Das Leuchten der Welt - Isabel Beto

  • Über das Buch:
    Die Welt verändert sich für immer – und eine Frau nimmt ihr Schicksal in die HandChicago, 1893. Die legendäre Weltausstellung öffnet ihre Türen, und keiner kann sich ihrer Faszination entziehen. Geniale Erfinder, exzentrische Magier, mächtige Industrielle – eine illustre Gesellschaft kommt zusammen. Auch Bell Bennett, Tochter eines New Yorker Zeitungsverlegers, zieht es nach Chicago. Heimlich macht sie sich auf den Weg dorthin, um sich als Reporterin zu beweisen und dem vorgezeichneten Leben einer Frau ihrer Zeit zu entkommen. Doch es ist eine Reise voller Hindernisse. In dem geheimnisvollen Wanderarbeiter Solomon Jones findet sie einen Weggefährten. Gemeinsam erreichen sie Chicago und geraten mitten hinein in eine Wunderwelt, die zugleich von Intrigen und Machtspielen durchdrungen scheint. Am Ende wird sich dort nicht nur Bells Schicksal, sondern auch das der technischen Zukunft der Welt entscheiden … (Quelle: http://www.dumont-buchverlag.de)


    Über die Autorin:
    Isabel Beto studierte Kunst an der Städelschule in Frankfurt. Sie veröffentlichte bereits mehrere historische Romane und Fantasy im Erwachsenen- und Jugendbuchbereich. Quelle: http://www.dumont-buchverlag.de)


    Meine Meinung:
    Ich muss gestehen, dass das neue Buch von Isabel Beto mich etwas gespalten zurück lässt. In einigen Teilen hat mich die Autorin vollends überzeugt, mit anderen Elementen des Buches hingegen habe ich mir etwas schwer getan.
    Das Cover wirkt für mich durch dieses viele zartrosa etwas zu kitschig, aber dies ist sicherlich Geschmacksache. Die Sehnsucht und der Wissensdrang sind meiner Meinung nach aber gut zu spüren. Bell ist eine wunderbare Hauptfigur, mit ihr würde ich gerne mal etwas trinken gehen, sie ist eine spannende Persönlichkeit. Sie ist mutig, ein wenig leichtsinnig, sehr interessiert, aber auch wunderbar natürlich und auch ein klein wenig naiv. Ihr „Verlobter“ Rick ist das ganze Gegenteil, er ist ein Snob und wirkte auf mich die ganze Zeit etwas abstoßend. Spannender war für mich zweifelslos die Figur des Wanderarbeiters Salomon Jones, er hat etwas geheimnisvolles und leidenschaftliches an sich, was mich direkt fasziniert hat.
    Der Roman ist stringent auf den großen Countdown am Ende ausgerichtet. Allerdings muss ich sagen, dass mir die ersten zwei Teile des Romans besser gefallen haben, als der letzte und dritte Teil, hier war es mir oft zu verworren und auch zu technisch. Mir war in einigen Abschnitten nicht klar, wer in diesem Roman auf welcher Seite steht, wer ein doppeltes Spiel spielt und wer letztlich die Fäden in der Hand hat und wer „nur“ eine Marionette ist. Hier hat die Autorin ein gutes Verwirrspiel gestiftet.
    Die Themen dieses Romans sind der Journalismus aus der Sicht einer Frau und die Gretchenfrage der Zeit „Gleichstrom oder Wechselstrom?“, sehr interessant und gut von Isabel Beto verarbeitet.
    Die Autorin schafft es gerade zu Anfang einen guten Sog im Roman aufzubauen, Bell erklärt die scheinbar kompliziertesten Sachverhalte sehr anschaulich und interessant. Der Schreibstil der Autorin ist gut und flüssig zu lesen, zu keinem Zeitpunkt hat der Leser das Gefühl der Autorin nicht folgen zu können.
    Zielgruppe dieses Romans sind sowohl Männer, als auch Frauen, denn beide Geschlechter werden an diesem Roman ihren Spaß haben. Für die Frauen wird mit Sicherheit die Liebesgeschichte eine wichtigere Rolle einnehmen, die Männer werden sich sehr wahrscheinlich eher für die technischen und physikalischen Beschreibungen begeistern können ;-), aber Ausnahmen bestätigen sicherlich die Regel. Ein historisches Drama in einer spannenden Epoche, welches mich leider nicht vollends überzeugen konnte, deshalb gibt es von mir nur eine eingeschränkte Leseempfehlung. Wer aber gerne etwas über den Einzug der Elektrizität in den Alltag der Menschen lesen möchte, ist hier genau richtig.
    Ich danke dem DuMont-Buchverlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


    7/10 P.