Broschiert: 368 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (29. August 2016)
ISBN-13: 978-3453270763
Originaltitel: Knight
Preis Broschierte Ausgabe: Euro 14.99
Preis Kindle E-Book: Euro 11.99
Autor
Charles Hodges, geboren in Südafrika, studierte Deutsch und Französisch am Jesus College Cambridge. Es verschlug Hodges unter anderem nach Deutschland, wo er in Gießen unterrichtete. Später verdiente er sich seine Sporen im Filmgeschäft und arbeitet als Drehbuchautor für das britische Fernsehen. Alte Schule ist sein erster Roman mit Tom Knight – aber keine Sorge, weitere werden folgen.
Kurzbeschreibung / Klappentext
»Angenehm. Mein Name ist Tom Knight …« Der Scheitel weicht, das rechte Knie zieht. Doch Tom Knight, nördlich der 70, fühlt sich fit wie höchstens 60. Gut, dass er gerade eine großartige Frau kennengelernt hat. Gut auch, dass er einen durchaus heiklen Job hat. Mit zwielichtigen Subjekten kennt Tom Knight sich aus – und seinen Stock nimmt er nicht nur zum Spazieren … Trocken, britisch, auf den Punkt gegart – mit seinem Romandebüt ›Alte Schule‹ beweist Charles Hodges, dass Altern mit Klasse kein Problem ist.
Meine Meinung
Der Wittwer Tom Knight ist mit seinen 73 Jahren in ein idyllisches "Rentnerstädtchen" an der südenglischen Küste gezogen. Da er finanziell nicht auf Rosen gebettet ist und sich körperlich noch ganz gut fühlt, mal abgesehen von seinem Knie das ihm arg zu schaffen macht, betätigt er sich hie und da als Privatdetektiv. An seinem Zivilstand möchte er auch etwas verändern und er hat prompt ein Date mit einer unverschämt jungen Frau. Die 53-jährige Fran lässt die Schmetterlinge in seinem Bauch fliegen … dumm nur, dass er ihr vorgaukelt 59-jährig zu sein. Der ideale Augenblick für die Beichte über sein richtiges Alter hat sich noch nicht ergeben und so lebt er einstweilen mit der Lüge weiter. Fran arbeitet in einem Altersheim und als in einer Nacht in der sie Dienst hat drei betagte Heimbewohnerinnen mit einer Drogenspritze ermordet werden, wird sie prompt als Hauptverdächtige in Untersuchungshaft genommen. Die Indizienbeweise mit den bei ihr gefundenen Tatwerkzeugen sind erdrückend. Die lokale Polizeibehörde betrachtet den Fall als abgeschlossen. Nur Tom glaubt fest an Frans Unschuld und der rüstige Pensionär ermittelt auf eigene Faust und schreckt auch vor einem Undercover Einsatz nicht zurück.
Die Geschichte lebt eindeutig vom erstaunlich tatkräftigen Protagonisten Tom Knight und dem fluffigen, leicht zu lesenden Schreibstil von Charles Hodges. Der galante Charmeur alter Schule trägt die Geschichte und der Autor treibt mit ihm Sperenzchen indem er ihn in etliche komische Situationen manövriert und ihm hie und da witzige Dialoge auf die Zunge legt. Für uns Leser entsteht so eine nette Lektüre die auf den knapp 370 Seiten durchaus Spass bereitet und zum Schmunzeln animiert. Viel zu kritisieren gibt es eigentlich nicht aber "Nett" heisst für mich eben auch nicht wirklich gut oder gar überzeugend. Vor ein paar Jahren hätte ich das Buch wohl gnädiger bewertet aber mittlerweile hat sich mein Lesegeschmack verändert. Wahrscheinlich wird es eine Serie mit mehreren Bänden von Tom Knight geben aber für mich ist diese mit diesen Buch beendet.
Wer diesen Kriminalroman (ist es tatsächlich ein Krimi?) angereichert mit, zugegebenermassen manchmal etwas oberflächlichem, britischem Humor und Stil mochte, was ich absolut verstehen kann, dem wünsche ich mit dieser Romanreihe weiterhin viel Spass. Wertung: 6 Eulenpunkte