Gelesen von Botho Strauß
Verlag: DERHÖRVERLAG
Jahr: 1996
Länge(min): 54
Kurzbeschreibung:
Acht meisterhafte Kurzporträts, sprachlich virtuos und treffend in Szene gesetzt. In diesen Miniaturen erweist sich Strauß als Erzähler von herausragender Beobachtungsgabe, als romantischer Ironiker, der intuitiv die Melancholie seiner Zeitgenossen erfaßt und auf seine Weise gegen die grassierende Resignation anschreibt.
Die ineinander verschränkten Geschichten und Überlegungen beschreiben die Menschen einer Gesellschaft, die »unablässig ihre Wehwehchen besprechen muß, jedenfalls solange ihr größeres Leid erspart bleibt und sie selbst nichts Größeres vorhat«. Das Buch ist gegen die überall spürbar werdende Erschöpfung geschrieben, menschliche Sitten und Unsitten überhaupt noch wahrzunehmen, gegen »unsere tiefe Profanie«. Es ist aber auch zugleich ein Versuch, der Gleichgültigkeit zu entgehen.
Über den Autor:
Botho Strauß wurde am 2. Dezember 1944 in Naumburg/Saale als Sohn eines Lebensmittelberaters geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Remscheid und Bad Ems studerte er 5 Semester Germanistik, Theatergeschichte und Soziologie in Köln und München. 1967-1970 Redakteur und Kritiker der Zeitschrift „Theater heute“. 1970-1975 dramaturgischer Mitarbeiter an der Schaubühne am Halleschen Ufer in Berlin. Botho Strauß ist Mitglied des PEN-Zentrums und lebt als freier Schrifsteller in Berlin. Sein schriftstellerisches Werk wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet; 1987 wurde ihm der Jean-Paul-Preis und 1989 der Georg-Büchner-Preis verliehen. Seine Theaterstücke gehören zu den meistgespielten an deutschen Bühnen.
Mein Eindruck:
Dieses schon ältere Hörbuch habe ich auf Kassette gehört, 1 MC, relativ kurze Laufzeit. Es enthält 8 Kurzgeschichten, die vom Autor selbst gelesen werden. Getragen, in einer nicht mehr zeitgemäßen Studioumgebung, in der man selbst das Rascheln der Blätter hört. So stellt man sich mit Grausen die klassische Dichterlesung vor.
Das heißt aber nicht, dass mir die melancholischen Geschichten nicht gefallen haben. Sie zeigen Menschen in der Krise, im Prinzip sind es Portraits ein Scheiterns. Bemerkenswert!