Querbeet-Leserunde

    - Freiheit, die den Himmel streift -

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  • Für mich war es nun schon das vierte Buch von Mechtild Borrmann und es hat mich ebenso überzeugt wie die Vorgänger.

    Ein stimmiger und fesselnd erzählter Mix aus Familiendrama, Krimi und Zeitgeschichte, der vielleicht nicht ganz so unter die Haut geht, wie z.B. der Geiger oder die andere Hälfte der Hoffnung. Aber er berührt brisante Themen und grauenvolle Geschehnisse, bei denen ich persönlich für ein bisschen Distanz dankbar bin.

  • .



    Drei Familien, drei Zeitebenen und ein Verbrechen. Die Autorin hat diese drei Schicksale miteinander verknüpft und lange rätselt man über die Zusammenhänge. Ein Großteil des Romans spielt in der unmittelbaren Nachkriegszeit und in kurzen Momentaufnahmen werden die Geschehnisse und Strapazen, die diese Familien erleben mussten, beschrieben. Jahrzehnte später wirken die traumatischen Ereignisse von damals immer noch nach.

    Routiniert erzählt die Autorin diese Mischung aus Familien- und Zeitgeschichte mit einem kleinen Krimianteil. Von der ein und anderen Entwicklung der Familien hätte man noch gerne mehr gelesen.

    Der Roman lässt sich flüssig lesen und wartet mit einer überraschenden Auflösung auf.


    7 Eulenpunkte

  • Erzählt wird eine Geschichte in drei Erzählsträngen:


    Einmal spielt die Geschichte in Hamburg, kurz nach dem 2. Weltkrieg. Es geht um die Geschichte von Hanno, seiner Mutter und seiner Schwester, die einen verstörten und stummen Jungen bei sich aufnehmen, den Hanno bei der Trümmersuche findet. Der andere Erzählstrang spielt auf einem Gutshof der Familie Anquist in der Uckermark während des Krieges 1945. Heinrich Anquist ist gezwungen, mit seiner Familie und anderen Flüchtlingen vor den Russen in den Westen zu fliehen. Und der dritte Erzählstrang spielt in der heutigen Zeit 1992. Es geht um Anna, die gegen den Willen ihrer Mutter, in der Familiengeschichte nachforscht und Besitzansprüche an einem alten Gutshof klären will.


    Ist das Buch ein Krimi, eine Familiengeschichte oder ein historischer Roman? Vielleicht ein Mix aus allem. Aber für drei so komplexe Geschichten, war mir das Buch dann doch etwas zu dünn. Die Geschichte hätte mit mehr Leben gefüllt werden können. Mich hat die Geschichte, obwohl gut geschrieben, nicht berührt, was eigentlich schade ist.

    Das Ende hat mir überhaupt nicht gefallen. Das Ende war sehr abrupt, als ob der Autorin nichts mehr eingefallen ist.. Auch ließ mich das Buch mit noch ungeklärten Fragen zurück:


    Für mich war es eine Premiere, ich kannte bisher noch kein Buch der Autorin. Ich werde sie sicher im Auge behalten.


    Von mir gibt es trotzdem noch gute 7 Punkte