Klappentext:
Fatma ist neun, als sie mit ihrer Familie aus Ostanatolien nach Deutschland kommt. Die Welt, aus der ihre Familie stammt, ist eine Männergesellschaft. Frauen werden lediglich nach ihren häuslichen Fähigkeiten beurteilt - Prügel und Gewalt sind an der Tagesordnung. Doch auch in der deutschen Gesellschaft bessert sich Fatmas Lage nur sehr zögerlich. Als sie zur Hochzeit mit einem ungeliebten Cousin gezwungen werden soll, riskiert sie die Flucht ....
Zur Autorin:
lässt sich nicht viel sagen , wie aus dem Buch zu entnehmen ist, ist Fatma B. lediglich ein Pseudonym, das auch Sicherheitsgründen benutzt wurde
Mein Eindruck:
Ich lese Bücher dieser Art recht gern, obwohl ich mich immer frage, wie weit sie wirklich der Realität entsprechen und wie weit einfach der Wahrheit ein wenig nachgeholfen wurde, um das Buch intertessanter zu machen. Lesen lässt sich dieses Buch auf jeden Fall sehr gut. Es ist recht einfach geschrieben und versetzt den Leser in die Gedankenwelt von Fatma.
Die erste Hälfte des Buches (ca. 100 Seiten) beschäftigt sich mit dem Leben in Ostanatolien. Es ist schon erschreckend sich vorzustellen, unter welch ärmlichen Umständen die Menschen dort gelebt haben. Das Leben der Frauen ist für uns kaum vorstellbar: Unterdrückung, Gewalt, schwere Arbeit. Und "Gesetze" die den Männern das Recht geben, eine Frau zu vergewaltigen oder sie des Ehebruchs zu beschuldigen und zu steinigen ...
Die zweite Hälfte des Buchs (weitere 100 Seiten) beschäftigt sich mit Fatmas Leben in Deutschland. Sehr schön wird dargestellt, das sich gerade die ältere Generation der Kultur der Deutschen nicht anpassen kann, das sie weiterhin Kurden bleiben - mit allen Konsequenzen. Aber die Jüngeren sehen eine Chance - Fatma beginnt um ihre Freiheit zu kämpfen - doch sie muss schnell begreifen, das sie von nun an zwischen zwei Kulturen steht. Dieser Zwiespalt kommt besonders gut auf den letzten Seiten des Buchs zum Ausdrucks - ein wenig kurz vielleicht, aber sehr glaubwürdig ...